Finn und das Geheimnis des Rhönpaulus. Annett Wittmann
unter großem Getöse auf den Zimmerboden.
Vor Schreck machte Finn einen Satz nach hinten, stolpert über den Schreibtischstuhl und ruderte wild mit den Armen in der Gegend herum. In letzter Sekunde fing er sich wieder. Puh, das war knapp, dachte er und sah sich in seinem Zimmer um. „Verdammte Axt“, entfuhr es ihm „jetzt darf ich den ganzen Krempel nochmal wegräumen.“ Suchend sah er sich um. Wohin mit dem ganzen Zeug? Der Schreibtisch war ja wohl hin, so viel war schon mal klar. Die Bescherung, die ihm blühte, wenn seine Mutter dieses Chaos entdeckte, wollte er sich gar nicht erst ausmalen. Es blieb nur eine Möglichkeit.
Finn kroch auf allen Vieren unter den Tisch, raffte alles zusammen, was er zu fassen bekam und schob die ganze Ladung unters Bett.
Zufrieden mit dieser Lösung, zog er die Bettdecke bis auf den Fußboden und vergewisserte sich, dass wirklich nichts mehr hervorlugte.
„Na also, geht doch!“, murmelte er vor sich hin.
Die kümmerlichen Überreste der Schublade versteckte er in seinem Kleiderschrank, darum würde er sich heute Abend kümmern, wenn er wieder da war. Doch jetzt warteten wichtigere Dinge auf ihn.
Heute wollte er endlich mal wieder seinen Lieblingsort aufsuchen, den er im letzten Jahr, in den Sommerferien entdeckt hatte. Es war ein alter verwilderter Garten, nahe bei Wildprechtroda. Stundenlang konnte er sich dort aufhalten, ohne gestört zu werden. Das Grundstück war ziemlich groß und es gab eine alte, verwitterte Hütte, die früher wohl als Gartenlaube gedient hatte. Dort lagerte Finn alles, was er interessant fand und nicht mit nach Hause nehmen konnte. Ringsum standen unzählige alte Apfel und Pflaumenbäume, deren Früchte viel besser schmeckten, als alles, was seine Mutter aus dem Supermarkt mitbrachte. Niemand, außer seinem besten Freund Paul, wusste von diesem Ort. Und so sollte es auch bleiben!
Finn fuhr sich durch die dunkelblonden Haare, so dass sie nach allen Seiten weg standen. Er überlegte, was er heute mitnehmen wollte. Schließlich zerrte er seinen Rucksack wieder hervor und begann ihn zu packen. Eine alte Sofadecke, zum Liegen in der Wiese, dann die große Taschenlampe, die sein Vater ihm geschenkt hatte, eine Tüte Kartoffelchips, das Fernglas von Opa und sein Lieblingsbuch „Herr der Ringe“, fanden darin Platz. Sein Handy steckte er in eine kleine Außentasche des Rucksacks.
Mit einem letzten misstrauischen Blick auf den Schreibtisch, warf er die Tür hinter sich zu. Peng! Ein lauter Knall ließ Finn zusammenfahren. Verdattert sah er sich um. Das gab’s doch gar nicht! Neben seiner Zimmertür war ein Bild von der Wand gefallen. Schnell bückte er sich danach und hob es auf. Erleichtert sah er, dass das Bild keine Glasscheibe hatte. Vorsichtig, damit nicht noch etwas herunterfiel oder zu Bruch ging, hängte er das Bild wieder an seinen Platz. Mit einem lauten Seufzer, holte er aus der Küche eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank, schnappte sich seinen Rucksack und verließ schnurstracks die Wohnung.
Niemand begegnete ihm im Hausflur. Auch seine Eltern würden vor heute Abend nicht zu Hause sein. Er hatte also reichlich Zeit. Auf der Straße war trotz des schönen Wetters nichts los, die Gegend war wie leergefegt. Mit langen Schritten, lief Finn auf die große Wiese am Rand der Straße zu. Die Vorfreude hatte ihn gepackt.
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