Das große Still-Kompendium. Andrew Taylor Still

Das große Still-Kompendium - Andrew Taylor Still


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dieser Schule und ihrer Lehren.

      Gott ist der Vater der Osteopathie und ich schäme mich des Kindes seines Verstandes nicht. Ich erwarb ein Studium an der Universität der Natur, für das ich einen hohen Preis bezahlt und den vollen Gegenwert erhalten habe. Ich hatte nur von den Fähigkeiten des Präsidenten gehört. Mir wurde erzählt, dass Er ein großes Wissen besitzt, um es kurz zu sagen, dass Er alles weiß. Als kunstfertiger Mechaniker war für Ihn das Wort ‚Unvollkommenheit‘ in jeglicher Form unverständlich, da seine Arbeiten niemals einen Mangel oder Formfehler aufwiesen.

      An der Erbauung der Welten mit ihren Gesetzen des Lebens und der Bewegung, ohne jede Fehlerhaftigkeit, kann durch Vergleich kein Unterschied zwischen vollkommen und unvollkommen gefunden werden, da es keine Makel gibt. Ist es nicht schlüssig anzunehmen, dass Er in keiner Weise durch den Vergleich Seiner eigenen Arbeiten die Bedeutung des Wortes fehlerhaft kennen lernen kann? Mit dieser Vorsicht und dem Wissen, das mir gegeben wurde, habe ich das College betreten.

      Ich wurde durch den Dekan aufgefordert dem Pförtner zu folgen und mit den Professoren in jeder Abteilung dieser großen Lehranstalt Bekanntschaft zu schließen. Ich begann dem Pförtner um neun Uhr morgens von Raum zu Raum zu folgen. Ich wurde einem wunderbaren Professor namens Pfau vorgestellt, dessen Name für die fähige Arbeit und Malerei in der Abteilung der Farben steht. Professor Pfau sagt:

      „Du wirst durch die anderen Räume gehen, in denen Du alle Tiere, Fische und Vögel die Stühle als Professoren besetzen siehst. Jeder von ihnen hat ein Wissen von den Details der Form, ihres Ursprunges und der Eingliederung eines jeden Teils oder Prinzips, das zu dieser Abteilung gehört. Er beginnt und vervollständigt den ganzen Körper, Malereien, Punkte, Streifen und Schönheiten im höchsten Grad der Natur, alle Vögel der Lüfte, Fische des Wassers, Tiere des Feldes bis zur krönenden Schöpfung Gottes, welcher die Form des Menschen gegeben ist: Schön in der Gestalt, die ganze für die Existenz des Lebens erforderliche Maschine enthaltend, die Eigenschaften Gottes, Verstand und vernünftiges Schließen, so harmonisch strahlend, dass weder Fehler noch Makel in irgendeinem Raum gefunden werden könnten, wenn Gott selbst sie inspizierte. Und wenn Du eine Einleitung von jedem Professor zu diesem großen Werk erhalten wirst, womit Form verliehen wurde und Leben als Bewohner und Befehlender jedes Teils eingesetzt wurde, wirst Du seine Wunder verstehen.

      Dann wirst Du mir in diesem Raum berichten, und ich werde Dich mit rohem Material unterrichten, Deine Füße auf die Leiter des Fortschritts setzen, und Dich dort stützen, bis Du das Ende erreicht hast. Du wirst die Chemie meistern, eine Abteilung, in welcher die Materie qualifiziert und in die Hände fähiger Mechaniker gegeben wird, die beobachten und die Pflicht der Formgebung in allen Teilen der zu erschaffenden Entitäten erfüllen, bevor sie diese an die kunstfertigen Maler weitergeben. Du solltest ihnen durch jeden Raum folgen, in denen die Chemikalien der Färbung vorbereitet werden, um zu lernen, wie sie anzuwenden und in Übereinstimmung mit den durch die Hand und den Verstand der Gottheit niedergelegten Bauanleitungen zu malen sind.

      Du musst und wirst hier so lange verweilen, bis Du Meister aller Künste bist, wie sie in meiner Form und Erscheinung manifestiert sind und wie Du mich nun siehst. Ich bin ein offenes Buch der Natur, das Du studieren musst. Teilweises Wissen reicht nicht aus. Dein Diplom muss das Siegel der Anerkennung und Genehmigung des Architekten tragen, der Vollkommenheit im Wissen fordert und sich durch Deine Arbeit bestätigen lässt. Du musst auf meinen Körper alle bekannten Farben, Punkte Streifen und Schönheiten malen, wie Du sie sehen und lesen kannst, von dem, was durch die Hand des soeben erwähnten Architekten niedergeschrieben ist oder bis in alle Ewigkeit mit den Pfauen hier bleiben. Wenn Gott bis zum Ende geht und das Muster der Schönheit und Weisheit hinterlässt, warum lernst Du dann nicht alles über die Teile und Prinzipien, die hierin enthalten sind?“

      Wir sehen vor der Formung einer Feder im Schwanz des Pfaus ein umfassendes Set aus Muskeln, Venen, Nerven und Arterien, bevor das entsteht, was Feder genannt wird. Diese Vorbereitung ist groß oder klein, je nachdem, welche Pflichten zu erfüllen sind. Sie muss eine Spindel formen, die jene Nerven erforderlich macht, welche die Feder durch die Haut des Vogels treten lassen. Allem Anschein nach tritt nur eine stiftartige Spindel aus. Von der Drüse oder Matrix dieser im Prozess zu formenden Entität wächst die Spindel viele Zentimeter weit aus dem Körper heraus. Wir sehen schon das geformte Ende der Feder mit seiner ganzen Schönheit und den zueinander passend gewählten Farben. Wenn die Feder weiter heraus kommt, sehen wir einen Punkt schwarz, grün, blau oder weiß. Wenn der Punkt ganz zu sehen ist, weil die Feder weiter wächst, erblicken wir eine weitere harmonisierende, wunderschöne Farbe; wir sehen so viel von der Feder, ohne dass weiter schwarze Farbe aufgetragen ist.

      Es ist vernünftig anzunehmen, dass der Nerv, der die schwarze Farbe zur Verfügung stellt, aufgehört hat den Auftrag der schwarzen Farbe anzuregen, unterbrochen wurde oder auf irgendeine Art und Weise außer Kraft gesetzt wurde, und so während der Weiterentwicklung der Feder keine schwarze Farbe mehr produziert wird. Stattdessen wird die schöne farbenreiche Färbung auf beiden Seiten der Feder angeregt, die den gerade entstandenen Punkt bei der Vervollständigung der Feder harmonisch und schön erscheinen lässt. Im Innern der Kammern, in denen die Federn mit dem Körper verbunden sind, finden wir die ganze chemische Kraft, die den gesamten Körper des Vogels färbt und verschönert, sowie die Vorbereitungen, um je nach Bedürfnis der Körperstelle kürzere und längere Federn fertig zu stellen, sodass schließlich der ganze Pfau vollständig ist oder vom Kolibri bis zum Kondor jeder andere Vogel. So habe ich gelernt, dass Gott der beste Chemiker und Maler des Universums ist. Wir würden gerne noch ein paar Lektionen mehr von Seinen wunderschönen Vögeln lernen.

      KAPITEL XXII

      Ansprache in der Memorial Hall, 22. Juni 1895 – Alle im Menschen gefundenen Muster – Göttliche Eigenschaften im Menschen – Kein Makel in der Konstruktion – Die Lehre einer Sägemühle – Nie war Durchfall – Missbrauch der Osteopathie – Einige warnende Hinweise – Der Versuch, unfähige Studenten zur Praxis zu verführen – Gefahr durch Inkompetenz – Gefahr durch zu frühes Hinausgehen

      Meine Damen und Herren: Vor 22 Jahren traf mich ein Schuss nicht ins Herz, sondern in die Kuppel des Verstandes.87 Diese Kuppel war damals in einem armseligen Zustand, um von einem Pfeil mit den Prinzipien der Philosophie durchbohrt zu werden. Dieses ereignisreichen Tag gedenke ich seitdem als Geburtstag und habe ihn geheim gehalten, allerdings nicht immer vor einer so intelligenten und großen Hörerschaft wie der heutigen. Einen Teil der Zeit habe ich mich zurückgezogen, um über dieses Ereignis nachzudenken, worin ich Dank der Kraft des Schließens erkannte, dass das Wort Gott Vollkommenheit in allen Dingen und an allen Orten bedeutet. Zu diesem Zeitpunkt begann ich mit dem Mikroskop des Verstandes sorgfältig die Annahme zu prüfen, die oft in unserer Anwesenheit gemacht wurde, dass die göttliche Vollkommenheit in Seinen Werken zu sehen ist.88

      Ich nahm die Arbeit auf und untersuchte streng, ob diese Annahme richtig war oder nicht; ob es wie durch die grauhaarigen Weisen von der Kanzel behauptet wurde, möglich ist, dass die Werke Gottes Seine Vollkommenheit beweisen werde (nicht alle Wege, welche der Mensch beschreitet, sind bequem). Es gibt niemals etwas Positives ohne etwas Negatives. Ich bin, so weit ich es verstehe, überzeugt davon und kann darüber hinaus nichts annehmen, dass die Werke Gottes seine Vollkommenheit zu allen Zeiten, an allen Orten und unter allen Umständen beweisen. Ich habe eine Linie zwischen Schuldner und Geber gezogen. Auf der einen Seite platzierte ich Gottes Werke, auf der anderen die Werke des Menschen, der ein Werkstück Gottes ist, die intelligente Vereinigung von Verstand, Materie und Geist, Kind Gottes, des Autors und Erschaffers aller Welten und der darin enthaltenen Dinge. Alle Muster für seine Erfindungen findet der Mechaniker zur Nachahmung im Menschen. Denkt daran, dass alle Muster von diesem einen Lebewesen – sei es Gott, Teufel, oder Mensch – das Erschaffer aller Dinge ist, entliehen sind. Alle Muster aller Dinge sind eine Nachahmung dessen, was in der Schöpfung Mensch enthalten ist. Wir sehen im Menschen, so wie wir es verstehen, die Eigenschaften der Gottheit. Wir sehen das Ergebnis der Aktion des Verstandes und damit eine Darstellung des Verstandes aller Verstandeswesen. Wir finden Bewegung im Sonnensystem, ohne die das Universum nicht bestehen kann. Der wirkliche Gedanke des Verstandes enthält in sich Aktion als Voraussetzung. Die Aktion aller Planeten des Universums zeigt und beweist Kraft und Bewegung. Diese Planeten


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