Das Astrologie-Handbuch. Akron Frey
STEINBOCK
Erde/Erde: Der Hausdrachen
Thema | Nüchternheit, Pflichtgefühl, Beharrlichkeit, Konservatismus |
Ziel | Kontrolle und Selbstbeherrschung als Gegenpol zur Leidenschaft |
Venus in Steinbock deutet auf den unerbittlichen Starrsinn einer Pedantin hin, die, von ihrem übermächtigen Animus besessen, jede Gefühlsregung als weibisch bekämpft. Ihre weltliche Ausrichtung ist mehrheitlich der männlichen Logik entlehnt und beruht nicht auf wirklich weiblichem Empfinden. Deshalb richtest du dich auch nicht an der lebendigen, inneren Göttin aus, sondern bindest dich an den moralisierenden Geist sozialer Verantwortung, der dich energisch auffordert, dich an festen Idealen auszurichten. Eine bisweilen etwas enge Moral erstickt jegliche Spontaneität und sieht in der Irrationalität der Gefühle nicht nur die Kontrolle untergraben, sondern grundsätzlich Recht und Ordnung bedroht. Kurz: Venus in Steinbock entspricht der alten Frau als Symbol des Über-Ich mit seinen hartnäckigen Schuldgefühlen, seiner alle lustvollen Empfindungen verätzenden Moral und seinem unerbittlichen Widerstand gegen Freiheit, Wandel und Veränderung.
VENUS IN WASSERMANN
Luft/Luft: Die Schimäre
Thema | gedankliche Erregbarkeit, seelische Verspannungen, freie Liebe, Exzentrizität |
Ziel | Aufhebung von Formen und Drang nach Sprengung sexueller Normen; Unkonventionalität |
Venus in Wassermann warnt dich vor der Verführung trügerischer Schimären, vor jener Art Wahnsinn, die gleichzeitig verzückte Ekstase ist, weil sie in eine Vision des Göttlichen einmündet, oder vor dem Ausdruck orgiastischer Lust, der sich an der Schwelle zur Qual befindet, denn sie ist der Archetyp der inneren Sehnsucht nach den göttlichen Wassern des Lebens, die den unerreichbaren Quellen des Ewigweiblichen entspringen. Im Wirkungsbereich ihres Einflusses legst du zwar ein eminentes Streben nach Verschmelzung mit dem Göttlichen an den Tag, aber hinter dem Drang, dich im Göttlichen zu verlieren, wirkt gleichermaßen auch der innere Zwang, dich jeder tiefergehenden zwischenmenschlichen Berührung zu entziehen, und dies wiederum entspricht der unwiderstehlichen Dämonin der Nacht, die sich, von zwei Teufeln flankiert, im Zentrum ihres weiblichen Lust- und Opfertempels der Verzückung hingibt. Deshalb entwickelst du die Tendenz, dich gar nicht lieben zu lassen und statt dessen das Bedürfnis nach neuen Beziehungsformen auf unkonventionelle Liebesabenteuer zu verteilen. Dies zeigt, daß du seelisch gar keine innere Beziehung wünschst, weil du dieses körperliche, besitzende Ergreifen im menschlichen Verhalten zumindest unbewußt ablehnst, auch wenn du deine Haltung gar nicht zu erklären weißt und statt dessen immer nur das suchst, was du nie erreichst! Sobald sich das Unerreichbare nämlich erreichbar zeigt, kehrt sich die Voraussetzung um und läßt in dir das Gefühl aufkommen, daß du den anderen gar nicht brauchst.
VENUS IN FISCHE
Erde/Wasser: Die embryonale Sehnsucht
Thema | Empfindsamkeit, Selbstlosigkeit, Hingabefähigkeit (Hingabe an den Augenblick) |
Ziel | spirituelle Innenschau (Eindringen in die kollektiven Erinnerungen von Sterben und Wiedergeburt) |
Venus in Fische entwickelt ihr geistiges Potential aus dem Fundus der Grenzenlosigkeit. Diese Grundhaltung ist eng mit deiner Libido verknüpft, denn dein spirituelles Engagement ist eine Sublimierung des Mutter-Eros, der wiederum mit einer unbewußten Todessehnsucht (Auflösungsverlangen) verbunden ist. Deshalb ziehst du dich von der äußeren Hektik in die versunkenen Räume innerer Traumbilder zurück, wo du dich in die Geborgenheit deiner Numinosität zurücksinken lassen kannst, denn die Fische-Nymphe steht für das infantile Ringen mit kollektiven Erinnerungen, die dich in die Tiefe unbewußter Sehnsüchte hinunterlocken. Du siehst dich im Moment deines Versinkens auf der Schwelle zwischen Leben und Tod, am Ziel deiner Wünsche, wo der Abgrund der Äonen aufbricht und dich einen Schimmer des schwindelerregenden Nichts erahnen läßt, in dessen Sphären du dich Gott zur Rechten wähnst. Das bringt dich bisweilen wieder ins Leben zurück.
Venus in den Häusern
VENUS IN HAUS 1
Liebe auf den ersten Blick
Venus in Haus 1 plädiert für jene züngelnde, verzehrende schwarze Glut, die deine Urahninnen einst auf den Hexenberg trieb, wo sie es mit dem Teufel hielten, und steht für jene amazonenhafte Power, die von der Wechselspannung zwischen sexueller Kraft, unterwerfender Macht und aufreizender Hingabe an die reine Lust lebt. Es geht hier um die Sexualität als Freude, die Liebe auf den ersten Blick, denn deine emotionale Leidenschaft ähnelt einem Hitzebrand und die entflammten Lustgefühle verlangen nach entsprechender Reflektierung. Laue und Unentschlossene jagst du in die Flucht. Positive Eigenschaften bei dir sind deine liebreizende Naivität, gepaart mit dem Durchsetzungswillen einer durchtriebenen und ausgekochten Ich-Struktur, dein blindes Vertrauen zu deinen eigenen Zielen, das unschuldige Staunen schließlich über manche Auswirkungen deiner aggressiven Triebnatur und dein stets ungebrochener Heldenmut. Negativ fallen der große Egoismus und dein selbstsüchtiges, rücksichtsloses Handeln ins Gewicht, das auf die anderen keine Rücksicht nimmt.
Symptome | triebhafte Lust, vorzeitiger Samenerguß, Erotomanie; Nieren- und Blasenprobleme, Schmerzen im Unterbauch (Uterusverlagerungen, Blasen- und Harnleiterentzündungen) |
VENUS IN HAUS 2
Der Venusberg oder der emotionale Besitz
Mit Venus in Haus 2 begegnen wir der starken, triebhaften Seite in dir, die sich der Liebe nicht verschließt und auch der Leiblichkeit gut zuspricht, was Kraft und Sinnlichkeit ausdrückt. Es scheint dir unmöglich, ohne Liebe im Sinne der Freude am Leben selbst zu leben und ein befriedigendes Sexualleben ohne physische Einbindung des Geschlechtspartners bzw. der -partnerin zu führen. Dies entspricht auch dem Venus-Schatten, der hier aufblitzt, denn die “Mutter”-Venus (Haus 2) will wachsen, sich ausdehnen, und dieses Wachstum führt oft auch über die Einbeziehung der “Söhne”, die mit Hingabe gemästet und emotional abhängig gemacht zur eigenen sozialen Absicherung schließlich in die Welt hinausgeschickt werden. Gerne münzt du die körperliche Nähe in einen physischen Besitzanspruch um, der nicht nur der wonnigen Leiblichkeit dient, sondern die Befriedigung gleichermaßen auch aus dem Suhlen in den einverleibenden, dunklen inneren Lustbildern zieht.
Symptome
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