Der eingemauerte Mann. Heidemarie Pläschke

Der eingemauerte Mann - Heidemarie Pläschke


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      Heidemarie Pläschke

       DER

       EINGEMAUERTE

       MANN

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2018

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

       Handlungen und Personen in diesen Geschichten sind erfunden.

       Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

       Mögen diese Darstellungen eine Hilfestellung für alle Menschen sein, die zerrissen sind zwischen ihren Zwängen und ihren Wünschen.

      Copyright (2018) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

       Warum ich diesen Titel gewählt habe?

      Tja, wo soll ich anfangen?

      Ich sehe ganz viele Männer, die in irgendeiner Weise eingemauert sind:

      − eingemauert in ihren Zwängen

      − eingemauert in ihren Gefühlen

      − eingemauert in ihren Ängsten

      − eingemauert in ihrem Beruf

      − eingemauert in ihrer Familie

      − eingemauert in ihrer Ehe oder Beziehung

      − eingemauert in ihren Verpflichtungen

      − eingemauert in ihrem Anderssein

      − eingemauert in ihrer Partei

      − eingemauert in ihrer eigenen Welt

       Vorwort

      Nein, in meinen Geschichten werden Männer nicht schlechtgemacht, ganz im Gegenteil. Ich habe Mitleid mit ihnen, weil sie oftmals gesellschaftlichen Zwängen unterliegen.

      Das kommt auch in dem Song „Männer“ vom Songwriter und Sänger Herbert Grönemeyer zum Ausdruck. Sie erscheinen oft äußerlich hart, sind aber innerlich ganz weich.

      „Schon als Kind werden sie auf Mann geeicht.“

      In seinem Text wirft Grönemeyer immer wieder die Frage auf: „Wann ist ein Mann ein Mann?“

      Ja, früher genossen Männer eine andere Erziehung als Mädchen, die zu Püppchen gemacht wurden, um Männern zu gefallen.

      Zum Glück gibt es heute diese Gegenbewegung:

       Pinkstinks

       Was ist Pinkstinks?

      Pinkstinks ist eine junge Protestorganisation, die gegen Produkte, Werbe- und Medieninhalte agiert, die Kindern eine limitierende Geschlechterrolle zuweisen. Die „Pinkifizierung“ trifft Mädchen und Jungen gleichermaßen – wir wirken diesem Trend entgegen. Mit Theaterarbeit an Schulen, Vorträgen, Kampagnen gegen Germany’s next Topmodel und sexistische Werbung sowie durch Gespräche mit der Politik.

       An wen richtet sich Pinkstinks?

      Pinkstinks ist organisierter Stunk gegen Gender-Marketing und Sexismus in der Werbung. Unsere Kampagnen richten sich an Eltern, Lehrende und Menschen, denen es stinkt, dass Kindern durch die Wirtschaft starre Geschlechterrollen vorgegeben werden. Adressaten unserer Petitionen und Online-Proteste sind Industrie und Politik. Wir möchten, dass sie – ausgehend vom Gleichstellungsgebot im Grundgesetz – mehr Möglichkeiten für junge Menschen schaffen, sich zu entfalten.

      (Auszug aus dem Internet, wo noch mehr darüber zu finden ist.)

      Für Männer scheint es so eine Bewegung noch nicht zu geben. Ich möchte mit meinem Buch für Männer eine Lanze brechen. Sie wurden und werden zum größten Teil von Frauen erzogen. Es tut mir leid, liebe Eltern, aber wir leben im zwanzigsten Jahrhundert, da kann es doch unmöglich sein, dass leider immer noch viele Söhne, auch im Ausland, zu Paschas erzogen werden, denen die Frau zu dienen hat.

      Ich habe selber zwei Söhne großgezogen, und zwar alleine und so, wie ich mir immer einen Mann gewünscht habe; genauer gesagt, ich habe sie zu Menschen erzogen, die durchaus Gefühle zeigen dürfen, die nicht immer nur stark sein müssen, die auch weinen dürfen, weil es menschlich ganz wichtig und keine Schwäche, sondern eine Stärke ist.

      Sie begegnen heute Mädchen und Frauen respektvoll, vernaschen sie nicht reihenweise, sondern schauen genau hin und prüfen ihre Gefühle.

      Männer, bei aller Liebe, wer hat euch denn diesen Unsinn beigebracht, dass ihr von der Natur aus so angelegt seid, euch ständig vermehren zu müssen; und das der Grund dafür sei, nicht treu sein zu können?

      Ist das etwa eine Lizenz zur Untreue?

      Wenn dem so wäre, würde es bedeuten, dass Männer in der Steinzeit stehengeblieben sind. Das kann doch unmöglich sein. Kein Mann wünscht sich eine untreue Frau. Allerdings gibt es auch Frauen, die Seitensprünge machen, wenn sie es wollen, aber sie scheinen oft damit ein Problem zu haben, Sex von Liebe zu trennen.

      Wenn Beziehungen oder Ehen defizitär oder gar jeglicher Grundlage entbehren, ist es nicht verwunderlich, dass die Partner untreu werden.

      Natürlich kann es auch eine Vereinbarung unter den Partnern sein, dass sie sich die Freiheit des Fremdgehens gegenseitig einräumen, aber niemals hinter seinem Rücken nach dem Motto „Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß“, aber den, der es praktiziert und damit das Vertrauen des Partners missbraucht.

      Für alle, die es immer noch nicht lassen können; Männer, verzeiht mir bitte, dass es mir ein Bedürfnis ist, es hier erwähnen zu müssen. Nein, es ist nicht männlich, im Stehen zu urinieren, sondern auf der Toilette eine Schweinerei, weil diese mikroskopisch kleinen Tröpfchen überall hinspritzen, klebrig an Wänden und Fußböden festsitzen und stinken.

      Inzwischen setzen sich schon viele Männer grundsätzlich hin, aber es gibt noch Erziehungsbedarf.

      Wenn wir wollen, dass es in unserer Welt friedlicher wird, müssen wir auch Jungen so erziehen, dass sie es lernen, Konflikte nicht mit Waffen und Gewalt, sondern mit Diplomatie, Verständnis und Güte zu lösen. Egal, ob Jungen oder Mädchen, sie haben ein Recht gleich erzogen zu werden, wobei es wichtig ist, ihre Begabungen und Neigungen zu entdecken und zu fördern.

      Erziehungsberechtigte und Lehrer sollten Schüler nicht mit unnötigem Lehrstoff, den sie wahrscheinlich nie gebrauchen werden, belasten, sondern sie auf das Leben vorbereiten, denn sie müssen in dieser schnelllebigen Zeit, in der Unmengen auf sie niederprasseln, sortieren können und das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden lernen, damit sie später nicht vom Leben überrollt werden und untergehen oder eben psychisch krank werden: Dazu ist ein Umdenken in der Bildungspolitik dringend nötig.

      Es ist mir gar nicht möglich, hier alle erwähnten Formen des Eingemauertseins, was natürlich auch Frauen betrifft, in Geschichten zu verpacken, denn es würde medizinische und psychologische Bereiche tangieren, für die ich nicht kompetent bin.

      In meinen Erzählungen, die in vielen Punkten aus dem wahren Leben stammen, zeichne ich nur einige hier auf.

      Es


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