DAS UNENTBÄRLICHE LEXIKON. Bozo Nebesch

DAS UNENTBÄRLICHE LEXIKON - Bozo Nebesch


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      A

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      Der A. ist eine nicht mehr wegzudenkende Bereicherung des kulturellen Lebens in Deutschland. Zur allgemeinen Zufriedenheit erfreut sich der A. einer rasant wachsenden Population, was mit seiner inzestuösen Fortpflanzung erklärt wird. Mit allen bekannten degenerativen Merkmalen: Schwächliche Individuen, Missbildungen und Geisteskrankheiten.

      Hervorstechendstes Merkmal des A. ist sein Imponiergehabe. Im Konkurrenzkampf um das fortpflanzungswillige Weibchen macht sich der A. zum Affen. Er vollführt Zuckungen an Leib und Gesicht, verdreht die Augen. Das erinnert schon mal an epileptische Anfälle. Dabei gibt er unverständliche Laute von sich, was von den Artgenossen mit gelegentlichem Brummen quittiert wird. Die A. reagieren auf Zurufe wie Ätzend Blöder, Felge Breiter, Vario Fart u. ä..

      Der A. tummelt sich mit Vorliebe in Seichtgebieten, wie sie von den privaten zoologischen Anstalten eingerichtet wurden. Dort sucht er im schlammigen Grund nach der begehrten Zote und Quote.

      Eine Abart des A. beschmiert Papier mit seinen Pfoten, um sie dann seinen Artgenossen zum Fraße vorzuwerfen. Die zuweilen faden und zähen Happen finden freudigen Verzehr und schnellen Abgang. Insbesondere in Verlagen und den Redaktionen von satirischen Zeitschriften hat sich diese Gruppe des A. eingenistet.

      Im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen ist der A. ein zutrauliches und dem Menschen sehr anhängliches Tier. Ist man ihm – oft unfreiwillig – erst einmal auf den Leim gegangen, wird man ihn so schnell nicht wieder los. Sucht man den Kontakt hingegen gezielt, so zeigt sich der A. häufig abweisend oder gar abstoßend.

      Für den Menschen ist der A. häufig ein Gefährte im Unglück und tröstet über zerbrochenes Hab und Gut.

      Kennzeichnend für den A. ist ein genetischen Defekt: Er leidet generell unter Inkontinenz und hinterlässt dabei unansehnliche Flecken, die nur schwer zu beseitigen sind.

      Die Lebenserwartung des A. ist gering. Häufigste Todesursache ist innerliche Austrocknung.

      Der A. ist eine weltweit verbreitete Bärenart. Er erweckt zunächst den Eindruck, als sei alles an ihm stärker ausgeprägt, als bei anderen Bärenarten. Zutreffend ist dies sicherlich bei der Schnauze, während das Gehirn eher von bescheidenem Zuschnitt ist. Auch die Geschlechtsorgane erreichen im Allgemeinen nur durchschnittliche Dimensionen.

      Auffallend ist wiederum die Lautstärke, mit der er auf sich aufmerksam zu machen pflegt, sobald er eines anderen Bären ansichtig wird. Dieses Imponiergehabe beansprucht einen großen Teil seiner Gehirnleistung. Er ist deshalb leicht einzufangen, da er unvorsichtig ist und zu gerne in ihm gestellte Fallen tappt.

      Der A. ist ein Vielfraß und nimmt dabei permanent sein Maul zu voll. Als Folge davon wirkt er aufgebläht und produziert übelriechende Winde, die er pausenlos von sich gibt.

      Sein Fell ist von eher unscheinbarer Farbe und Haptik. Deshalb wickelt sich der A. bevorzugt in Markenfelle. Seine Artgenossen hingegen pflegt er bevorzugt mit Schaumstoff einzuwickeln.

      Sein Gang ist breit- bis großspurig. Große Sprünge zu machen gelingt ihm aber eher selten.

      Ähnlich dem → Bärenklau fördert er durch seine Beutegier die nationale und internationale Warenproduktion und damit den Wohlstand, weshalb er allgemein sehr geschätzt wird.

      Angebär (zensiert)

      Die Gattung des A. lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Nach glaubwürdigen Quellen hat er mit seinen Percussionsdarbietungen schon Galeerensträflinge bei ihren munteren Fitnessübungen begleitet. Seitdem ist er als Stütze der abendländischen Zivilisation unentbehrlich geworden. Noch heute ist er ein nicht wegzudenkender Begleiter und erleichtert insbesondere das Arbeitsleben. Sein Erscheinen beendet abrupt die lästige Präsentation von Urlaubsfotos in Kollegenkreisen, leider auch das Arbeitsklima fördernde Blättern in den Pornoseiten des Internets.

      Der A. ist ein heiterer, ausgeglichener Geselle, der mit Vorliebe auf einen ausgehöhlten und mit Tierhaut bespannten Baumstamm einschlägt. Die Rhythmik lässt zu wünschen übrig. Offensichtlich kann er den Takt nicht halten und neigt dazu, immer schneller zu werden.

      Der A. zeichnet sich aus durch sein langhaariges Fell. Beim männlichen Tier ist es hell bis weiß, beim Weibchen dunkelgrau bis schwarz. Das Männchen hat auffallend lange, hasenähnliche Ohren. Sie dienen zur Regulierung der Körpertemperatur des leicht und schnell in Hitze geratenden Tieres.

      Auch hat es auf seinem Kopf zwei schwarze Hautwülste, die diesen kreisförmig umfassen. Charakteristisch ist seine starke Gesichtsbehaarung, die insbesondere die untere Hälfte des Mauls umgibt. Seine Kopfbehaarung kann gelegentlich ins rötliche übergehen.

      Das Weibchen hat eine extrem lange Gesichtsbehaarung, die vielfach nur die Augen offen lässt.

      Wegen seines Felles, das den Aufenthalt in den kälteren Regionen der Erde erträglicher macht, ist der A. weltweit geschätzt. Mit Erfolg wird es ihm schon seit Jahrzehnten über die Ohren gezogen.

      Im Gegensatz zu anderen Bärenarten lebt der A. im familiären Rudel. Er schmückt Mitglieder seiner Familie immer wieder gerne mit Aufmerksamkeiten, die ihnen mit Vorliebe um Handgelenk, Hals und den Bauch gebunden werden. Das so bedachte Tier hat den Vorzug, Stück für Stück vorzeitig in den Bärenhimmel entschweben zu können.

      Die zoologische Forschung zeichnet ein sehr unterschiedliches Bild vom A.. Wissenschaftler der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung sehen


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