Kleines Katzen-Survival-Kit. Barbara Zierdt
Zeit, sich an Sie zu gewöhnen. Reden Sie liebevoll mit ihm. Sorgen Sie für einen ruhigen Schlafplatz, und versuchen Sie die Neugier von Samtpfoten auszunutzen. Rascheln Sie mit Papier und beobachten Sie, wie die Katze reagiert. Üben Sie sich in Geduld was Streicheln angeht. Manche Miezen haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und brauchen mehr Zeit, bis sie einer Menschenhand trauen. (siehe auch: Meine Katze lässt sich nicht streicheln)
Bachblüten-Tipp
Notfalltropfen gegen das Gefühl, ein sicheres Heim verloren zu haben, auch wenn das Tierheim nur vorübergehend war, so hat es doch Sicherheit bedeutet.
Sweet Chestnut, wenn unser neuer Freund lange Zeit im Tierheim war und apathisch ist.
Walnut zur besseren Eingewöhnung in die neue Umgebung und die Gewöhnung an unbekannte Menschen.
Eventuell Willow, wenn die Katze sich nur schwer eingewöhnen kann, faucht und kratzt.
Haben Sie eine besonders scheue Katze, sprechen Sie sanft mit ihr. Sagen Sie ihr, dass sie es gut bei Ihnen hat, Sie gut für sie sorgen wollen und dass Sie möchten, dass sie glücklich wird. Durch meine Arbeit als Tierkommunikatorin weiß ich, dass die Tiere alles verstehen, was wir ihnen sagen.
Legen Sie sich zu ihr auf den Boden, nicht Auge in Auge, sondern in einem Winkel. Direktes Anschauen empfinden Katzen als Angriff. Schließen Sie die Augen langsam und öffnen Sie sie wieder, gähnen Sie nach Katzenart. All dies heißt auf kätzisch: „Ich bin friedlich, du brauchst keine Angst vor mir zu haben.“ Allmählich wird Ihr neuer Hausgenosse die Angst verlieren. Wenn Sie sich dazu auf den Boden legen, sind Sie auch nicht so schrecklich groß. Versuchen Sie es immer wieder mit Streicheleinheiten, vermeiden Sie aber jede Zwangsbeglückung. Geben Sie dem Stubentiger die Möglichkeit, auf Sie zuzukommen. Es gibt Katzen, die wollen sich nur streicheln lassen, wenn sie es von sich aus signalisieren.
Wahl der Kätzchen
Die richtige Katze aus einem Wurf süßer Kätzchen herauszusuchen ist nicht immer einfach. Sie soll auf jeden Fall gesund und munter sein mit glänzendem Fell, klaren Augen, sauberem After. Ein Tierchen, das nur vor sich hindöst, während die Geschwister neugierig die Welt erkunden, ist meistens nicht gesund.
Bereits die Kätzchen zeigen Charakterunterschiede.
Es gibt ausgeglichene, ruhige Typen, die schon als Kätzchen sehr verträglich sind. Sie sind neugierig und kommen langsam und überlegt auf den Menschen zu. Sie zeigen keine Angst. Diese Kätzchen werden später die reinsten Schmusekatzen. Daneben gibt es den aufgeweckten, kontaktfreudigen Typen. Sie sind immer zum Spielen aufgelegt, auch im hohen Alter. Allerdings sind sie nicht ganz so schmusig, dafür spielfreudig. Dann haben wir die zurückhaltenden Kätzchen. Sie waren vielleicht die schwächsten im Wurf oder haben in jungen Jahren bereits schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Mit viel Geduld und Liebe werden sie sehr anhänglich, jedoch nur ihrem Menschen gegenüber.
Beobachten Sie den Wurf bei der Futterschüssel. Der Anführer der Rasselbande wird meistens sehr dominant, wenn er erwachsen ist. Er eignet sich nicht als braver Stubentiger. Fragen Sie nach dem Charakter der Eltern. Wenn der Vater ein Raufbold war, werden es seine Nachkommen wahrscheinlich auch sein. Der neue Heimgenosse darf nicht zu schreckhaft sein. Wenn Sie leicht in die Hände klatschen, werden Sie unterschiedliches Verhalten feststellen. Ein ausgeglichenes Kätzchen stört das Klatschen gar nicht, aber ein ängstliches Tierchen flüchtet, zuckt zusammen und faucht sogar.
Nehmen Sie sich Zeit, besuchen Sie die Kätzchen. Vielleicht hat einer Sie auserwählt. Spielen Sie mit unterschiedlichen Tieren und beobachten Sie die Reaktionen. Welches Tier berührt Ihr Herz? Es gibt auch bei Katze und Mensch die Liebe auf den ersten Blick. Wenn das Kätzchen 12 Wochen alt ist, können Sie es mitnehmen.
Falls schon ein Artgenosse im Hause ist, hat das Miezlein in der ersten Zeit noch „Welpenschutz“. Es ist ratsam, dem Neuling mit einem alten Pullover den gemeinsamen Geruch zu geben. Es wird dann gnädiger aufgenommen. Katzen erkennen sich eher am Geruch als an der Statur. Wenn sie in einem gemeinsamen Haushalt leben, haben alle einen gemeinsamen Geruch. Wenn Sie 2 Jungtiere aus einem Wurf nehmen, haben diese schon einen gemeinsamen Geruch, der sie miteinander verbindet. Geschwister raufen sich genauso wie fremde Katzen. Auch wenn es manchmal so ausschaut, als würde eine große Keilerei im Gange sein, nach einigen Minuten liegen sie erschöpft angekuschelt zusammen.
Bei aller Begeisterung für Katzen, schaffen Sie sich nicht zu viele Tiere an. Eine Faustregel besagt: Halten Sie nie mehr Katzen, als Ihnen Wohnräume zur Verfügung stehen und wie es Hände zum Streicheln gibt. Zum Beispiel kann ein Ehepaar mit 4 Räumen 4 Katzen beherbergen, während ein Single sich bei gleicher Raumanzahl auf 2 Stubentiger beschränken sollte.
Verwaiste Kätzchen
Es kann sein, dass Sie ein verwaistes Kätzchen auflesen. Leider werden sie in Parks immer wieder ausgesetzt. Eine Klientin fand ein Kleines in der Mülltonne.
Kleine Katzen verfügen nur über geringe Energiereserven, haben aber einen hohen Energiebedarf. Daher müssen sie mehrmals am Tag, 4- bis 6-mal, gefüttert werden. Zur Fütterung verwendet man am besten eine Flasche mit Gummisauger. Als Milchersatz bietet sich spezielle Welpenmilch oder Haferschleim an. Kuhmilch wird nicht so gut vertragen, da sie zu viel Laktose enthält.
Bachblüten- und Homöopathie-Tipp
4 Tropfen Rescue Remedy (Notfalltropfen) und 4 Tropfen Star of Bethlehem (Seelentröster), damit das Kleine den Verlust der Geborgenheit erst einmal verarbeiten kann.
Homöopathische Therapie mit Lac felinum C30 (Katzenmilch) ist anzuraten, wenn das Miezlein den Verlust der Mutter gar nicht überwinden kann.
Gefüttert wird in Bauchlage oder in sitzender Stellung mit der Hand gestützt. Die Milch ist bei 38 °C ideal. Ist sie zu heiß, kann sie zu inneren Verbrennungen führen. Zu kalte Milch kann zu Verdauungsstörungen führen. Nach der Fütterung ist eine sanfte Bauchmassage wichtig, da es sonst zu Verstopfungen kommen kann, die gelegentlich tödliche Folgen haben.
Der richtige Name für meine Katze
Damit wir unseren neuen Freund rufen können, braucht er/sie einen Namen. Dieser Name zeigt dem Kätzchen, dass es zu uns gehört. Er gibt dem neuen Hausgenossen eine Möglichkeit, sich zu entwickeln. Wählen Sie einen Namen, der die Würde des Tieres respektiert. Mit Namen wie „Krümel“ oder „Tristesse“ wird unser neuer Hausgenosse immer wieder an schlechte Zeiten erinnert.
Es gibt allerdings auch Tiere, denen ist es egal, wie sie heißen. Natürlich erhält ein Katzenbaby erst einmal einen Namen. Auch eine ältere Katze, die Sie aus zweiter Hand haben, sollte einen neuen Namen bekommen, denn sie lebt jetzt in einer neuen Umgebung.
Als ich meine Katze Melanie bekam, habe ich sie innerlich gefragt, wie sie heißen möchte. Ich habe ihr eine Anzahl von Namen angeboten. Immer wieder habe ich sie gefragt und wurde dann mitten in der Nacht wach. Die kleine Katze kam ins Schlafzimmer und mir war, als würde sie sagen: „Ich will Melanie heißen.“ Aus Melanie wurde schnell der Kosename Melly. Wenn sie ein wenig zu viel gefuttert hat, wird auch mal Molly daraus. Frau K. erzählte mir, als sie ihren Kater aus einem Wurf Kätzchen ausgesucht hatte, sagte er ihr innerlich: „Ich bin Shiva.“
Nicht jede Siamkatze will Nofretete oder Kleopatra heißen, möchte aber dennoch gern den Namen einer Königin tragen. Wenn Sie es sich nicht zutrauen, den Namen der Katze von ihr zu erfahren, machen Sie ihr Vorschläge. Beobachten Sie Ihren kleinen Tiergefährten. Welcher Name wäre passend?
Im Anhang finden Sie eine kleine Vorschlagliste in alphabetischer Reihenfolge. Es gibt natürlich noch viel mehr Katzennamen. Da ist bestimmt ein schöner Name für Ihren Liebling dabei.
Wenn Sie möchten, dass die Katze möglichst auf Ruf erscheint, suchen Sie sich einen zweisilbigen Namen mit i oder e aus. Rufen Sie sie anfangs mit hoher Stimme, die gerade noch für Menschen