Geformt mit göttlichem Atem. Andrea Rottloff

Geformt mit göttlichem Atem - Andrea Rottloff


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       Beinahe an jedem Ort – Glasverarbeitung in den römischen Provinzen

       Hauptsache billig?

       Handel, Verpackung und Läden

       Bezeichnungen der Gefäße – Einige Vorbemerkungen zum formenkundlichen Teil

       Feines Tafelgeschirr in verschiedenster Herstellungstechnik

       Geblümt, gestreift und gebändert – das Mosaikglas

       Cameoglas – die Portlandvase

       Das etwas andere Essgeschirr – Gläser mit Keramikprofilen

       Entfärbt-überschliffenes Geschirr – die Weiterentwicklung der TS-imitierenden Gläser in farbloser Glasmasse

       Geschliffen wie Bergkristall? Facettschliffbecher und Verwandtes

       Souvenirs, Souvenirs – Zirkusbecher und Gläser der „Marke“ Ennion

       …nicht nur „Kölner Schnörkel“ – Schlangenfadengläser

       Rippenschalen, Rippenschalen!

       Allgegenwärtig und doch rätselhaft – die Rippenschalen

       Rippenschale ist nicht gleich „Zarte Rippenschale“

       Vierkantkrüge und -töpfe – halbformgeblasenes Vorratsgeschirr

       Massenware über Jahrhunderte – das freigeblasene Alltagsgeschirr

       Opak, buntgefleckt und gefiedert – das farbenfrohe 1. Jh. n. Chr.

       Schliffrillengruppen ohne Ende – die Becherfamilie Is12/29/30

       Schiefe Schälchen – Schalen, Teller und Schüsseln

       Phantasievoll verziert und doch praktisch – die freigeblasenen Krüge

       Transparente Leuchter – die Glaslampen

       Ein Dauerbrenner in jeder Hinsicht – die Balsamarien

       Momentaufnahme Pompeji

       Glas als Grabbeigabe

       Antike und moderne Imitationen – Freie Nachschöpfung und auf Genauigkeit abzielende experimentelle Archäologie

       Gläserne Kleinfunde – Perlen, Gerät und Fensterglas

       Schmuck und Schutz – Perlen und Anhänger

       Perlen verschiedener Typen

       Anhänger und Amulette

       Rotes Glas und echte Perlen

       Goldglasperlen

       Schwarzes Glas als Imitation von Gagat

       Ein komplizierter Haarschmuck

       Gläserner Luxus? Geräte und Einlagen

       Spinnwirtel aus Glas – die Wirtelperlen

       Spieglein, Spieglein – die gläsernen Spiegel

       In Stäbchenform – Nadeln, Rührstäbchen und Wanddekorationen

       Geometrische und figürliche Einlagen, Mosaiken

       Ludus latrunculorum und Rechenbrett – die Spielsteine

       Gläserne Orden – die Phaleren

       Lange noch ohne Durchblick – das antike Fensterglas

       Gegossenes Fensterglas

       Zylindergeblasenes Fensterglas

       Runde geschleuderte Scheiben

       Farbe und Befestigung der Fenstergläser

       Die Spätantike – eine andere Welt

       Veränderte Tischsitten

       Kaum noch verziert

       Luxus pur? Diatrete, Schliffschalen und Goldgläser

       Gläserne Netzbecher – die Diatrete

       Bilder für Heiden und Christen – Szenisch verzierte Schliffschalen

       Mottogläser

       Goldgläser

       Ausblick ins (frühe) Mittelalter

       Wie unterscheidet man römisches und mittelalterliches Glas?

       Epilog – Glasforschung heute

       Zum Weiterlesen

       Glossar – Fachbegriffe der Glastechnologie

       Abbildungsnachweis

       „Es dürfte sich als notwendig erweisen, Form für Form – bei Glas immer gekoppelt mit Technik und Farbe – genau zu studieren und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen.“

       (Thea Elisabeth Haevernick, 1958)

      Einleitung: Glas – zerbrechliche Schönheit

      Glas ist seit seiner Entdeckung in vorgeschichtlicher Zeit einer der faszinierendsten Werkstoffe der Welt – er bietet beinahe unendliche Variationen der Bearbeitung, von heiß bis kalt, von geformt bis geblasen, von gefleckt bis gewickelt: Myriaden von Verzierungsmöglichkeiten, die auch heute noch angewendet und weiterentwickelt werden. Man denke an die eleganten Jugendstilgläser der Zeit um 1900, die Murano-Gläser der 1940er- und 50er-Jahre, an die internationale Studioglasbewegung der 1960er- und 70er-Jahre oder die modernen Arbeiten des amerikanischen Glaskünstlers Dale Chihuly, der mit seinen riesigen hängenden Objekten auf der ganzen Welt Aufsehen erregt.

      War Glas in vorgeschichtlicher Zeit noch ein überaus seltener Werkstoff, der vor allem für Perlen und andere Schmuckstücke oder als Einlage von Möbeln oder Wänden verwendet wurde, begann sein Siegeszug in griechischer, besonders hellenistischer Zeit, als man erste größere, offene Gefäße in bunten Farben zu fertigen verstand. Diese verbreiteten sich vor allem im Ostmittelmeerraum, gelangten aber gelegentlich auch in den Westen – man denke etwa an die Fragmente von Mosaikgläsern, die im keltischen Oppidum von Manching


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