Shaolin Kempo. Roland Czerni

Shaolin Kempo - Roland Czerni


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für die Formen sind der dynamische Rhythmus, der Wechsel von Ausführungsgeschwindigkeiten und Standhöhen sowie eine angemessene Atmung. Man unterscheidet zwischen Schüler- und Meisterformen.

      7. Selbstverteidigung

      Ein weiteres Merkmal des Shaolin Kempo ist die Selbstverteidigung. Die Selbstverteidigungstechniken ermöglichen es, sich gegen die verschiedensten Angriffe wirkungsvoll zu wehren. Während bei Anfängern auf eine sinnvolle, effektive und situationsentsprechende Auswahl von einfachen Techniken Wert gelegt wird, wird bei Fortgeschrittenen eine ausgewogene Anwendung von Hebel-, Wurf-, Faust- und Fußtechniken gefordert.

      8. Atmung

      In allen Bereichen des Shaolin Kempo sind eine korrekte Atmung und ein guter Atemrhythmus wichtig. D. h., daß bei sämtlichen Techniken hinsichtlich Kraft, Energie und Kondition auf eine Atemtechnik geachtet werden muß, die dem Ablauf der Technik angemessen ist und sie sinnvoll unterstützt.

      Ziele des Shaolin Kempo

      Die primäre Zielsetzung des Shaolin Kempo ist seine breitensportliche Verbreitung als Selbstverteidigungssportart. Darüber hinaus kann sie aber auch – leistungsorientiert – als Wettkampfsportart betrieben werden.

      Als Grundlage dienen die ursprünglichen Techniken des chinesischen Quanfa, d. h., die Anwendung von Schlägen, Tritten und Stößen mit Armen und Beinen in wechselnder Verbindung von kraftvoller Dynamik und vitaler Gewandtheit, teilweise ergänzt durch Hebel- und Wurftechniken.

      Das zweite Ziel des Shaolin Kempo ist die Ausbildung körperlicher Fitneß sowie das harmonische Wechselspiel von Körper und Geist, das in der Schulung von Konzentrationsfähigkeit, richtiger Atmung und Charakterbildung zum Ausdruck kommt. Dies schließt die Entwicklung einer entsprechenden Ethik ein: die Bereitschaft zur Bildung und zu sozialem Verhalten.

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      Das Symbol des Drachens im Shaolin Kempo

      In der heutigen Form des Shaolin Kempo finden sich nur noch sehr wenige ursprüngliche Elemente des chinesischen Drachenstils, so daß man kaum noch vom klassischen Drachenstil sprechen kann. Dennoch wird der chinesische Drache im Shaolin Kempo als Symbol für Kraft, Gewandtheit und Weisheit verwendet.

      Tang_Bank_1Foto 11

      Tang_Bank_2Foto 12

      Tang_Bank_3_bFoto 13

      Fotos 11 bis 13: Die traditionelle Ausbildung in den Kampfkünsten zielte darauf ab, daß man zu jeder Zeit und unter allen Umständen auf unverhoffte Gefahr mit den zur Verfügung stehenden Mitteln reagieren konnte. Auf den 1976 entstandenen Fotos ist Meister Tang mit einem seiner Schüler zu sehen. Rechts im Bild auf Foto 13 ist der Autor Klaus Konrad zu sehen.

II

      Musubi dachi, Heiko dachi und Shiko dachi

      Foto 14 Foto 14: Musubi dachi. Die sogenannte V-Fuß-Stellung.

      Foto 15 Foto 15: Heiko dachi. Stellung in Schulterbreite mit nach vorn gerichteten Zehen.

      Foto 16 Foto 16: Shiko dachi. Stellung in doppelter Schulterbreite mit nach außen gerichteten Zehen.

      Kake dachi und Uchihachiji dachi

      IMG_4458.psd Foto 17: Kake dachi. Überkreuzstellung.

      IMG_4459.psd Foto 18: Uchihachiji dachi. Stand in Schulterbreite mit nach innen gerichteten Zehen.

      Kokutsu dachi und Sanchin dachi

      Foto 19 Foto 19: Kokutsu dachi.

      foto 20 Foto 20: Sanchin dachi.

schwerpunkt

      Bei der Rückwärtsstellung Kokutsu ­dachi (19, Schwerpunktdarstellung) trägt das hintere Bein 70 %, das vordere 30 % des Körpergewichts.

      Aus dieser Stellung kann man sehr leicht in eine andere übergehen, und sie ist somit sowohl gut für den Angriff als auch für die Abwehr zu gebrauchen.

      Bei der Knieinnenstellung Sanchin dachi (20, Schwerpunktdarstellung) sind die Knie nach innen gerichtet, so daß man eine gute Standfestigkeit erlangt.

      Aus dieser Stellung kann man eine große Schlag- und Stoßkraft erzielen. Ein Fuß steht etwa eine Fußlänge weiter vor oder zurück als der andere.

      Kiba dachi

      Foto 21 Foto 21: Kiba dachi.

      Foto 22 Foto 22

      Foto 23 Foto 23

schwerpunkt

      Die Füße sind im Kiba dachi, dem Reitersitz, etwa um die doppelte Schulterbreite auseinander, wobei das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt sein soll. Die Knie sind nach außen gebeugt und die Zehen zeigen gerade nach vorn.

      Diese Stellung bezeichnet man im Shaolin auch als mittleren Reitersitz. Man unterscheidet zwischen dem tiefen (22) und dem hohen Reitersitz (23). In diesen Stellungen sollte man öfter einige Zeit verharren, um Körper und Geist zu stärken.

      Beide Fäuste werden vor der Brust plaziert; die Ellenbogen zeigen dabei nach unten und die Fäuste nach oben. Wichtig ist hierbei vor allem die vollkommene Konzentration auf die Körperhaltung. Dabei wird langsam und gleichmäßig durch die Nase geatmet, wobei die Zunge den Gaumen berühren soll.

      Zenkutsu dachi

      Foto 24 Foto 24: Zenkutsu dachi.

      IMG_Foto 25 Foto 25

      Foto 26 Foto 26

Schwerpunkt

      Beim Zenkutsu dachi, der Vorwärtsstellung (24), ist das vordere Bein gebeugt und das hintere gestreckt, wobei


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