Wo der Hund begraben liegt. Beate Vera

Wo der Hund begraben liegt - Beate Vera


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machte eine kurze Pause, um vom Steak zu essen. Ihr fragender Blick war ihm nicht entgangen. »Es ist tatsächlich erheblich schöner dort, als ich dachte. Kloster Chorin, das Schiffshebewerk Niederfinow, im Norden die Schorfheide mit viel unberührter Natur, im Süden der Zoo … Ich habe aber viel zu wenig Zeit, die Stadt so richtig kennenzulernen. Immerhin habe ich den Kiosk meines Vertrauens gefunden, der mich morgens eine Querstraße weiter mit Kaffee und Brötchen versorgt.«

      Sie schwiegen eine Weile, während sie aßen. Jede andere Frau hätte jetzt nachgebohrt, das wusste Glander, und er war beeindruckt von ihrer Zurückhaltung. Gleichzeitig hoffte er, dass das kein Zeichen von Desinteresse war. Talisker kam aus dem Wohnzimmer getrottet und ließ sich neben Glander fallen. Der guckte erst den Hund, dann Lea erstaunt an.

      »Keine Sorge, der will nur dösen.« Lea lächelte.

      »Hunde haben ein gutes Gespür für Menschen, wenn man es ihnen nicht abgewöhnt. Talisker ist eine Art Sympathie-Detektor. Sie müssen ein netter Mensch sein.«

      »Der Todesstoß für jeden Mann: nett.«

      »Nein, so meine ich das nicht, ich meine das ganz ehrlich. Dabei hab ich erst gedacht, Sie sind stoffelig. Wie ein Schläger kamen Sie mir allerdings nicht vor.«

      Subtil nachgefasst, sie war also doch neugierig. Lea Storm gefiel ihm immer mehr. »Die Schlägerei war ein Aussetzer. Glauben Sie mir, mein Partner hatte es verdient! Meine Schwester sagt, ich sei ein Muffel, hält mir aber zugute, dass ich morgens nie schlecht gelaunt bin. Ich wache als Optimist auf, mit gespannter Vorfreude auf den Tag, und gehe dann achtzehn Stunden später als Muffel wieder ins Bett. Der Kripo-Zyklus.« Mit einem Seitenblick auf Talisker fügte er hinzu: »Aber ich fühle mich geehrt. Und bin sehr erleichtert, denn ich würde Ihrem Hund nicht gegenüberstehen wollen, wenn er mich nicht mag.«

      Nachdem sie beide mit dem Essen fertig waren, half Glander Lea, das Geschirr in die Küche zu tragen. Wieder im Wohnzimmer, blieb er vor dem Sideboard stehen, das am Treppenvorsprung stand und auf dem rund zwanzig gerahmte Fotos aufgereiht waren. Alle zeigten Lea und ihren Mann, auf den meisten war noch ein Kind an ihrer Seite. Die Aufnahmen waren nicht in Berlin gemacht, sie zeigten verschiedene Sehenswürdigkeiten, einige erkannte er, andere nicht. Glander war fasziniert von den Bildern, sie waren nicht geordnet, und trotzdem wurde das Motiv des gemeinsamen Älterwerdens ganz deutlich. Wie das des Zusammen-Wachsens. Lea trat neben ihn.

      »Das sind sehr schöne Fotos«, bemerkte Glander mit gedämpfter Stimme.

      »Wir haben jedes Jahr im Sommerurlaub eines gemacht. Und wir sind ganz schön rumgekommen, wenn ich mir das so ansehe. Dieses Jahr bleibe ich zu Hause. Wie schon im letzten.«

      »Es tut mir sehr leid, Lea.«

      Glander kam sich vor wie ein Idiot. Was hatte er sich nur dabei gedacht, sich einfach so bei dieser Frau einzuladen? Ein Blinder mit Krückstock konnte erkennen, dass sie weit weg war von anderen Männern. Sie schien ihm sogar weit weg von anderen Menschen überhaupt. Wieder kam ihm der Gedanke, dass sie womöglich Valium oder ein ähnliches Mittel nahm.

      Sie brach abrupt das Schweigen. »Kommen Sie, Herr Kommissar, begleiten Sie mich nach Speyside! Ich hatte eigentlich vor, die Flasche heute Abend alleine zu leeren, aber The Balvenie verdient Besseres.« Sie ging hinüber zu der Traube Flaschen, fischte eine mit der linken Hand heraus, nahm zwei Gläser in die rechte und winkte ihm zu, ihr wieder auf die Terrasse zu folgen.

      In dem Reihenmittelhaus im Dürener Weg, nicht weit von Lea und Glander, strich der Mann einen weiteren Namen aus. Es lief wirklich gut, viel besser, als er es sich vorgestellt hatte. Der Mann lächelte zufrieden und legte die Liste zurück in den Schreibtisch. Er klappte seinen Laptop auf und schaute den dritten Teil von Berlin – Tag und Nacht vom Vorabend im Internet.

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