Mord in der Harrer-Klinik. Gerd Hans Schmidt

Mord in der Harrer-Klinik - Gerd Hans Schmidt


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       Autor

      Der Autor Gerd Hans Schmidt, 1960 geborener echter Franke, ist seit 1995 Rechtsanwalt in eigener Kanzlei. Er wohnt und arbeitet bei Erlangen. Die kreative Seite trat schon während des Studiums der Rechtswissenschaften in Erlangen zu Tage. Das trockene Studium lockerte er nebenbei mit semiprofessioneller Musik (Neue Deutsche Welle) auf und er arbeitete 1988/89 kurz für eine lokale Zeitung als Redakteur. Es gab eine ganze Reihe rechtlicher Publikationen in lokalen Blättern und anfangs der beruflichen Tätigkeit eine kleine Radiosendung bei einem Lokalsender. Seit 2011 macht der Autor als »HansBass« wieder Rockmusik in einer Band im Nebenberuf. Die Idee für den Roman ergab sich während eines Klinikaufenthaltes …

      Gerd Hans Schmidt

      MORD IN DER HARRER-KLINIK

      Ein Frankenkrimi

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2014

       Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Kapitel 1 – Krank

       Kapitel 2 – Gefahr

       Kapitel 3 – Weniger Krank

       Kapitel 4 – Der Handel

       Kapitel 5 – Die Käferfrau

       Kapitel 6 – Der Reitersmann

       Kapitel 7 – Die Unterwelt

      Bibliografische Information durch die

       Deutsche Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

       Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

       über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Alle Personen und Handlungen in diesem Roman

       sind frei erfunden, eine Namensgleichheit reiner

       Zufall. Die Geschichte hat sich so nie zugetragen.

      Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

      ISBN 9783957446671

       www.engelsdorfer-verlag.de

      Für Ute und Carina

       Kapitel 1 – Krank

      Kreuzverreck und jetzt nieselt es auch noch. Es ist ein kalter Novemberabend bei 2 Grad.

      Der Doktor meinte, die Hüfte ist hin, da hilft nur noch eine »Totalendoprothese«, wie das schon klingt. Ich schlendere gerade durch die Weißgerbergasse, als mir irgendwie bewusst wird, dass da unten demnächst jemand hinein- und herumschneiden und gar so ein Plastik-Titangelenk einbauen wird. Der Orthopäde sagt, ich soll in die Harrer-Klinik gehen, die bringen das echt gut hin.

      Aber eigentlich tut’s schon gar nicht mehr so arg weh und so lange ich noch ein Club-Spiel durchhalte kann’s nicht so schlimm sein.

      Wolff Schmitt, 42 Jahre, ledig und schon lange Hauptkommissar bei der Mordkommission in Nürnberg, der Fuchs wie ihn die Kollegen nennen, spaziert trotz Nieselregen und schmerzender Hüfte Richtung Burg, wo er in seiner Stammkneipe den Abend nach dem Arztbesuch bei ein paar Bier ausklingen lassen will. Wolff Schmitt wohnt in der Nähe des Hauptmarktes in der Winklerstraße, wo er eine dreieinhalb Zimmerwohnung zur Miete hat. Er ist Junggeselle, wenn auch kein Überzeugter dieser Gattung. Da war schon die eine oder andere, aber eben nicht die Richtige. Der Beruf als Polizist lässt problemlose Beziehungen sowieso nicht zu, versucht er sich immer wieder einzureden, wenn mal wieder Schluss ist. Meistens versucht sich die Auserwählte in sein Leben einzumischen, sagt er sich. Nichts ist mehr an seinem Platz in der Wohnung, ständig muss irgendwas geputzt werden und wenn er dann in die Alm, seine Stammkneipe in der Burgstraße gehen will, schlägt die Dame einen Fernsehabend vor. Irgendwie haut das nicht hin, mit ihm und den Frauen. Helmi, der Wirt der Stammkneipe, setzt sich an seinen Tisch. Sie kennen sich schon lange. Wolff Schmitt versucht an diesem Abend alle Nachteile so einer Operation aufzuzählen und will das eigentlich gar nicht machen lassen. Nach dem dritten Bier ist er sich sicher, dass das auch nicht nötig ist. Helmi grinst nur vor sich hin und meint, Wolff solle sich die Entscheidung nach dem Fußmarsch nach Hause noch mal überlegen, wenn die Schmerzen wieder so groß sind, dass das Treppensteigen zur Gipfeltour wird.

      Zwei Monate später.

      Puls 88, Blutdruck 89 zu 57. Das klingt irgendwie nicht gesund. Ich liege zwischen anderen fremden Menschen, die in ihren Betten versuchen aufzuwachen. Ich bin wach, dafür tut die linke Hüfte saumäßig weh und ich kann da nichts bewegen. Spinal-Anästhesie nennen die das heute. An das Sägen und Hämmern werde ich mich lange erinnern. Auf meine Bemerkung während der OP, dass das hier wie in einer Autowerkstatt wäre, bekomme ich von einem Arzt zur Antwort, nein, sie seien hier eine Schreinerei.

      »So Herr Schmitt, ich fahr’ sie wieder aufs Zimmer, alles vorbei und die Hüfte: wie neu!«

      Gottseidank hatte ich meinen angeborenen fränkischen Geiz überwunden und ein schönes Einzelzimmer gebucht. Mit Blick auf die Burg. Schräg unten gegenüber Ärzte- und Besprechungszimmer. Von meinem vierten Stock recht gut einsehbar.

      40 Zoll Fernseher, DVD, Ledersitzecke, dunkler Parkettboden und natürlich das eigene sehr komfortable Bad, das Zimmer vom feinsten. Hat auch einen netten Aufpreis. Nur die Krankenschwester war nicht buchbar, meine ist so gegen 60 mit russischem Akzent.

      Sauweh tut’s immer noch und zur Ablenkung schau’ ich mir noch die Geschehnisse im Konferenzraum ein wenig an. Ärzte und Krankenschwestern mit Hochglanzunterlagen vor sich lassen sich von einem Referenten in die Welt des Power Point entführen und …

      Schmitt schläft.

      Punkt sieben am Morgen. Grell dringt das Neonlicht der Zimmerdeckenlampe durch meine Netzhaut. Links eine mir noch unbekannte Frau mit spitzer Kanüle in meinem Arm, die mein Blut anzapft. Rechts meine russische Krankenschwester, die sich an meinen Puls und Blutdruck heranmacht. Nicht zu vergessen das Fieberthermometer im Ohr und – der Nachttischausleger bebt – hier ist ihr Frühstück.

      Ein herrlicher Morgen!

      Endlich Nachmittag. Es wird ruhiger auf der Station und man kann in Ruhe Musik hören und etwas lesen. Meine Kollegin Ilse ist zu Besuch.

      »Vermisst mich jemand im Kommissariat? Nicht wirklich? Wer macht jetzt den Schaffnerfall? Der Herbert? Nein, nicht wirklich der Herbert! Der kann doch einen Fingerabdruck nicht von einer Reifenspur unterscheiden!


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