Die Heilkraft der Liebe in der modernen Medizin. Vernon M. Sylvest

Die Heilkraft der Liebe in der modernen Medizin - Vernon M. Sylvest


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physischen Körper haben wir von Vater und Mutter, durch deren Energie er sich anfangs manifestiert, doch unser Geist stammt nicht von ihnen. Unser Geist wurde von Gott erschaffen. Studien über Rückführungen unter Hypnose und spontane Erinnerungen legen nahe, dass der Geist dem Körper vorangeht56, 123, und aus Studien über Nahtoderfahrungen haben wir viele Hinweise darauf, dass der Geist nach dem Tod weiterlebt.*5 Der Geist wird nicht vom Gehirn erzeugt; er benutzt und erhält vielmehr das Gehirn.

      Wir haben die Fähigkeit, unser Bewusstsein auf alle Punkte in unserem allgegenwärtigen Geist zu richten. Bei der Geburt richten wir unsere Energie in den physischen Körper, da wir das Leben durch ihn erfahren wollen. Lichtenergie (Photonen) wird von den Energiefeldern der Objekte unserer physischen Realität reflektiert, während wir scheinbar in die Welt hinaussehen. Das Licht tritt durch die Pupille des Auges, und die Photonen stimulieren das Energiefeld der Retina, auf die das Energiefeld unserer Linse sie richtet. Dies stimuliert das Energiefeld des Sehnervs, der seinerseits das Energiefeld der Sehrinde stimuliert und dort Energiemuster erzeugt, die wir aus Gewohnheit als Sehen interpretieren. Es kommt uns also so vor, als seien wir in unseren Köpfen und blickten nach außen.

      Da dieser Mechanismus auch bei allen anderen Sinnesorganen anzutreffen ist, kommt es zu der Erfahrung, als befänden wir uns in unserem Körper und sähen, hörten und spürten körperlich eine Welt, die scheinbar draußen ist. In Wirklichkeit sind wir jedoch überall, und das „Draußen“ ist in unserem Geist. Wir haben unsere Aufmerksamkeit auf einen Aspekt der Energie - das Bild - unseres allgegenwärtigen Geistes gerichtet und unser Bewusstsein im wahrsten Sinne des Wortes umgestülpt: von innen nach außen blickend. Was wir durch das Energiefeld unseres Körpers erfahren, erscheint als äußerliche, von uns abgetrennte Realität und ist gleichzeitig die einzige Realität, deren wir uns bewusst sind. Diese Erfahrung flößt uns natürlich Angst ein, denn sie ist nicht die Wirklichkeit. Sie ist mit der falschen Vorstellung verbunden, wir seien isoliert, begrenzt und den Wirkungen einer Kraft ausgeliefert, die unabhängig von uns ist und über die wir keine Kontrolle haben.

      Uns ist nicht klar, dass das Draußen nicht außerhalb unseres Geistes ist und dass der Geist durch das Denken bestimmt, was im Draußen passiert - und welche körperlichen Erfahrungen wir machen. Obwohl unser Körper ursprünglich durch die Energiefelder unserer Eltern und durch ihre energie-genetischen Beiträge zustande kam, kann der sich mit dem Körper verbindende Geist die Erfahrung des Körpers auf molekularer Ebene beeinflussen - u.a. genetische Kombinationen, die bei der Zeugung auftreten - und den genetischen Ausdruck nach der Zeugung beeinflussen und verändern.

      Was wir als Kinder über unsere Identität gelernt haben, kommt aus der physischen Erfahrung des Körpers, doch spiegelt das Gelernte die Wirklichkeit kaum wider. So setzen wir die Wirkungen einer Äonen alten falschen Wahrnehmung fort und verewigen sie entweder bewusst oder durch die unbewusste Dynamik des verdrängten Denkens und der verdrängten emotionalen Energie.

      Der Prozess beginnt bereits vor der Geburt. Bevor sich das Individuum im Körper inkarniert, richtet es sein Bewusstsein auf das Energiemilieu der Familie. Zu diesem Zeitpunkt beschränkt sich das Bewusstsein des Individuums nicht auf das physische Gehirn. (Der Geist, der sich mit dem Körper verbindet, hat auch noch die Fähigkeit, die genetischen Kombinationen der Zeugung und der fetalen Entwicklung zu beeinflussen.) Im Zustand des erweiterten Bewusstseins weiß das Individuum auf telepathischem Wege, was die zukünftigen Eltern und andere Familienmitglieder über die Welt und über das zukünftige Baby denken und empfinden, mit dem sich das Individuum nun langsam identifiziert. Der sich mit dem Körper verbindende Geist nimmt diese Energiemuster (die Wahrnehmungen und Gefühle der Familie) vielleicht auf und macht sie sich zueigen.

      Unmittelbar nach der Inkarnation und bevor das Individuum durch Versuch und Irrtum lernt, mit dem physischen Gehirn umzugehen, hat es noch immer sein erweitertes Bewusstsein. Ein neugeborenes Baby ist sich der „unbewussten“ Ebene durchaus bewusst. Deshalb ist das Baby in Wirklichkeit bewusster als seine Eltern, kann das nichtkörperliche Bewusstsein aber mit dem neuen Körper noch nicht ausdrücken. Nun wird das Baby ständig vom Denken und Fühlen der Eltern und von Menschen beeinflusst und programmiert, die alle die eigene Kultur widerspiegeln. Die neuen Glaubenssysteme werden durch die körperlichen Erfahrungen des Kindes verstärkt, während es lernt, durch den Körper mit der physischen Welt zu kommunizieren. Wir werden vom Denken und Fühlen der Menschen in unserer Umgebung geprägt und beeinflusst, auch wenn wir uns dieses Denkens und Fühlens nun nicht mehr bewusst sind.

      Wer an Reinkarnation glaubt, wird davon ausgehen, dass das Individuum bereits viele Leben gelebt hat und mit den Wahrnehmungen und der emotionalen Energie seiner Erfahrungen in früheren Leben geboren wurde. Für diejenigen, die nicht daran glauben, wird dieses Leben das erste und einzige sein. In unserem Zusammenhang spielt es keine Rolle, woran Sie glauben. Ich selbst hatte Gelegenheit, mit Menschen zu arbeiten, die Erinnerungen und emotionale Narben haben, die aus früheren Leben zu stammen scheinen.

      Die hier beschriebene Reduzierung unseres Bewusstseins durch falsches Denken und Handeln ist der biblische „Sündenfall“. Es ist ein Fall des Bewusstseins. Die Inkarnation in der physischen Welt ist sozusagen ein Hineingeborenwerden in die Sünde. Wir werden in falsche Vorstellungen und in negative Energie hineingeboren und müssen damit zurechtkommen. Das ist mit dem biblischen Begriff „Erbsünde“ gemeint.

      Die psychische Dynamik des Menschen nach dem Sündenfall wurde von Freund analysiert16, 31, der die Begriffe „Über-Ich“ für den unbewussten Aspekt, „Ich“ für den bewussten Aspekt und „Es“ für die (körperlichen) Triebe geprägt hat. Kollektiv werden diese Aspekte auch als Ego-System oder einfach als Ego bezeichnet. C.G. Jung29, 49, 50, 71 und andere erkannten die kollektive Natur des Unbewussten und einen höheren Aspekt des Bewusstseins, der jenseits des Egos existiert und die Begrenzungen des Egos transzendieren kann.

      Ich habe ein paar mal auf jüdisch-christliche Begriffe verwiesen, doch finden sich diese Begriffe in den Lehren aller Weltreligionen.66, 68, 110 Da die meisten Leser dieses Buchs einen jüdisch-christlichen Hintergrund haben oder zumindest kulturell davon beeinflusst sein werden, werde ich diese Terminologie benutzen. Damit will ich keinesfalls die jüdisch-christlichen Traditionen über die anderen stellen, sondern vielmehr zu besserem Austausch und Verständnis beitragen.

      Der nicht „gefallene“ Aspekt des Selbst, der sich seine göttliche Frequenz bewahrt hat, hat seine Entsprechung in Christus bzw. dem Messias. Die Liebe aus der höchsten Dimension, die dem Menschen auch nach seinem Fall geblieben ist, wird in der christlichen Tradition als Heiliger Geist bezeichnet. Der Heilige Geist gilt als Arm Gottes, der in der Christusenergie angenommen wird, um die Erfahrung der Trennung zu heilen. Er ist allgegenwärtige Bewusstseinsenergie und kennt sowohl die Wahrheit als auch die „Realitäten“ (Illusionen) des gefallenen Bewusstseins. In seiner Liebe und Weisheit enthält er Lösungen, die allen zum Besten gereichen. Es bringt Liebesenergie in unsere Erfahrung auf den niederen Frequenzen und dadurch ein Bewusstsein von Liebe und Freude und verändert die „Realität“ der niederen Dimensionen, um diese Liebe und Freude zu reflektieren. Obwohl die Frequenz der Liebe herabgesetzt wird, damit sie mit der Energie niederer Frequenz in Kontakt treten kann, ist sie in Harmonie mit der Frequenz höherer Dimensionen. Die so erfahrene Liebe und Freude sind daher nicht so groß wie in höheren Dimensionen, doch groß genug, um in der niederen Dimension vom Körper als vollkommene Wonne erfahren zu werden.

      Die jüdische Tradition nennt diese Energie Rauch Hakodesch - „Heiliger Atem“. Das lateinische Wort für „Geist“ ist „spiritus“ und bedeutet ursprünglich „Atem“. Heiliger Geist bedeutet also wörtlich Heiliger Atem und verweist darauf, dass seine Wirkungen erfahren werden können, ohne dass er mit physischen Augen zu sehen ist. Die jüdische Tradition hat auch das Wort Sechinah, das sich auf den femininen, den Menschen nährenden Aspekt Gottes bezieht und dem Heiligen Geist entspricht. Nach christlicher Tradition brachte Jesus die Christusenergie durch die Energie des Heiligen Geistes in die niedere Erdendimension. Während er inkarniert war, hielt er eine offene Verbindung mit der höheren Dimension aufrecht und war sich seines Höheren Selbst bewusst.

      Große Propheten und andere Erleuchtete erschienen in verschiedenen Kulturen und zu verschiedenen Zeiten und spielten ihre einzigartige Rolle, trugen aber auch kollektiv dazu


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