Liebesgrüße an das Leben. Adalbert Ludwig Balling
dein Heim übergeht. Für Gott da sein, heißt, ihm die Tür öffnen, ihn hereinbitten, ihn willkommen heißen und zum Mahl bitten.
Im Volksmund heißt es:
Es sei besser,
jemand leidet an der Liebe
als dass er ohne Liebe
todunglücklich wäre!
Es sei besser, sagt man,
jemand gehe (in Sachen Liebe)
ein Risiko ein
und leide an der Liebe,
als dass er nicht liebe
und in kaltem Egoismus verkruste.
Es sei besser, sagt man,
jemand liebe maßlos,
als dass er zu wenig liebe
und durch sein Zuwenig
andere Menschen in die Einsamkeit treibe.
Es sei besser, sagt man,
gut zu sein und hilfreich und ohne Hass –
und unter Umständen sogar ausgenutzt
und übervorteilt zu werden,
als dass man auch nur einmal
Hass aufkommen ließe;
oder unfreundlich würde
und nicht einmal bereit,
Menschen in Not zu helfen…
Lieben heißt
etwas gerne tun –
einem andern zuliebe,
und dabei verletzlich sein
und verwundbar bleiben.
Gott ist weder Polizist noch Feuerwehrmann; er ist Vater aller Menschen. Wer mit Gott ins Gespräch kommen will, muss zuhören lernen. Gott spricht gerne leise oder lautlos: In der Stille der Natur; im Aufblühen des Schneeglöckchens; im Duft des Rosenstrauchs; im Wiegen reifer Ähren; im Gleitflug der Vögel; im leisen, fast überhörbaren Säuseln des Windes…
Jede Blume
plaudert ein wenig
aus der Schule dessen,
der sie wachsen ließ.
Blumen sind Farbtupfer
göttlicher Meisterschaft.
Erst wenn du dich annimmst, erst wenn du du selber wirst, erst wenn du aufhörst, andere nachzuahmen oder andere zu übervorteilen, erst dann hast du eine Chance, die Welt zu verändern. Wer Großes in der Welt erreichen will, muss im Kleinen beginnen – bei sich selber!
Jemand hat einmal gesagt,
schön sei alles, was man mit Liebe betrachtet.
Schön ist, was gut ist;
was geliebt wird;
was im Einklang steht
mit dem Urheber alles Schönen.
Gottesfürchtige und gute Menschen
sind im Regelfall
auch schöne Menschen.
Du meinst, alles sei für die Katz? Und du gingest vor die Hunde? – Du meinst, jemand sei ein lahmes Kamel, eine geifernde Kuh, ein dummes Kamel, eine geschwätzige Ziege?
Du schimpfst jemand dreckig wie ein Schwein, neugierig wie eine Giraffe, diebisch wie eine Elster?
Du wirfst jemandem vor, er/sie lache wie ein alter Gaul, sei bequem wie ein Kuckuck, stecke den Kopf in den Wüstensand wie ein Vogel Strauß?
Du bewunderst die Schnelligkeit des Hasen, das warme Fell des Bergschafs, die Emsigkeit der Ameise, den Fleiß der Biene und vieles mehr!
Warum siehst du die Tiere nicht auch als Brüder und Schwestern der gemeinsamen Schöpfung? Warum kündest du ihnen nicht die Frohbotschaft, wie Franz von Assisi und wie viele andere Heilige es zu ihrer Zeit getan haben?
Warten heißt, willens sein,
auch anderen eine Chance zu geben.
Warten kann heißen –
nach vorne denken
und die Zukunft herbeilangen.
Warten lässt dem,
auf den ich warte, Zeit,
sich selber einzubringen,
voller Hoffnungen und Chancen.
Warten ermöglicht ein Neubesinnen
auf die eigenen Werte,
ohne die Werte
der anderen zu ignorieren.
Warten ist Ausdruck der Ehrfurcht,
auch vor dem Kommenden:
Beispielsweise unser Warten auf Gott,
und auf das Leben danach…
Es liegt vor allem an dir, ob du Schweigen und Stille in dir aufkommen lässt – oder Lärm oder Leere. Es liegt auch an dir, ob du dich ausgelaugt und öde findest wie inmitten einer Wüste, oder frisch und fruchtbar wie eine grünende Oase. Oder wie ein neu umgebrochenes Feld.
Es liegt in dir, weithin, ob du zufrieden bist und glücklich – oder griesgrämig und verdrossen.
Glück und Freude, Wohlbefinden und Wohlergehen werden uns nicht von außen zugetragen; sie kommen vorwiegend von innen und erfordern unsere Mitarbeit.
Glück und Freude und Zufriedenheit sind ein gutes Stück Arbeit an uns selber…
Gelassenheit und Geduld
sind Tugenden,
um die man sich mühen muss.
Wer meint, sie seien
den einen gegeben,
den anderen nicht,
irrt gewaltig.
Auch der Gelassene,
auch der Geduldige
muss sich täglich neu
darum mühen.
Der gute Mensch ist häufig auch der glückliche; er ist glücklich und zufrieden – und weithin guter Ding, weil er in Gott ruht. Weil er dankbar ist gegenüber dem Schöpfer, und sich darüber freut, dass es ihm einigermaßen gut geht. Selbst seine gelegentlichen Schmerzen und das Unangenehme des Alltags weiß er umzumünzen in Augenblicke der Zufriedenheit. So ist es ihm – selbst in schweren Stunden – gegönnt, frohe Lichtblicke zu genießen.