Das große Still-Kompendium. Andrew Taylor Still

Das große Still-Kompendium - Andrew Taylor Still


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die über die Knochen reichen und sie weise für alle Zwecke ihrer Anwendungen zusammenhalten. Die Knochen fixieren und bewegen Gürtel, Riemen, Seilrollen, Einfassungen und alle nötigen Formen der Weichteile dieser großen Maschine, die von der als animalisches Leben bekannten Kraft bewegt werden.

      Wir haben zwei große und vollständige Gefäßsysteme, die Blutbahnen genannt werden und durch welche die Flüssigkeit vom und zum Herzen fließt. Sie sind als Lebensflüsse bekannt, deren Aufgabe es ist, Materie ohne Verzögerung zu allen Teilen des Körpers zu befördern.

      Wir folgen dem Blut vom Herzen zu einer weiteren Quelle der Unterstützung, die wir Ernährungsmaschine nennen wollen. Wir betrachten den Prozess, der aus rohem Material das unterstützende und reichhaltige Blut generiert, vorbereitet und zum Herzen und den Lungen transportiert, damit es in alle Unterteilungen verteilt wird und die chemischen Qualifikationen erhält, um dem Bewohner gut zu dienen.

      So haben wir das ‚Blut des Lebens‘ mit seiner Genauigkeit und Vollkommenheit in allen seinen Teilen und Prinzipien als Ermächtigung und Kommando des Großen Architekten64 und Erbauers dieser Maschine. Zuerst müssen wir uns mit der normalen Funktion vertraut machen, bevor wir bereit sind die Bedeutung von ‚anormal‘ zu verstehen und intelligent darüber nachdenken, was Konfusion und Fehlerhaftigkeit in den Ausformungen ‚verwirren‘, ‚verwechseln‘, ‚stören‘, ‚zerstören‘, ‚Fehler‘, ‚Stagnation‘ und ‚Tod‘ bedeutet.

      Wenn wir das Studium der Knochen und ihrer Relation zueinander beendet haben: ihr wundervolles Arbeiten, wie schön sie zusammenpassen, wie gut sie geformt sind, um an ihren Enden Muskeln und Sehnen ansetzen zu lassen, wie schön sie geteilt und verteilt sind, um Blutbahnen und Nerven aller Art Raum zu schaffen und sie die Flüssigkeit und Aktion des Lebens transportieren zu lassen, wie sie in jeder Einzelheit zum Wohle des Ganzen sich bewegen – dann sind wir in Bewunderung und Erstaunen benommen.

      Es führt uns dazu, die Frage zu stellen ‚Wovon hängt diese Maschine und ihre Bewegungskraft ab?‘ Eine Kraft, durch welche die ganze kunstfertige Arbeit in voller Bewegung bleibt, ruhig, heroisch und mit unendlicher Genauigkeit ihre schön gebildeten Elemente von Station zu Station schleppt bzw. trägt und von der jede einzelne ohne Murren die nächste Bewegungskraft empfängt und sich mit ihr vermischt. Ihre Pflicht ist es, alle Gefäße, Eingeweide und Transportwege aller Substanzen zu reinigen und durch die stärkenden Kräfte ungehinderter Flüssigkeiten zu säubern, wenn sie Knochen, Nerven, Blutgefäße, Magen, Darm, Herz, Leber, Nieren und alle bekannten Prinzipien und Gefäße, welche die Lebensflüssigkeiten enthalten über das große Aquäduktsystem, das als lymphatisches System bekannt ist, durchfließen, ölen, geschmeidig machen, fetten und wässern. Dies geschieht vom Moment der Empfängnis an bis zum voll entwickelten Neugeborenen bei der Geburt, in der Jugend, als Mann, Frau, bis zum Tier auf der Erde, dem Vogel im Himmel, dem Fisch im Wasser, in der Erde, selbst auf allen Sternen und Welten und in den Engeln, die den ‚Thron‘ umschweben. Alle funktionieren nicht ohne die höchste Kraftordnung, die Elektrizität, die den willkürlichen und unwillkürlichen Kommandos von Leben und Verstand unterliegt, durch welche die Welt angetrieben und die Lebewesen bewegt werden.

      Wir haben nun die großen Fragen vor uns: ‚Welche Batterie treibt das Blut, erbaut die Entitäten und erhält ihre materielle Form, um ihre Rolle in der Welt zu erfüllen? Wer versteht die mathematische Position des Raumes, der durch Bewegungen und Schritte in Reihe und Glied gestaltet wird, sodass sie der Musik in ihrer Ordnung folgen können? Wer versteht diese Bewegung der großen Armee der Welten, der man durch Beachten einer großen Harmonie folgt? Wer versteht den Befehl, dessen Befolgung nötig ist, um eine große Armee durch die Welt zu führen?‘

      Darum hat ein anspruchsvoller Gott die Anweisung gegeben: „Achtung Welten, in eine Reihe, ihr Sonnen und Planeten! Musik, meine Kapelle! Vorwärts, Marsch! Links, Zwei, Drei, Vier! Kein Halt“ – jedes Atom ist in Bewegung und hält nie lange genug still, damit nur eine Babywelt geboren wird. ‚Immer weiter!‘, lautet das Kommando, welches direkt vom Verstand und Mund Gottes zu kommen scheint. Wir wollen nun so den Gedanken ausdrücken, dass Bewegung in allen Lebewesen und Welten zu finden ist.

      Wir werden durch Gedanken zu den Kräften des Verstandes, mit seiner ganzen Arbeit und Schönheit gelenkt, die von den anspruchsvollen Befehlen der Vollkommenheit getragen werden. Augenblicklich werden wir mit einiger Evidenz in der Mitte eines Ozeans aus Gedanken entlassen, dass wir durch die Kombination von Gehirn und Herz und den Bezug auf das, was, falls wir älter und weiser werden sollten, noch vor unserem Teleskop an weit entfernten Rätseln vorbeiziehen wird, die Kraft und Quelle erkennen, durch die der Mechanismus des Lebens angetrieben wird. Durch mein unvollständiges Wissen und dem Begehren nach grenzenloser Weisheit als arbeitender Ingenieur, muss ich hier halten und die Position eines spekulierenden Bruders einnehmen, der sein Leben lang von der Arbeit zur Pause geht. Ich kann nicht untätig und glücklich zugleich sein. Ich werde meinen Stift benutzen und kommende Köpfe ernähren, so gut ich es eben vermag.

      Von den Zeiten Moses bis heute haben wir durch Gewohnheit und Bildung gelernt, an Medikamente – als der einzigen bekannten Methode Erleichterung von Schmerzen, Krankheit und Tod zu erlangen – zu glauben und von ihnen abhängig zu sein. Durch Gewohnheit und die Verwendung von Medikamenten bei Erkrankungen über so viele Generationen hinweg, glauben wir als Menschen, dass es keine andere Heilung gibt. Da der Verstand für viele Jahre so unerschütterlich auf diesen Gedanken fixiert war, halten die Menschen es für eine Pflicht, wenn nicht sogar für eine Notwendigkeit durch die anerkannten Gewohnheiten regiert zu werden. Wenn unsere Freunde krank werden, glauben wir etwas zu ihrer Erleichterung tun zu müssen. Wenn keine Hausmittel zur Hand sind, rufen wir den Hausarzt und überlassen ihm den Fall. Er wird den Rat befragen, wenn er die Krankheit nicht unter Kontrolle bekommt. Wenn der Patient dann stirbt, sind Familie und Freunde zufrieden, dass alles Menschenmögliche für den Leidenden getan wurde; jedes bekannte Medikament und die größten Kunstfertigkeiten wurden erschöpft. Wir müssen zufrieden sein mit den Ergebnissen. Der Tod hat gesiegt und wir haben unsere Schuldigkeit getan.

      Ich möchte den Graduierten, die in die Welt hinausgehen werden, sagen, als ich den Kampf aufnahm, baute ich auf dem Fundament der Wahrheit, dass das ganze Universum mit seinen Welten, Männern, Frauen, Fischen, Vögeln und Tieren, mit ihren ganzen Formen und Lebensprinzipien durch den Verstand eines irrtumsfreien Architekten formuliert wurde.

      Er hat alle Bewegungs- und Lebensprinzipien, auch die bei einer Krankheit zu nutzenden Medikamente im Körper platziert. Er hat sie in der Struktur untergebracht, falls er weiß wie. Anderenfalls hat Er Seine Lebensmaschine an dem Punkt verlassen, an dem Seine Kunstfertigkeiten sich durch ihre wichtigste Arbeit ausdrücken.

      Ich habe Euch die Gründe genannt, warum ich glaube, dass ich in der Lage war Gottes Kunstfertigkeiten als Arzt zu prüfen und nun vorsichtig meinen Pflichten nachkomme. Meine alles absorbierende Frage: Wie ich das umsetzen sollte! Am Ende beschloss ich es wie ein Zimmerer anzustellen, der weiß, dass er die Elemente besitzt, die er benötigt, um ein altes Haus mit neuen Dachschindeln zu versehen. Wenn er alle Dachschindeln auf einmal abnimmt, setzt er die Bewohner dem Regen, Hagel oder welchen Elementen auch immer aus. Als weiser Zimmerer wird er immer nur ein paar Schindeln auf einmal aufnehmen und die exponierte Stelle neu bedecken, bevor er mit einer anderen Stelle fortfährt.

      Ich wusste, es wäre sinnlos alle Schindeln der Hoffnung (Medikamente) auf einmal von den Leidenden zu nehmen. Ich fühlte aufgrund meines Wissens über Ursache und Wirkung, dass eine solche Handlung unheilvoll wäre. Mir begegnete ein Fall von Durchfall. Da ich ein Arzt und vertraut mit den Medikamenten für eine solche Krankheit war, kam mir folgende Frage: ‚Was war Gottes Medizin dafür? Besitzt Gott eine Apotheke? Benutzt er Sedativa bei Durchfall? Benutzt er Schwitzpulver wie Dovers und so weiter? Benutzt er Adstringenzien? Benutzt er Alkohol in irgendeiner Form und, wenn ja, wofür benutzt er ihn? Und warum stirbt einer mit Durchfall und der andere überlebt, obwohl beide mit den gleichen Medikamenten behandelt wurden? Wäre unser toter Patient noch am Leben, wenn er keine Medikamente erhalten hätte? Hat der Gesundete die Kraft gehabt, Krankheit und Medikamenten zu widerstehen?‘ Du magst diese Fragen beantworten können, ich kann es nicht. Einer ist tot, der andere lebt, und das ist alles, was ich weiß. Mein Bruder Ratgeber drückt dasselbe Gefühl aus und sagt: Ich weiß es nicht.‘

      Als


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