Natürliche Arzneien. John Wesley

Natürliche Arzneien - John  Wesley


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und Wasser ist, wird es doch zum tödlichsten aller Gifte, wenn man es nicht versteht, es als Arznei richtig aufzubereiten. Diese Arzneien werden zu Recht schneidende Werkzeuge genannt. Aber die Ärzte haben den Arzneien nicht beigebracht, auf die Entfernung gefährlich zu sein. Für ehrliche Menschen gibt es keine Notwendigkeit, in Berührung mit diesen Arzneien zu kommen.

      Stattdessen habe ich einmal mehr versucht, unvoreingenommenen Menschen mit gesundem Menschenverstand solche Inhaltsstoffe wie Luft, Wasser, Milch, Molke, Honig, schwarzen Rübensirup, Salz, Essig und bekannte englische Kräuter zu empfehlen; dazu einige Arzneien aus dem Ausland, die fast ebenso billig, sicher und bekannt sind. Und dies habe ich auf der Basis des Grundsatzes getan, der allen meinen Tätigkeiten zugrunde liegt: „Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch.“

      Auf vielfachen Wunsch habe ich gleichfalls einfache Erklärungen zu den meisten Erkrankungen hinzugefügt. Jedoch keine medizinischen oder philosophischen Erklärungen, sondern vielmehr solche, die für einfache Menschen zu verstehen sind und die diese dazu befähigen, in bekannten einfachen Fällen eine Krankheit von der anderen zu unterscheiden.

      Bei ungewöhnlichen oder schwierigen Krankheiten, bei denen unter Umständen Lebensgefahr besteht, rate ich noch einmal jedem, sich ohne Aufschub an einen gottesfürchtigen Arzt zu wenden.

      John Wesley

      Bristol, 16. Oktober 1755

      LONDON, 10. NOVEMBER 1760

      Während der Beobachtung und Erfahrung von mehr als fünf Jahren, die seit der letzten Überarbeitung dieses Werkes vergangen sind, hatte ich ausreichend Gelegenheit, die Eigenschaften der nachfolgenden Heilmittel auszuprobieren. Und ich habe nun das Wort ausprobiert denjenigen Rezepturen hinzugefügt, die ich für die wirksamsten halte. Ich halte viele andere für ähnlich wirksam, aber es lag nicht in meiner Absicht, hierüber ein Urteil zu treffen.

      In diesem Zeitraum hatte ich ebenso die Gelegenheit, einige weitere Heilmittel zusammenzustellen, die ich entweder selbst ausprobiert oder die von anderen ausprobiert wurden. Sie stehen nun unter ihrer entsprechenden Überschrift im Buch. Einige hiervon erkannte ich als von ungewöhnlich hoher Heilkraft, keiner jener Essenzen, die ich zuvor beschrieben habe, ähnlich. Und ein Heilmittel – dies muss ich auf der Grundlage persönlichen Wissens und tausender Experimente mit Nachdruck betonen – ist allen Arzneien, die ich bisher kannte, bei weitem überlegen: Ich meine die Elektrizität. Ich kann nicht anders als allen, denen das Wohlergehen des Menschen am Herzen liegt, zu raten, sich davon selbst zu überzeugen. Dies kommt sicherlich einer Universalmedizin von allen bisher bekannten am nächsten.

      Einen großen Vorteil haben die meisten in diesem Buch aufgeführten Arzneien gegenüber den üblicherweise angewandten: Der Leser kann sicher sein, dass sie in ihrem Aufbau gut sind, d. h. sie sind rein, ursprünglich, einfach. Aber wer kann sich darauf verlassen, wenn die Medizin, die er verwendet, von einem Apotheker zusammengestellt wird? Vielleicht hat dieser den Wirkstoff, den der Arzt verschrieb, nicht zur Hand und verwendet stattdessen etwas anderes, das ähnlich wirkt. Vielleicht hat er den Wirkstoff, aber er ist verdorben und unbrauchbar geworden. Aber sie würden nicht wollen, dass er die Medizin wegwirft, denn vielleicht kann er sich das nicht leisten. Vielleicht kann er sich nicht leisten, die Arznei so zu mischen, wie es die Herstellungsordnung vorsieht, und kann sie auch nicht zum üblichen Preis verkaufen. Also wird er billigere Inhaltsstoffe verwenden und Sie nehmen schließlich etwas ein, was weder Sie selbst noch der Arzt kennen! Wie viele Schwierigkeiten muss dies hervorrufen! Die Gesundheit wie vieler Menschen wurde hierdurch bereits ruiniert! Wie viele wertvolle Leben sind dadurch bereits verloren! Und dies alles ist durch etwas Vorsicht und gesunden Menschenverstand zu verhindern, dadurch, dass man die einfachen Heilmittel verwendet, die in diesem Buch zusammengestellt und beschrieben sind.

      OTLEY, 20. APRIL 1780

      Seit der letzten Überarbeitung dieses Buches vor nahezu 20 Jahren ist eine Fülle von Einwänden zu einigen Teilen des Inhalts gemacht worden. Diese habe ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln geprüft und überdacht. In der Folge wurden einige Artikel ganz gestrichen und mehrere weitere entsprechend geändert. Außerdem fügte ich der Sammlung eine beachtliche Menge weiterer Arzneien hinzu, von denen einige erst vor kurzem entdeckt wurden, und einige, die ich noch nicht ausprobiert hatte, obwohl sie schon geraume Zeit in Verwendung sind. Aber ich rate immer noch, sich […] bei ungewöhnlichen oder schwierigen Krankheiten, bei denen unter Umständen Lebensgefahr besteht, ohne Aufschub an einen gottesfürchtigen Arzt zu wenden.“ Von einem Arzt, der Gott nicht fürchtet, und sollte sein Ruhm auch noch so groß sein, erwarte ich eher einen Fluch als einen Segen für den Patienten.

      Die meisten Arzneien, die ich den übrigen vorziehe, sind nun mit (*) markiert.

       METHODISTEN-KIRCHENGEMEINDE

      Freunde und Brüder,

      euer Seelenheil wird uns immer am Herzen liegen, aber wir dürfen auch eure körperliche Gesundheit nicht vernachlässigen. In einigen Teilen dieses großen Landes1 ist das Klima, in anderen das Essen ungesund. Und oft gibt es nur wenige Ärzte, manche von ihnen verstehen ihr Handwerk nicht, und nicht alle sind in eurem unmittelbaren Lebensumfeld schnell zu erreichen. Von einigen wenigen, kleineren Veröffentlichungen abgesehen, wurde bisher durch Medizinbücher nichts unternommen, diesen Zustand zu beenden. Und die Bücher, die es gibt, wurden in Europa geschrieben und geben daher den Wissensstand von Autoren wider, die natürlich die Besonderheiten und Eigentümlichkeiten der verschiedenen Krankheiten eines Volkes, das ein Land bewohnt, das so weit vom eigenen Land des Autors entfernt ist, nicht kennen können.

      Einfache Heilmittel sind in der Regel die sichersten bei der Heilung einfacher Krankheiten und können manchmal unter dem Segen Gottes Wunder wirken. In dieser Überzeugung legen wir Ihnen das Werk Natürliche Arzneien vor, herausgegeben von unserem verehrten Freund John Wesley. Aber da die Unterschiede zwischen diesem Land und England in mancher Hinsicht groß sind – hinsichtlich der klimatischen Bedingungen, des allgemeinen körperlichen Zustands der Patienten und sogar hinsichtlich der Eigenschaften derselben einfachen Krankheiten – sahen wir es als notwendig für Sie an, das Buch durch Ärzte, die in Ihrem Land praktizieren, überarbeiten zu lassen. Diese haben auf unser Bitten hin – wo es nötig war – belehrende und erklärende Hinweise sowie einige für das Klima geeignete zusätzliche Rezepturen eingefügt.

      Die beauftragten Ärzte haben unserer Bitte entsprochen und in dieser Fassung legen wir Ihnen dieses Buch vor und empfehlen es Ihnen aufrichtig.

      Da wir die gesamten Einnahmen aus dem Verkauf unserer Bücher karitativen Zwecken und der Verbreitung von Gottes Wort zukommen lassen, glauben wir, wir haben das Recht, darauf zu bestehen, dass Sie (bis auf wenige Ausnahmen) nur unsere Bücher, die ja auch von der Leitungskonferenz empfohlen werden und von uns abgezeichnet wurden, kaufen. Und da wir beabsichtigen, unsere Publikationen künftig in den Staaten drucken zu lassen – und dies in sehr viel größeren Auflagen als bisher – sind wir davon überzeugt, Ihnen in Zukunft diejenige große Auswahl unserer Bücher liefern zu können, wie sie die Zeit und die zeitliche Verfügbarkeit derjenigen unter Ihnen, die nicht das Leben eines Gelehrten am Schreibtisch führen, erfordern.

      Wir bleiben, geliebte Brüder, wie immer

      Ihre treuen Pastoren

      Thomas Coke

      Francis Asbury

      EINE ZUSAMMENSTELLUNG

       NATÜRLICHER ARZNEIEN

      Wir weisen unsere Leser darauf hin, dass die in geschwungenen Klammern gesetzten Rezepturen und Anmerkungen von denjenigen Ärzten eingefügt wurden, denen die Überarbeitung dieses Buches oblag.

      [Anm. d. Hrsg.:] Die mit (*) markierten Anwendungen wurden vom Autor favorisiert.

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