Hoof wie es früher einmal war. Dieter Kremp
mit dem protestantischen Kindergarten eingerichtet. Im Sommer 1971 wurden die letzten Grundschulen im Ostertal aufgelöst. Die Klassenstufen 1 bis 4 aus Osterbrücken, Werschweiler und Dörrenbach gingen nun auch nach Niederkirchen. Im Zuge dieser Maßnahmen bekam der Schulzweckverband Ostertal Zuwachs. Im Jahr 1970 traten auch die Gemeinden Bubach, Dörrenbach, Osterbrücken und Werschweiler bei. Hoof sträubte sich auch weiterhin. Vier Jahre lang existierte dieser Zustand, dann kam die Gebiets- und Verwaltungsreform und brachte grundlegende Änderungen. Von nun an übernahm die Stadt St. Wendel die Niederkircher Schule als Sachkostenträger, der Zweckverband wurde aufgelöst. Auch die Hoofer Schule wurde damals – 1974 – der Schule in Niederkirchen angeschlossen. Diese hieß nun „Grund- und Hauptschule Niederkirchen der Stadt St. Wendel“. Durch das Schulordnungsgesetz von 1986 war der Bestand der Hauptschule gefährdet, doch wegen besonderer siedlungsstrukturellen Gründen machte der Kultusminister eine Ausnahme, die allerdings nur von begrenzter Dauer war, und zwar bis zum Jahr 1992. Damals wurden alle Hauptschulen der Stadt in der Hauptschule St. Anna in St. Wendel zusammengefasst, nur die Grundschule konnte in Niederkirchen verbleiben. Allerdings bevorzugen es viele Ostertaler Eltern seit dieser Zeit, ihre Kinder ab Klasse 5 nicht nach St. Wendel, sondern nach Freisen zur Schule zu schicken, wo Aufnahmen erfolgen können, solange noch Plätze frei sind.
Im Jahre 1911 wurde an der heutigen Rundstraße in Hoof mit dem Bau des Schulhauses begonnen, nachdem die alte Schule in der Mitte des Dorfes neben der damaligen Kapelle zu klein geworden war. 1930 wurde das alte Schulhaus ganz aufgegeben, nachdem das neue noch einmal erweitert wurde.
Der katholische Religionsunterricht fand in dem preußischen Oberkirchen statt. Zweimal in der Woche mussten die katholischen Kinder von Hoof zu Fuß den beschwerlichen Weg auf sich nehmen. Erst nach vielen und jahrelangen Bemühungen wurde in Hoof dann eine Lehrstelle mit einer katholischen Lehrperson besetzt.
Im Jahre 1963 wurde die Schule unter Bürgermeister Arnold Merscher noch einmal großzügig erweitert. Drei neue Klassenräume und eine Gymnastikhalle wurden errichtet. Der Altbau und der Neubau wurden durch eine Pausenhalle miteinander verbunden. Im Keller des Altbaues wurden Duschkabinen gebaut, so dass die Bevölkerung des Ortes die Möglichkeit hatte, samstags ein Duschbad zu nehmen. Auch nach den Fußballspielen auf dem Sportplatz duschten sich die Spieler der Heimmannschaft und der auswärtigen Mannschaft in der Duschkabine im Schulhaus-Altbau.
Die Geschichte der Schule in Niederkirchen
Die ältesten Nachrichten über die Schule in Niederkirchen stammen aus dem Jahre 1572, als ein aus dem trierischen Land vertriebener junger Mann als Lehrer angenommen worden war. Ob damals schon ein Schulhaus vorhanden war, was kaum anzunehmen ist, wissen wir nicht. Zum ersten Male hören wir von einem solchen 1623 in Zusammenhang mit dem Pfarrer Johann Metzler aus Steinselz im Elsass, der seinen Ort wegen des Krieges hatte verlassen müssen und dann die Schule in Niederkirchen gehalten hatte. Es geht hier aber nicht darum, die Geschichte der Niederkircher Schule zu schreiben, sondern um die Geschichte des alten Niederkircher Schulhauses, das bis zum Bau und der Übernahme des jetzigen Schulhauses im Jahre 1931 als Schulhaus diente. Bei der Beschäftigung mit dieser Frage stellte sich heraus, dass der Plan dieses Hauses auf einen Mann zurückgeht, der damals als Baumeister einen guten Ruf gehabt hatte. Es war der 1747 in Annweiler geborene und in Odenbach groß gewordene Pfarrerssohn Friedrich Gerhard Wahl. Er war von 1782 bis 1791 Leiter des gesamten Land- und Hofbauwesens des Herzogtums Zweibrücken. Nach 1793 war er im Dienst der Grafen von Erbach-Fürstenau und der Erbauer des neuen Schlosses in Fürstenau. Nach 1814 war Wahl wieder bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1818 in pfälzischen Diensten. Er starb 1826 in Kaiserslautern.
Dem Schulhaus, von dem hier geredet werden soll, ging ein anderes, 1796 erwähntes Schulhaus voraus, nämlich „ein Gemein Hauß, dienet zur Schul und Rathauß“. Dieses alte Schulhaus war 1817 dem Einsturz nahe, so dass man dem Lehrer Zimmer ein anderes Lokal mietete und versuchte, durch eine Sammlung den Grundstock für einen Neubau aufzubringen. Es wurden aber nur 60 Franken zusammengebracht. Auch die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde ließen wenig erwarten. Zu den auf 1.000 Gulden geschätzten Baukosten konnten nur 141 Franken beigetragen werden, weil aus der Gemeindekasse noch ein Restbetrag von 141 Franken zur Vergütung von Vieh aufzubringen waren, das von preußischen Truppen 1814 geschlachtet worden war. Dazu kamen noch andere Ausgaben, die während der Kriegszeit entstanden waren. Mit diesen Hinweisen hoffte die Gemeinde den Bau bis auf bessere Zeiten hinauszuschieben. Die Regierung aber war anderer Meinung. Sie stellte aus dem Kreisbaufonds einen Zuschuss von 300 Gulden bereit und ordnete am 20. November 1818 an, die übrigen Kosten aus den Überschüssen der Gemeindekasse und durch die Beitreibung der durch Bürgermeister Schneider veruntreuten Gelder aufzubringen. Der Termin zur Fertigstellung wurde auf das Ende des Jahres 1819 festgesetzt.
Am Beginn des Jahres 1820 war aber noch nichts geschehen. Das Kuseler Landkommissariat warf am 25. Februar 1820 in einem Schreiben an die Regierung der Gemeinde Saumseligkeit und Nachlässigkeit vor, obwohl es sich bei dem Schulhausbau um eine Sache handelte, die dem Unterricht und der Erziehung diente. „Jetzt muss ernstlich Hand an das Werk gelegt werden“, hieß es unmissverständlich in dem Schreiben, dem ein Gutachten des geistlichen Schulinspektors in Einöllen beigegeben war, das die Schulverhältnisse in Niederkirchen in den düstersten Farben schilderte. Unter diesem Druck und der schlechten Zensur, die der Gemeinde zuteil geworden war, wurde im Frühjahr 1820 mit den Arbeiten begonnen, und als sie bis zum Mai schon gute Fortschritte gemacht hatte, trat eine Stockung ein. Die zum Kirchspiel gehörenden Gemeinden rebellierten, weil sie verpflichtet wurden, an dem Bau mitzuhelfen. Das wurde damit begründet, dass der Lehrer im Nebenamt auch Kirchendiener gewesen war und als solcher mehrere, der Pfarrei gehörende Grundstücke im Genuss hatte. Bubach lehnte die Beteiligung ab, weil es zu eben der Zeit mit einem Schulhausbau beschäftigt war, und auch Selchenbach hatte mit eigener Kraft selbst für ein zweckmäßiges Schulhaus gesorgt. Beschwerden kamen auch aus Marth und Saal.
Am 30. September 1820 wurde das inzwischen überflüssig gewordene und an der Hauptstraße gelegene alte Schulhaus mit Scheuer, Stall, Keller und Hof bei einer Versteigerung dem Niederkirchener Schulmeister Christian Zimmer um 150 Gulden zugeschlagen. Mit dem neuen Schulhaus hatte sich die Gemeinde eine Last aufgeladen, der sie sich so leicht nicht zu entledigen vermochte, weil auch in anderer Hinsicht bedeutende Opfer gebracht worden waren. 1822 waren für den Schulhausbau noch etwa 200 Gulden abzutragen.
1830 war von notwendigen Reparaturen am Schulhaus die Rede, welche die Inneneinrichtung betrafen. Der vorhandene Schulsaal konnte die Kinder aus Niederkirchen, Saal und Marth, die von einem Lehrer unterrichtet wurden, nicht mehr aufnehmen. Es wurde daher 1836 im zweiten Stock durch die Wegnahme eines Zimmers des Lehrers ein zweiter Lehrsaal eingerichtet, in dem von nun an ein Schulgehilfe für die unteren Klassen Unterricht erteilte. 1870 hatte sich die durch die hohe Schülerzahl – es stellten Niederkirchen 70, Marth 40 und Saal 30 Schüler – die Schulverhältnisse so verschlechtert, dass das Bezirksamt dringend eine Verbesserung der Schulräume forderte. Die Gemeinde Niederkirchen verlangte daher die Auflösung des von allem Anfang bestandenen Schulverbandes Niederkirchen-Marth-Saal. Niederkirchen hoffte, dass dann die Räume „für alle Zeiten“ reichen würden. Halte man aber, so gab Niederkirchen zu bedenken, an dem Schulverband fest, so könnte ein Neubau nicht erstellt werden, weil kein Bauplatz vorhanden sei. Die Gemeinden Marth und Saal wollten an dem alten Herkommen nichts geändert haben, obwohl die Lokalinspektion in der gemeinschaftlichen Schule einen in der Pfalz vielleicht nicht mehr vorhandenen Missstand sah, der nicht verewigt werden sollte.
Nach monatelangen Verhandlungen stellte die Regierung am 12. Oktober 1871 die Gemeinde vor die folgenden Möglichkeiten: 1. Bau eines dritten Stockwerkes, 2. Verwendung der Ökonomiegebäude des Lehrers und die Einrichtung eines dritten Schulsaales, 3. Neubau eines neuen Schulhauses. Die Gemeinde Niederkirchen hielt an ihrem Standpunkt fest: Auflösung des Schulverbandes, so dass eine Erweiterung des Schulhauses nicht mehr notwendig sei. Als Marth und Saal einem Neubau und nicht einer Erweiterung das Wort redeten, gab Niederkirchen zu einem Neubau seine Zustimmung. Während der Verhandlungen war vorgeschlagen worden, das an der Ostertalstraße gelegene, 1840 erbaute Gasthaus Lang gegen das alte Schulhaus und ein Aufgeld von 7.000 Gulden zu vertauschen, was aber nicht zustande kam, weil sich die Räume nicht eigneten. Darauf