Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung. Peter Schmidt
für einlagige Verlegung ist am T-Stoß ein Schrägschnitt erforderlich.
Bild 10: Überlappungsmaß bei Bitumen- und Polymerbitumenbahnen (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)
Bild 11: Schrägschnitt am T-Stoß (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)
Verlegung von Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
• | Verklebung (voll-/teilflächig) |
• | lose Verlegung mit mechanischer Befestigung oder mit Auflast |
Verklebung:
Für die Verklebung von Bitumen- und Polymerbitumenbahnen auf dem Untergrund, untereinander sowie für die Nahtverbindungen eignen sich die folgenden Verfahren:
1. | Schweißverfahren (nur bei Schweißbahnen) |
2. | Gießverfahren (bei Bahnen mit Besandung oder Feinstbestreuung auf der Unterseite und im Nahtbereich) |
3. | Kaltselbstklebeverfahren (bei kaltselbstklebenden Bahnen) |
4. | Bürstenstreichverfahren (in Sonderfällen) |
Für die Verklebung auf dem Untergrund dürfen auch Kaltklebestoffe verwendet werden.
Mindesteinbaumengen für Klebeschichten:
• | Bürstenstreichverfahren: 1,5 kg/m² |
• | Gießverfahren: 1,3 kg/² |
Beim Kaltselbstklebeverfahren muss ein geeigneter Untergrund vorhanden sein. Außerdem müssen die Nahtbereiche für Kaltselbstklebung geeignet sein. Auf die Untergrund-/Umgebungstemperatur ist zu achten (Herstellerangaben).
Bei Dachabdichtungen mit kaltselbstklebender Polymerbitumenbahn (KSP) als obere Lage ist bei Verlegung eine thermische Aktivierung erforderlich.
Lose Verlegung mit mechanischer Befestigung:
• | Bei loser Verlegung der Bahnen muss die Abdichtung gegen Windsog mechanisch befestigt werden. |
• | Befestigungsmittel dürfen im Nahtbereich eingeklebt werden (bei mehrlagiger Abdichtung). |
• | Der Abstand zwischen Haltetellerkante und Bahnenkante muss mind. 10 mm betragen. |
• | Klemmwirkung muss ausreichend sein (hierfür ist ein ausreichend druckfester Untergrund erforderlich). |
• | Hitzebeständigkeit des Befestigungsmittels ist zu beachten bei Verschweißen der Nähte mit Flamme. |
Lose Verlegung mit Auflast:
• | Die lose auf dem Untergrund verlegten Bahnen sind durch eine ausreichende Auflast gegen Windsog zu sichern. |
Ausführung der Abdichtung mit Kunststoff- oder Elastomerbahnen
Allgemeine Regeln zur Ausführung
Kunststoff- und Elastomerbahnen werden einlagig ausgeführt.
• | Die Lagesicherung erfolgt durch Auflast, mechanische Befestigung oder vollflächige Verklebung mit dem Untergrund. |
• | In Abhängigkeit von der Untergrundbeschaffenheit sind Trenn-, Schutz- und/oder Brandschutzlagen unter der Kunststoff-/Elastomerbahn anzuordnen. Auch Kaschierungen können diese Funktion übernehmen. |
• | Bei Verlegung auf Bitumenbahnen ohne Trenn-/Kaschierlagen dürfen nur bitumenverträgliche Kunststoff-/Elastomerbahnen verwendet werden. Verlegung auch voll-/teilflächig. |
Überlappung von Kunststoff-/Elastomerbahnen bei Baustellennähten ≥ 40 mm
• | Bei mechanischer Befestigung ist die Überlappung in Abhängigkeit vom Befestigungsmittel zu erhöhen. |
• | Kreuzstöße sind zu vermeiden (Bahnen versetzen). |
• | Fügeverfahren und Mindestfügebreiten für die Herstellung von Nahtverbindungen auf der Baustelle siehe Tabelle 25: |
Fügeverfahren | Bahnenart | Mindestfügebreite |
Quellschweißen | EVA | 30 mm |
PIB | 30 mm | |
PVC-P | 30 mm | |
Warmgasschweißen oder Heizkeilschweißen | ECB | 20 mm |
EVA | 20 mm | |
FPO | 20 mm | |
PIB | 20 mm | |
PVC-P | 20 mm | |
TPE | 20 mm | |
Elastomerea) | 30 mm | |
Dichtrand/Abdeckband | PIB | 40 mm |
Elastomere | 40 mm | |
Heißvulkanisation(Hot Bonding) | Elastomere | 20 mm |
Warmgasschweißen mit Polymerbitumen | Elastomere | 40 mm |
a)Thermoplastisch beschichtet oder mit vorkonfektioniertem thermoplastischen Dichtrand |
Tab. 25: Fügeverfahren und Mindestfügebreite bei Nahtverbindungen von Kunststoff- und Elastomerbahnen
Herstellung der Nahtverbindung:
• | Fügeflächen müssen trocken und frei von Verunreinigungen sein (Herstellerangaben). |
• | Quellschweißen: Fügeflächen werden mit Quellschweißmittel angelöst und anschließend durch Druck miteinander verbunden. |
• | Warmgasschweißen: Fügeflächen werden durch Warmgas plastifiziert und durch Druck miteinander verbunden. Schweißung mit elektronisch regelbaren Schweißmaschinen oder Handschweißgeräten. |
• | Heizkeilschweißen: Fügeflächen werden mit einem Heizkeil plastifiziert und durch Druck miteinander verbunden. |
• | Elastomerbahnen lassen sich nur mit dem Warmgas- oder Heizkeilverfahren fügen, wenn die Fügeflächen werkseitig mit einer plastifizierbaren Beschichtung versehen sind. |
• | Bahnen mit Dichtrand: Längsnähte werden mit der darunterliegenden Bahn verbunden. Quernähte müssen mit einem Abdeckband abgedichtet werden. |
• |
Werkseitig vorkonfektionierte |