Baphomet. Akron Frey
Die Karten zum Buch
Der Astroführer durch die Unterwelt
Die Comic-Reihe
Der Mythen-Tarot
Bilderverzeichnis
Karte/ Werk-Nr./ Titel/ Maße (cm)/ Jahr
0 Der Narr/ 610/ Pumpexcursion 1/ 100 x 70/ 1988
1 Der Magier/ 344/ Spiegelbild/ 100 x 70/ 1977
2 Die Hohepriesterin/ 238/ The Spell II (Teil)/ 240 x 420/ 1974
3 Die Herrscherin/ 251/ Li II/ 200 x 140/ 1974
4 Der Herrscher/ 305/ Safari/ 100 x 70/ 1973-91
5 Der Hohepriester/ 275/ Chidher Grün/ 200 x 140/ 1975
6 Die Liebenden/ 307/ Meister und Margarita/ 100 x 70/ 1976
7 Der Wagen/ 532/ Biomechanoid/ 100 x 70/ 1983
8 Die Kraft/ 622/ Die Kraft/ 100 x 70/ 1992
9 Der Eremit/ 295/ Samurai/ 100 x 70/ 1976
10 Das Schicksalsrad/ 341/ Hexentanz/ 200 x 140/ 1977
11 Die Gerechtigkeit/ 324/ Satan I/ 100 x 70/ 1977
12 Die Gehängte/ 355/ Todgebärmaschine/ 200 x 140/ 1977
13 Der Tod/ 276/ Der Magus/ 200 x 140/ 1975
14 Die Alchimie/ 344a/ The 2nd Celebration/ 100 x 70/ 1976
15 Der Teufel/ 272/ Baphomet/ 200 x 140/ 1975
16 Der Turm/ 255/ Biomechanoid III/ 134 x 103/ 1974
17 Der Stern/ 351/ Katarakt/ 100 x 70/ 1977
18 Der Mond/ 320/ The Spell III (Teil)/ 240 x 280/ 1976
19 Die Sonne/ 235/ Passage XXXII/ 100 x 70/ 1973
20 Das Gericht/ 412/ Vlad Tepes/ 200 x 140/ 1978
21 Das Universum/ 571/ Hyperspace II/ 100 x 70/ 1985
∞ Das Virus/ 331/ The Spell IV (Teil)/ 240 x 420/ 1977
Die 24 Illustrationen am Ende des Buches – „Die 24 Stufen zum Throne Gottes“ – wurden von H. R. Giger 1992 als Bildzyklus zu den mystischen Phantasmagorien der Originalausgabe (Federzeichnung und Airbrush) angefertigt.
Die Bleistiftzeichnungen (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12) wurden von Patricia Cooney im Herbst 2008 zur thematischen Erhellung der Karte „Das Schöpfervirus“ gestaltet.
Im Weiteren bedanken wir uns sehr herzlich bei Marco Witzig und Matthias Belz, die uns liebenswürdigerweise ihr hochwertiges Bildmaterial der Kartenmotive zur Verfügung stellten und damit ganz entscheidend zur Qualität dieser Neuauflage beitrugen.
Warnung
Dieses Buch ist kein Tarot-Buch im üblichen Sinn. Es ist nicht für Menschen geschrieben, die nach der Wahrheit suchen, ohne sich selbst in Frage zu stellen, oder die sich hinter der Maske des „Positiven“ verbergen. Es ist auch nicht für jene da, die sich wie Süchtige auf die Suche nach dem Licht begeben, indem sie den bei sich selbst längst überwunden geglaubten Schatten ausschließlich beim anderen suchen – und finden! Als „Schattentarot“ schlechthin präsentieren Karten und Buch das Panorama einer seelischen und geistigen Unterwelt, die den wahren Schatten im Verdrängen des Schattens – nämlich im „Streben nach Licht“ – erkennbar werden lässt. Denn die Suche nach dem Licht ist in der Tat wie eine Sucht: Die Droge, die einem dabei im Nacken sitzt, ist der Schatten selbst! Demzufolge richtet sich dieses Buch an Menschen, die zuerst herausfinden wollen, warum sie überhaupt die Wahrheit suchen sollen, bevor sie die Wahrheit selbst zu finden versuchen.
VORWORT
Die Reise in die Unterwelt
In den Augen von uns Menschen ist die Welt, in der wir leben, von Polaritäten geprägt. Ob sie es in Wirklichkeit ist, wissen wir allerdings nicht so genau. Doch wir ahnen Schreckliches. Wir ahnen, dass sie in Wirklichkeit eben nicht aus dem Guten und dem Bösen, aus dem Erstrebenswerten und dem Abscheulichen besteht, sondern aus einem ganz anderen Material gestaltet ist.
Was daran so schrecklich ist?
Nun, was gäbe es für die Menschen noch zu tun, wenn das Gute nicht mehr erstrebenswert und das Böse nicht mehr verabscheuungswürdig wäre? Wo könnten wir uns noch engagieren? Welchen Sinn würde das Leben noch für uns haben?
Die Antwort ist: Der Mensch fiele in ein Loch. In ein riesiges, bodenloses, depressives Loch. Es mag sein, am Ende dieses Lochs, in das alles Helle und alles Dunkle gleichermaßen hineingesaugt würde, am Ende des Tunnels steht das Nirwana. Oder die Erleuchtung oder wie dergleichen Karotten vor der Nase des Esels gern genannt werden.
Aber es ist gut, dass wir darüber keine Gewissheit haben. Wir ahnen es, wir vermuten es, wir hoffen es. Aber sobald wir aus dem numinosen Gefühl der Hoffnung heraus wieder ein konkretes Ziel erschaffen, fängt das Spiel der Polarität uns von neuem ein.
Akron würde das so ausdrücken: Gott ist überall. Der einzige Weg für den Esel, ihn nicht zu finden, ist der, aus ihm eine Karotte zu machen.
Wir sehen, die Lage ist hoffnungslos. Wir sind Wesen, die in ihrem eigenen Kopf eingesperrt sind und dort im Kreis herumlaufen. Wir wollen so sehr das Gute und erzeugen doch damit – fast scheint es, auf magische Weise – seinen Gegenpol, das „Böse“. Mehr noch: Wo wir aus der Polarität heraustreten wollen, weil wir das zugrunde liegende seelische Muster durchschauen, da errichten wir uns – vermeintlich jenseits der Polarität – schon wieder eine Welt des Guten, Seligen, Heiligen. Und damit fängt das alte Spiel aufs Neue an! Eine wahrhaft unendliche Geschichte. Das ist die Crux des Menschseins. Es gibt keinen Ausweg. Du kommst da nicht raus!
Akron führt in diesem Zusammenhang Schopenhauer an: Der Mensch kann zwar tun, was er will; aber er kann nicht wollen, was er will.
Was also können wir tun?
Die erste Antwort Akrons lautet: „Vergiss, dass du da herauswillst!“
Solange du noch herauswillst, kreierst du dir aufs Neue eine Karotte und bleibst ein Esel. Zugegeben: ein edler Esel, ein Esel ohne Fehl und Tadel, ein Esel, dessen sämtliche Chakren – mit viel Mühe – bereits rechtsdrehend synchronisiert sind (dank der Chakra-Orgeln!). Aber eben doch ein Esel.
Die zweite Antwort – und ihr sind das vorliegende Buch und die dazugehörigen Karten gewidmet – lautet: „Du hast in deinem Wunsch, aus der Polarität herauszutreten, etwas sehr Wichtiges übersehen.“ Deshalb soll dieses Buch zeigen – oder, bescheidener: andeuten –, welche wichtigen Schritte du bei dieser Arbeit bisher übersehen hast. Ich selbst kann das, was Akron und Giger uns mit ihrem Buch mitzuteilen versuchen, am besten in der Form eines Bildes ausdrücken:
Das Menschsein ist vergleichbar mit einem Haus. Mit einem großen Haus. Schon in der Bibel finden wir die Allegorie des Turmbaus zu Babel. Jenes Haus wurde mit dem erklärten Ziel errichtet, in die Nähe Gottes zu gelangen: „Wohlan“, sagten sie, „lasst uns eine