Kleinstadt für Anfänger. Rainer Pleß

Kleinstadt für Anfänger - Rainer Pleß


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       Rainer Pleß

       Kleinstadt für Anfänger

      Pegauer Miniaturen –

       eine Kleinstadtverführung

      Engelsdorfer Verlag

       Leipzig

       2014

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

       über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

      Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Vorwort

       Pegau – die Stadt, die Menschen, das Universum und Alles

       Rundgang durch eine kleine Stadt – Wunderliches, Merkwürdiges, Denkwürdiges und Absonderliches

       Wie und warum wir in die Kleinstadt kamen

       Männer und Frauen in einer kleinen Stadt

       Rundgang durch die gute Stadt Pegau, zweiter Teil

       Über die Gleichberechtigung, nicht nur in der Kleinstadt

       Kleinstadtmirabilien

       Rundgang durch die brave Stadt Pegau, Teil drei

       Sünder, Gründer, Klosterbau

       Von Messen, Märkten, kleineren Formaten

       Weiter geht’s! Rundgang durch das sagenhafte Städtchen Pegau, Teil 4

       Magister, Kantor, Kinderlein

       Komm’se! Gehn’se weiter! Rundgang durch die gebildete Stadt Pegau, Teil fünf

       Wo die Uhren zweimal schlagen

       Jede Katastrophe hat ihr kleines Wunder. Das Ende der Kleinstadtverführung

       Bürgersinn und Kunstverstand

       Über den Autor

       Danksagung

       Quellenangaben

      Vorwort

      Es ist mir wichtig, einige wenige Vorbemerkungen zur Vermeidung von Missverständnissen dem geneigten Leser mit auf den Weg zu geben.

      1 Ich bin seit dem fünften Tag meines Lebens Kleinstadtbewohner.

      2 Ich bin dies mit Leib und Seele. Gemeinsam mit meiner Familie habe ich das Martyrium Großstadt auf mich genommen, vier Jahre ausgehalten und bin dann, wie übrigens meine Familie mit mir, wieder zurück in eine Kleinstadt gezogen. Erst dann war ich wieder glücklich.

      3 Die meisten Großstädter setzen Kleinstadt gleich mit Provinz. „Provinz ist keine Landschaft sondern ein Zustand“ (Manfred Rommel). Jede deutsche Großstadt besteht zu mindestens 75 Prozent aus Provinz.

      4 Meine Frau und ich haben die kleine Stadt Pegau vor neun Jahren entdeckt. Von da an wohnen wir hier. Wir lieben das Städtelein. Sollte im Verlauf dieses Buches der Eindruck entstehen, es wäre nicht so, möchte ich von vornherein klargestellt haben, dass Sie einen falschen Eindruck gewonnen haben. (Dies stelle ich nicht nur deshalb Allem voran, weil ich hier weiterhin wohnen bleiben möchte.)

      Pegau – die Stadt, die Menschen, das Universum und Alles

      Die Stadt Pegau liegt in einer Lachfalte von Mutter Erde, dicht an deren Allerwertestem. Sie ist eine bescheidene hübsche Kleinstadt im Grenzgebiet Sachsens zu Sachsen-Anhalt, geprägt von vorwiegend zweigeschossiger, noch immer geschlossener Bebauung, die die mittelalterliche Stadtstruktur sehr schön erkennen lässt. Überragt wird die feine Stadt Pegau von den beiden Türmen der St. Laurentius Kirche, deren spitzem Dachreiter und dem Rathausturm, welcher nicht von ungefähr dem des Leipziger Alten Rathauses gleicht wie ein Zwilling seinem Bruder, der, obwohl jünger, allerdings in den ersten Jahren seiner Existenz der höchste Rathausturm Sachsens war.

      Von einigen wenigen ihrer Bewohner wird die gute Stadt Pegau stolz „die Perle Sachsens“ genannt. Andere meinen nur gleichgültig „Peesche“ und die Alten erinnern sich an den Kanon der nahe beieinander liegenden Städte „Zwibbel-Borne“ (Borna), „Mause-Zwenke“ (Zwenkau), „Huren-Zeitz“ (Zeitz), „Babuschen-Greetzsch“ (Groitzsch) und nennen ihre Heimatstadt weiterhin liebevoll „Kuh-Peesche“. Dabei hat es, wenn auch mit wenig Erfolg, bereits aus den Reihen der Ureinwohner Versuche einer neuen Interpretation des Beinamens gegeben. So wurde behauptet, das Kuh- vor dem Stadtnamen stamme nicht von dem Tier gleichen Namens oder gar von Kuhbläke, was im Sächsischen der Begriff für ein sehr abseitiges, kleines, unansehnliches, verschissenes Dorf ist, sondern diene als Abkürzung für Kuchen-Pegau.

      Netter Versuch, aber daneben. Nicht allein die Tatsache, dass Kuchen nicht mit „h“ nach dem u geschrieben wird, sondern es waren doch bereits im 16. Jahrhundert mehr als 8 Prozent der Bevölkerung Pegaus Kühe!

      Damals Zeichen eines gewissen Wohlstandes, fühlen sich heute einige der Pegauerinnen von „Kuh-Peesche“ persönlich angesprochen und sind düpiert.

       Pegau, vom Westen (von der Kippe) aus gesehen

      Ich kenne leider noch zu wenige der jetzigen Bewohnerinnen dieser meiner selbst gewählten neuen Heimatstadt näher, um ein sicheres Urteil darüber


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