Babaji - Am Quell der Wahrheit. Shdema Goodman
Ich traute meinem Urteilsvermögen nicht und sehnte mich nach Bestärkung.
Heute bin ich gefestigt - die Ergebnisse meines Lebens bezeugen es.
Ich wollte es nicht hinnehmen, als unglaubwürdig oder als Spinner angesehen zu werden. Ein ganzes Jahr kämpfte ich mit mir, entweder zu meinen Erfahrungen zu stehen oder sie zu leugnen und zu vergessen. Es war nicht ehrlich, von einigen als Schiller eines Gurus betrachtet zu werden und dieses vor anderen zu leugnen. So entschloss ich mich, das scheinbar Widersinnige aufzugeben.
In der nächsten Zeit leitete ich therapeutische workshops und Seminare für Leute wie mich, die keine tiefgreifende psychologische Arbeit brauchten, die aber gerne ihre Lebensqualität verbessern wollten. Während einer der workshops kündigte ich an, dass ich meinen Namen wieder in Shedma ändere und nicht länger Schülerin eines Gurus war. In der gleichen Woche begegnete mir Leonard Orr, der über sein Treffen mit Babaji zu erzählen begann. Voll ungläubiger Aufregung sprang ich förmlich vom Stuhl. "Du meinst doch nicht etwa den Babaji aus der "Autobiographie eines Yogi?" "Doch, er ist es, von dem ich spreche." "Das ist doch nicht möglich" rief ich. "Er ist in einem Körper?" "Ja, er materialisierte sich 1970!"
Ich konnte nicht umhin, skeptisch zu sein. Es war zu schön, um wahr zu sein. War es möglich, dass Babaji doch keine Märchengestalt war? Freude und Argwohn zugleich stiegen in mir hoch.
Babajis Lehren sind eine Kombination der zahlreichen Therapien, die ich studiert habe, und noch viel mehr. Es war erstaunlich. Erstaunlich mag das falsche Wort sein. Verwirrt und überwältigt sind wahrscheinlich auch nicht ausreichend, um meine Gefühle auszudrücken. Von Freud zu Verhaltenstherapien... Freud: Der Patient erzählt und der Therapeut hört zu, man assoziiert frei, damit Unbewusstes bewusst wird.... Im Kontrast dazu schien Babaji fähig zu sein, meine Gedanken wie ein Buch zu lesen. Ich brauchte nichts zu sagen, dennoch schien er genau zu wissen, was in mir bewusst und unbewusst ablief, und er antwortete mir in Übereinstimmung mit meinen Gedanken.
Die Freud'sche Therapie lehrte mich zu denken, Gestalt- und Transaktionsanalyse zu fühlen. Mein Tantra Guru lehrte mich, meinen äußeren Körper zu befreien und ihn als gesundes, wunderbares Instrument anzusehen. EST lehrte mich, Interesse an anderen zu haben und ihnen zuzuhören. Yoga und Meditation lehrten mich Gesundheit. Babaji lehrte mich, Freude an meinem inneren Körper zu haben. Er lehrte mich, wie man das Höhere Selbst verehrt - den Teil von uns, der göttlich ist.
Ich suchte einen freudianischen Analytiker auf, einen Gestalttherapeuten, einen Adlerianer, einen Primaleinen Multimodal-, einen Transaktionsanalytiker. Ich versuchte Rolfmg, Rebirthing, EST, Akutalisierung, Cha-reeva und "Loving Relationships Training" Familientherapie, Hypnose, Biofeedback etc. folgten. Nenne, was du willst, ich habe alles ausprobiert. Jedes Training öffnete eine neue Tür, und dadurch gab es viel Bewegung in meinem Leben.
Ich wünschte mir ein vollkommenes Leben, aber ich wusste nicht, wie ich es erreichen sollte. Deshalb experimentierte ich mit zahlreichen therapeutischen, erzieherischen, philosophischen und geistigen Modellen. Mein Ideal war Liebe und Anerkennung für jeden Menschen. Konnte dieses Ideal verwirklicht werden? Wenn ja, so war ich bereit, dafür Opfer zu bringen und mich jedem nur möglichen Training zu unterziehen. Ich erkannte, dass es um so viel leichter ist, in einem negativen Zustand zu verharren. Viel Energie ist nötig, um sich aus einer solchen Phase zu lösen.
Es gab Dinge um Babaji, die in mir Opposition auslösten. Zum Beispiel grollte ich den Schülern, die Babaji als Gott verehrten. Dennoch, es war etwas sehr Bewegendes, sie in ihrer Hingabe zu sehen. Die Menschen waren bereit, sich zu demütigen, ihren Stolz aufzugeben, um zu lernen, liebende menschliche Wesen zu werden. Wie ich, so waren sie bereit, sich nahezu allem zu unterziehen, um von Babaji zu lernen. Anfangs fühlte ich mich davon irritiert, dass seine Schüler sich völlig seinen Lehren und Anweisungen übergaben, besonders, wenn ihr Haar geschoren werden sollte.
Der Denkprozess, der meinem Wachstum im Wege stand, war folgender:
Eine meiner engsten Freundinnen zu Hause warnte mich davor, dass sie es nicht tolerieren würde, wenn ich mein Haar scherte. Sie war mir sehr ans Herz gewachsen, und ich wollte ihre Freundschaft nicht verlieren.
Ich brauchte auch Unterstützung und Ermutigung von meiner Familie und Freunden auf meinem Weg. Sie konnten sie mir aber nicht geben. Vielmehr wurde ich verspottet, belächelt, entmutigt und oft als Sonderling und Spinner abgetan. Es gab Zeiten, in denen ich mich wie versteinert fühlte und glaubte, alles Gewonnene zu verlieren. Doch mein inneres Selbst blieb ruhig und friedvoll während aller scheinbaren äußeren Unruhen. "Du bist auf dem richtigen Weg, bleib dabei, du bist nahe daran, die Wahrheit zu entdecken, es wird sich alles zum Guten wenden, du wirst sehen, du wirst zu guter Letzt nur mehr Gutes schaffen." So klang diese innere Stimme in mir.
Es gab Zeiten, in denen ich alles aufgeben wollte. Zu Hause waren alle gegen meine Reisen zu Babaji und man machte mir absichtlich das Leben schwer. War ich endlich bei Babaji, gab er sich den Anschein, als täte er mir einen Gefallen, mich bei sich zu behalten. Ich musste mich an neue, harte Regeln halten, wurde obendrein von vielen Insekten gestochen, unerträgliche Hitze beeinträchtigte mein Wohlbefmden, ganz zu schweigen von den Würmern im Stuhl, der Angst vor dem Unbekannten, vor gefährlichen Wanderungen, Schlangen, Tigern etc. War das alles den Kampf wert?
Nicht eine Sekunde davon wollte ich missen - ich entdeckte, dass mein Leben meinen Vorstellungen entsprechen würde - genau so wie ich es mir ausmalte. Diese Visualisierungs-Übungen sind in meinem Buch "Aliveness" ausführlich beschrieben.
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