Hamburg – HeimatMomente. Bernadette Olderdissen
target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_ca74e99c-c8c0-5981-bf9a-358379d2cddd.jpg" alt=""/>Hamburg darf Deutschlands größte Turmuhr ihr Eigen nennen – und die gehört zum berühmten Michel. Das Ziffernblatt hat einen Umfang von 24 Metern, während der große Zeiger stolze 4,91 und der kleine 3,60 Meter lang ist. Wer hochschaut, sollte hoffen, dass die Zeiger nicht irgendwann abfallen, denn sie wiegen jeweils 130 Kilogramm.
Im Westen Hamburgs
Am Elbufer unweit von Blankenese
Im Westen Hamburgs
1.Willkomm-Höft in Wedel: das Tor zu Hamburg
2.Spaziergang mit Weit- und Rückblick an der Elbe in Blankenese
3.Altonaer Volkspark: grüne Oase inmitten der Stadt
4.Bargheer Museum im Jenischpark
5.Café Schmidt & Schmidtchen: eine Hamburger Kaffee-Institution
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1 Willkomm-Höft in Wedel
DAS TOR ZU HAMBURG
Ein Geheimtipp ist die Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel, westlich von Hamburg und direkt an der Elbe, längst nicht mehr. Und doch verdient sie den ersten Abschnitt dieses Buches, denn wenn Hamburg als „Tor zur Welt“ gilt, dann ist das sogenannte Willkomm-Höft fraglos das Tor zu Hamburg.
Fährt ein Schiff von der Nordsee in Richtung Hamburger Hafen, passiert es kurz vorm Einlaufen in die Stadt das „Tor zu Hamburg“, das etwa 20 Kilometer vor dem Stadtzentrum liegt, elbabwärts bei der Stadt Wedel auf schleswig-holsteinischem Gebiet. Dies ist das Willkomm-Höft, eine Schiffsbegrüßungsanlage, die schon 1952 vom damaligen Wirt Otto F. Behnke der Gaststätte Schulauer Fährhaus eingerichtet wurde. Die offizielle Einweihung des Willkomm-Höft erfolgte am 12. Juni 1952 durch den Weltumsegler und Polarforscher Carl Kircheiß. Dabei hat der Ausdruck „Höft“ nichts zu tun mit Gehöft, sondern stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet Landspitze oder -zunge.
Erreicht man das vor der Gaststätte am Ufer gelegene Willkomm-Höft, macht sich erst einmal Enttäuschung breit: Ohne die gute Beschilderung sähe die Stelle aus wie eine ganz normale Schiffsanlegestelle, als welche sie die Personenfähren auch nutzen. Besonders macht den Punkt allerdings eines – das beeindruckende Ritual, das dort stattfindet, sobald ein Großschiff mit mindestens 1000 BRZ (Bruttoraumzahl) den Ponton passiert. Symbolisch dafür ist der 40 Meter hohe, kreuzförmige Mast zwischen Anleger und Gaststätte, an dem neben den Flaggen Hamburgs, Deutschlands und Schleswig-Holsteins oftmals auch die internationale Signalflagge mit den Lettern U und W für „Gute Reise“ weht. Während man nun am Ufer oder auf der Terrasse der Gaststätte sitzt, bietet sich eher früher als später ein weltweit angeblich einmaliges Spektakel: Fährt ein Großschiff ein oder aus, wird die Hamburger Fahne gesenkt und die Signalflagge „UW“ erhebt sich. Dazu ertönt aus mehreren Lautsprechern die Nationalhymne des Landes, unter dessen Flagge das Schiff unterwegs ist, und ihm wird in der entsprechenden Landessprache ein Willkommens- oder Abschiedsgruß hinübergesandt. Bei kleineren Frachtschiffen erfolgt dieselbe Zeremonie, allerdings ohne Hymne und Gruß.
Fähranleger des Willkomm-Höfts
Passagiere kommen am Willkomm-Höft an.
Aufgrund ihrer Nähe zur Elbe wurde die Anlage 1962 und 1976 durch Sturmfluten schwer beschädigt, jedoch sofort wiederaufgebaut und der Ponton 2012 erweitert. Das Willkomm-Höft ist inzwischen so bekannt, dass es sogar in internationale Seekarten aufgenommen wurde. Manchem Besucher läuft ein Schauer über den Rücken, wenn ein Schiff mit tönendem Signalhorn die erhaltenen Grüße erwidert.
Schiffsbegrüßung am Schulauer Fährhaus
Was viele Besucher nicht ahnen: Das Betreiben des Willkommenspunktes ist mit beträchtlichem Aufwand verbunden, denn hinter den Lautsprecheransagen stehen sogenannte Live-Begrüßungskapitäne. Die sind nicht nur für die fremdsprachigen Grüße zuständig, sondern auch