Karibik ohne Kannibalen. Walter Laufenberg

Karibik ohne Kannibalen - Walter Laufenberg


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      edition ♦ karo, HORIZONTE 18

      Walter Laufenberg

      KARIBIK OHNE KANNIBALEN

      Ein tropisches Inselparadies

      gestern und heute

      auf Kreuzfahrt erlebt

       Zwei Reiseberichte

      literaturverlag josefine rosalski, berlin 2017

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter www.dnb.de abrufbar.

      Walter Laufenberg, KARIBIK OHNE KANNIBALEN. Ein tropisches Inselparadies gestern und heute auf Kreuzfahrt erlebt

      1. Auflage 2017

       © edition karo

      im Literaturverlag Josefine Rosalski, Berlin

      www.edition-karo.de, alle Rechte vorbehalten

      Umschlagfotos außen: © PackShot The picturesque city of Saint Pierre in West Indies. © mikolajn Street in old San Juan. © Brian_Kinney Coconut Palms on a tropical island.

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

      ISBN 978-3-945961-62-9

      INHALT

       Cover

       Titel

       Impressum

       Vorwort

       Puerto Rico

       Jamaika

       Curaçao

       Caracas

       Trinidad

       St. Lucia

       Wieder zurück in Europa

       Meine zweite Karibikfahrt

       Hispaniola

       Aruba

       Curaçao

       Bonaire

       St. Vincent

       Grenada

       Barbados

       St. Lucia

       Dominica

       Guadeloupe

       Antigua

       Hispaniola

       Quellenangaben

       Karibik, das ist ein ungeheuer tiefes und weites Loch in unserem Erdball. So furchterregend wie das weit aufgerissene Maul eines Menschenfressers. Von dem hat dieses sonnenverwöhnte und von vielen Inseln gesäumte Meer seinen Namen bekommen. Als die ersten Neugierigen aus Europa unter Christoph Kolumbus auf der Insel Hispaniola landeten, trafen sie auf Eingeborene, die sich vor den Bewohnern der Nachbarinsel fürchteten, weil die angeblich Menschenfresser waren. Aus der Stammesbezeichnung dieser – vermutlich falsch eingeschätzten – Insulaner entstanden dann durch Lautvariation die Bezeichnungen Kariben und Kannibalen für den Schrecken der Karibik. Das war vor rund fünfhundert Jahren.

      Die Karibik reizte mich, seit ich als Junge voller Aufregung in den Logbuch-Berichten von Christoph Kolumbus gelesen hatte. Aber leider fehlte mir für eine Karibikreise das Geld. Doch hatte ich mein Studium weitgehend mit der Arbeit als Reiseleiter in fast allen europäischen Ländern finanziert und meine Erfahrungen fleißig notiert. Daneben hatte ich mich auch theoretisch mit dem aktuellen und historischen Tourismus beschäftigt. Darüber habe ich dann mein erstes Buch geschrieben. Ein umfangreiches Sachbuch mit dem Titel Welt hinter dem Horizont – Reisen in vier Jahrtausenden, das 1969 in Düsseldorf erschien. Eine Analyse und Geschichte des Tourismus, wie es keine andere gab.

      Mein Buch hatte dem Versandhändler und Chef eines großen Tourismus-Unternehmens gefallen. Der Mann hieß Josef Neckermann, seine Firma Neckermann-und-Reisen (N-U-R). Dieser Josef Neckermann ließ mir im Jahr 1970 die Einladung zukommen, drei Wochen sein Gast auf einer Kreuzfahrt in der Karibik zu sein, völlig kostenlos und ohne jede Verpflichtung. Da gab es natürlich nur ein begeistertes Ja – und Kofferpacken.

      Was ich auf dieser Karibikreise erlebt und fleißig notiert habe, war Stoff für einen umfangreichen Reisebericht. Doch habe ich über meine erste Karibik-Reise bloß ein paar Zeitungsberichte und Hörfunk-Beiträge veröffentlicht. Aber jetzt, da der Kreuzfahrt-Tourismus sich zu etwas völlig Neuem entwickelt, mit immer mehr und immer größeren und toller ausgestatteten Schiffen, musste ich das Kolumbus-Manuskript wieder hervorholen und im November 2015 erneut meinen Koffer packen und an Bord gehen, um das authentische Erlebnis aus der Frühzeit des Kreuzfahrt-Tourismus mit einem aktuellen Kreuzfahrt-Erlebnis zu vergleichen – und festzustellen: Nicht nur ich war 2015 ein anderer als 1971.

      8. Januar 1971. Früher Morgen. Seestärke 2, Windstärke 4, Wassertemperatur 30 Grad Celsius, Lufttemperatur 29 Grad Celsius, Geschwindigkeit 18,5 Knoten. Eintausend Meter Wasser unter mir – und daheim im Rheinland minus 15 Grad Celsius. Das erste Mal nach dem vergangenen Sommer wieder in Badehose. Am und im Swimmingpool des Schiffs.

      Das ist heute der erste richtige Urlaubstag. Die meisten der fünfhundert Frostflüchtlinge bieten ihre weißen Körper der Sonne dar. Der große Wettbewerb


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