Die Heilkraft der Liebe in der modernen Medizin. Vernon M. Sylvest
Dank gilt meinem Bruder Ed, der mir in der Kindheit ein so großartiges Vorbild war. In der sechsten Klasse wurde ich einmal vom Schulleiter wegen meines jähzornigen Verhaltens ermahnt und gefragt: „Warum kannst du nicht so nett sein wie dein Bruder?“ Aus irgendeinem Grund - wahrscheinlich, weil ich so viel Ärger am Hals hatte (in den Tagen der Prügelstrafe war der Besuch beim Schulleiter keine Lappalie), beschloss ich, es zu versuchen. Ich tat gut daran.
Von ganzem Herzen danke ich meinen Töchtern Tara, Rebecca und Vivian, die selbst dann noch zu mir standen, als meine tiefe Verzweiflung auch auf ihr eigenes Leben übergriff. Ich danke meiner früheren Frau, die unsere Töchter geboren hat und deren Aufrichtigkeit und Streben nach Wahrheit Vergebung und klare freundschaftliche Verhältnisse möglich gemacht haben. Ich danke Sharon für die Rolle, die sie in unserem Leben spielt und die mich geprägt hat.
Ich danke von ganzem Herzen meiner Frau Anne, die mich an der Ganzheit, die sie ist, Anteil nehmen lässt. Wir haben zusammen gelernt, dass es Paaren möglich ist, glückliche, dauerhafte Beziehungen zu pflegen. Ich danke ihr für die Unterstützung bei dieser Arbeit und ihrer Familie, die nun auch Teil meiner Familie ist und die mich liebevoll aufgenommen hat.
Meine tiefe Dankbarkeit gilt dem Vater-Tochter-Team George Cruger (Lektorat) und Laura Cruger Fox (Text Design und Produktionskoordinierung), Rodney Charles (Herausgeber) und allen anderen Mitarbeitern von Sunstar sowie Elizabeth Pasco (Text Design), deren Arbeit und Unterstützung dazu beitrugen, dass dieses Buch zustande kam.
Einführung
Vor zehn Jahren erklärte ich einer Nachbarin ein klein wenig von dem, was ich in den zwei vorangegangenen Jahren gelernt hatte. Sie sah mich neugierig an und fragte: „Vernon, schreibst du ein Buch?“ In dem Moment wusste ich, dass ich eins schreiben würde. Allerdings hatte ich keine Ahnung, dass es zehn Jahre dauern würde - nicht das Schreiben selbst, aber der ganze Entstehungsprozess. Dieses Buch enthält einen Teil meiner Erfahrungen, die mich in die Krankheit führten, und die Lernerfahrungen, die mir zur Genesung verhalfen. Da mir mein Lernen Heilung und Freude brachte, hoffe ich, dass dieses Buch auch Heilung und Freude in Ihr Leben und in das Leben der Menschen bringen kann, mit denen Sie in Berührung kommen.
Obwohl mich mein Weg aus dem völligen physischen und psychischen Zusammenbruch zu Gesundheit, Erfolg und Glück führte, will ich nicht unterstellen, dass mein Schmerz größer war als der Ihre. Der eigene Schmerz ist immer der größte. Ich werde meine persönliche Hölle hier nicht in allen Einzelheiten schildern, aber ich habe alle Abgründe emotionalen und physischen Schmerzes kennen gelernt. Ich bin so tief hinabgestiegen, wie es für einen Überlebenden nur möglich ist. Ich hatte meine Reise nicht bewusst gewählt, aber da ich bereit war zu lernen, lernte ich auch, den Schmerz anderer zu verstehen. Ich gewann die Weisheit, anderen dabei zu helfen, den Schmerz hinter sich zu lassen. Als ich litt, sagte man mir, dass die Zukunft gut wird. Ich glaubte nicht daran und fand deshalb keinen großen Trost darin. Doch aus irgendeinem Grund, den ich hier nicht analysieren werde, gab ich nicht auf. Jetzt bin ich in dieser Zukunft, und sie ist gut. Wunder geschehen und warten darauf, auch in Ihrem Leben geschehen zu können. Dieses Buch wird Ihnen helfen, für Wunder bereit zu sein.
Auch die heute verfügbare wissenschaftliche Information, zu der ich geführt wurde, trug zu meiner Bereitschaft bei. Sie öffnete mir die Tür zum Verstehen und zu einer neuen Ebene wissenschaftlicher Erfahrung und war mir bei meinen Bemühungen, anderen zu helfen, von größtem Nutzen. Im Westen haben wir die Wissenschaft auf ein Podest gestellt und ihr die Führungsrolle zugewiesen. Wir lassen gesellschaftliche und wirtschaftliche Zwänge entscheiden, wer die rechtmäßigen Wissenschaftler sind. Doch in der Erfahrung des menschlichen Geistes sind nun die wahren Pioniere auf den Plan getreten. Wenn Sie bereit und willens sind, steht Ihnen diese Hilfe zur Verfügung - so wie dieses Buch jetzt in Ihren Händen ist.
Es ist jetzt möglich, alles zu wissen, was Sie für ein gesundes, glückliches Leben wissen müssen. Es ist jetzt möglich, als ganzer, voll integrierter Mensch zu leben. Sie können sich jetzt von den Fesseln des Unwissens befreien und wissen, wer Sie sind.
Kapitel 1
Auf der Suche
Die Geschichte der Menschheit ist von Krankheit, Krieg und Leid geprägt. Welches sind die Gründe für diese negativen Erfahrungen? Liegt es in unserem Wesen, dass wir ständig durch Schmerz und Leid bedroht werden? Und worin besteht unser Wesen?
Um diese Frage zu beantworten, werden Unmengen von Geld, Zeit und Mühe aufgewendet. Wir geben Milliarden für die wissenschaftliche Forschung in Chemie, Physik und Biologie aus; Gesellschaftswissenschaftler unterschiedlichster Couleur sind auf der Suche nach der Wahrheit, und das gleiche gilt für die Psychologen. Theologen suchen ein Leben lang nach Antworten auf diese Frage. Etwas treibt uns an, und dieses Etwas ist das Gefühl, dass wir entdecken müssen, wer wir sind, wenn wir unsere Lebensbedingungen verbessern und glücklicher werden wollen. Dieses intuitive Gefühl ist in uns allen vorhanden. Schon in jungen Jahren dachte ich, ich hätte den Schlüssel zum Glück in der Hand, sobald ich nur wüsste, wer ich bin. Im Alter von drei Jahren war mir klar, dass ich nicht immer glücklich war, und im Lauf der Jahre wurde mir immer klarer, dass ich unglücklich war. Je größer mein Unglück zu werden schien, desto dringender wollte ich herausfinden, wer ich war.
Da ich davon ausging, dass ich ein physischer Körper bin, entwickelte ich ein lebhaftes Interesse an Biologie. Das Fach reizte meine Neugier, und ich erhoffte mir Erkenntnisse von ihm. Also beschäftigte ich mich am Gymnasium und am College mit Biologie. Dann entschied ich mich für ein Medizinstudium, damit ich mich eingehend mit der Biologie des Menschen befassen konnte. Ich hoffte, auf diese Weise mein Selbst zu entdecken, denn ich war ja ein gesunder Körper und manchmal auch ein kranker Körper. Durch die Sektion des menschlichen Körpers, seine Untersuchung unter dem Mikroskop, seine chemische Analyse und durch das Studium seiner Physiologie und Pathologie glaubte ich mich auch selbst am besten studieren zu können.
Meine Suche war jedoch nicht auf das Studiums des Körpers beschränkt. Ich war mir durchaus bewusst, dass ich auch einen Geist habe, und so studierte ich auch diesen. Schon als Schüler der Mittelstufe versuchte ich, meine Neugier zu stillen, indem ich die Psychologiebücher meines Vaters las. Aber das half mir nicht weiter. Die Bücher befassten sich ausschließlich mit den Anomalien der Psyche, und schließlich zog ich meine eigene Normalität in Zweifel und glaubte mich in einigen der geschilderten Neurosen wiederzuerkennen.
Außerdem studierte ich auch Theologie. Mein Vater war promovierter Theologe, und ich fand in ihm einen bereitwilligen Tutor. Es entging mir jedoch nicht, dass er in seiner stoischen Art nicht glücklich war. Auch am College belegte ich Theologiekurse, doch jede Antwort führte unweigerlich zu einer neuen Frage, bis mir schließlich nur noch Gottvertrauen weitergeholfen hätte. Doch das besaß ich nicht. Und viele meiner Kollegen, die es angeblich besaßen, kamen mir keineswegs glücklich vor.
Ich fand ein paar Leute, die durch persönliche Erfahrungen und unabhängig von einem Studium glücklicher als die meisten anderen geworden waren. Das erregte meine Aufmerksamkeit, und ich suchte die Nähe solcher Menschen. Ich hörte mir an, was sie zu sagen hatten, empfand es aber nicht als unmittelbare Offenbarung. Immerhin speicherte ich diese Information für spätere Zeiten.
Als Medizinstudent hatte ich auch Gelegenheit zu psychiatrischen Studien, die sich meist an Freud orientierten, mich aber nur noch mehr durcheinanderbrachten. Damals kam es mir in meiner beschränkten Sicht vor, als fühlten sich die Psychiater nur deshalb von der Psychiatrie angezogen, weil sie besonders verwirrt waren und herausfinden wollten, was mit ihnen selbst nicht in Ordnung war. Im Grunde suchten sie gerade so wie ich nach der Erkenntnis, wer wir sind.
Ich erinnere mich an eine schwer depressive Patientin in der Poliklinik. Die Schilderung ihrer Lebensumstände - ihr Mann hatte sie verlassen, ihre Kinder hatten sie im Stich gelassen, sie war mutterseelenallein, ohne Familie und Freunde - deprimierten mich selbst. Mir war klar, dass ich ihr nichts zu geben hatte außer einem Rezept für Antidepressiva, die sicherlich nicht viel mehr bewirken konnten, als den Schmerz zu betäuben. Doch obwohl ich nach dieser Begegnung recht niedergeschlagen war, verschrieb ich mir selbst