Bauer Bernhard Beamter Kafka. Janko Ferk
österreichische Anton Wildgans-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert, der Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis mit 25.000 Euro und der bundesdeutsche Georg Büchner-Preis, mithin die angesehenste Literaturauszeichnung des deutschsprachigen Raums, mit 50.000 Euro. Die Höhe der Preise wird von Zeit zu Zeit dem Geldwert angepasst. Der Wildgans-Preis war lange Zeit mit 100.000 Schilling dotiert, was heute 7.267,28 Euro entsprechen würde.
Thomas Bernhard: Meine Preise. Frankfurt am Main 2009
http://www.kunstkultur.bka.gv.at/Docs/kuku/medienpool/17401/studie_soz_lage_kuenstler_en.pdf (abgerufen am 19. 04. 2015). Der Bericht wurde von L&R Sozialforschung in Kooperation mit Gerhard Wohlfahrt unter Mitarbeit von Anna Mostetschnig im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur erstellt und im Oktober 2008 veröffentlicht.
http://www.kunstkultur.bka.gv.at/Docs/kuku/medienpool/17401/studie_soz_lage_kuenstler_en.pdf, S. 165. (abgerufen am 19. 04. 2015)
Gustav Januš: Gedichte. 1962 – 1983. Aus d. Slowenischen v. Peter Handke. Frankfurt am Main 1983
Florjan Lipuš: Der Zögling Tjaž. Roman. Deutsch v. Peter Handke u. Helga Mračnikar. Salzburg – Wien 1981
Gerald Nitsche (Hg.): Österreichische Lyrik und kein Wort Deutsch. Innsbruck 1990
http://www.slolit.at/autoren/index (abgerufen am 19. 04. 2015). Anm. d. Verf.: Eine aktuelle Quelle über die Anzahl anderer österreichischer Volksgruppenautoren ist derzeit nicht zugänglich und wäre rein spekulativ.
http://www.literar.at/mitglieder/sozialfonds-und-ske (abgerufen am 11. 04. 2015)
Hofrat
Franz
Grillparzer
EIN ÖSTERREICHISCHER
NATIONALDICHTER
ÖSTERREICHISCHER DRAMATIKER. Der Dichter des neunzehnten Jahrhunderts mit großem Nachruhm, Franz Grillparzer, wurde am 15. Jänner 1791 in Wien geboren, wo er am 21. Jänner 1872 gestorben ist. Bekannt geworden ist er vor allem als Dramatiker. Heute bezeichnet ihn die Literaturgeschichte als österreichischen Nationaldichter, weil seine Werke für unsere Nation Identität gestiftet haben.
Grillparzer war der Sohn des Rechtsanwalts Wenzel E. J. Grillparzer (1760 – 1809) und seiner Ehefrau Franziska, geborene Sonnleithner (1767 – 1819). Franz war der älteste von vier Söhnen. Seine Kindheit und Jugend waren traurig, zumal der strenge Vater die Erziehung Dienstboten überließ. Er studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften und war Zeit seines Lebens im Nebenberuf Dichter, wozu ihn Joseph Schreyvogel (1768 – 1832), der damalige Direktor des Burgtheaters, anregte.
Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1811 verdingte er sich zuerst als Privatlehrer, was für die damalige Zeit nicht ungewöhnlich war. 1813 wurde er Beamter und trat als Konzeptspraktikant bei der k. k.1 Hofkammer2 in den österreichischen Staatsdienst ein.
ARCHIVDIREKTOR. Im Jahr 1821 bewarb sich der Schriftsteller ohne Erfolg um die Stelle eines Skriptors in der kaiserlichen Privatbibliothek. Er wurde 1821 ins Finanzministerium versetzt und 1832 schließlich Archivdirektor der k. k. Hofkammer.3 Damals war Grillparzer schon ein bekannter Dichter. Das Amt bekleidete er bis zur Versetzung in den Ruhestand.
Das Direktorenzimmer des Wiener Hofkammerarchivs in der Johannesgasse 6. Hier arbeitete Franz Grillparzer als Direktor von 1832 bis zu seiner Pensionierung 1856.
Zu Grillparzers Tätigkeit sei ausgeführt, dass ein Archivar Schriftgut, das einem Archiv von öffentlichen und privaten Verwaltungen zur langfristigen Aufbewahrung übergeben wird, bewertet, erschließt und sichert. Die Bewertung des archivreifen Materials erfolgt nach wissenschaftlichen Kriterien. Übernimmt das Archiv Schriftgut, ändert sich die Rechtseigenschaft desselben, aus dem Registratur- wird Archivgut. Nach der Übernahme wird das Material inhaltlich erschlossen. Zu Grillparzers Zeiten wurde das Material – im Gegensatz zu den heutigen Computerprogrammen – naturgemäß händisch bearbeitet.
SCHRIFTGUT. Der Dichter konnte als Archivdirektor seinem Nebenberuf nachgehen, zumal sich seine Amtsgeschäfte in Grenzen hielten, was seine Tagebucheintragungen belegen. Am 18. Februar 1829 vermerkte er beispielsweise, dass er vor dem Mittagessen zwei Stunden gearbeitet habe. Und am nächsten Tag hieß es, er habe keine Arbeit vorgefunden. In dieser Zeit schreibt Grillparzer seine wichtigsten Werke und nimmt sich vor, im Amt auch poetisch zu arbeiten.
Die Tätigkeit als Archivar beziehungsweise Direktor konnte sogar gefährlich sein. So berichtet der Dichter ganz unpoetisch von einem Vorfall am 7. April 1832, bei dem er aus einem Faszikel in der obersten Reihe der Akten ein Dokument entnehmen wollte. Dabei geriet er aus dem Gleichgewicht und stürzte von der obersten Sprosse der Leiter zu Boden. In seinem Tagebuch schrieb er dann, dass es einem Wunder gleiche, nur einige Hautabschürfungen und Quetschungen erlitten zu haben.
Die geistige Bildung Franz Grillparzers erfolgte in der Zeit der Französischen Revolution und der Napoleonischen Epoche, als in Österreich noch der Josephinismus4 fortlebte. Persönlich neigte er dem Konservatismus zu, bemerkte jedoch den geistigen Druck und die Errungenschaften des Sturm und Drang.
BEETHOVEN. Grillparzer stand in Kontakt mit dem Komponisten Ludwig van Beethoven (1770 – 1827), die Künstler begegneten sich mehrmals. Im Jahr 1823 verfasste Grillparzer für ihn das Opernlibretto „Melusine“, das der Komponist allerdings nicht vertonte. Die Erinnerungen Grillparzers an den großen Künstler zählen in der Beethoven-Biografik zu den relevantesten Quellen. Als Beethoven starb, verfasste der Dichter die Trauerrede, die während der Beerdigung von Heinrich Anschütz, einem Hofburgtheater-Schauspieler, vorgetragen wurde.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass sich Grillparzer während seines ganzen Lebens mit Musik befasst hat. In Aufzeichnungen und Tagebüchern finden sich viele Gedanken zur Musik und über Komponisten seiner Zeit, so über Liszt, Rossini, Wagner und Weber. Seine Novelle „Der arme Spielmann“