Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade. Jenny Menzel

Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade - Jenny Menzel


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den anstrengenden Marsch durch die sich endlos rollenden, mit windschiefen Manuka-Bäumen und Strandgras bewachsenen Dünen bewältigt hat, absolute Einsamkeit.

      Natur, die so aussieht, als wäre hier seit Jahrtausenden nichts passiert, als wären weder die Maori in ihren Kanus noch die europäischen Walfänger und Goldgräber auf ihren Segelschiffen je angekommen in Neuseeland.

      Einsam wie seit Jahrhunderten: Wharariki Beach

      Windschiefe Manuka-Bäume auf dem Weg zum Strand

      Hier gibt es nur den Wind, den Himmel, das Meer – und den kilometerlangen Strand, dessen Sandkörner in ewiger Bewegung sind, sich zu riesigen Dünen und stetig wechselnden Formationen auftürmen, die trotzig aufragenden Felsenklippen an beiden Seiten geduldig zu immer neuen Formen raspeln, Tunnel und Höhlen hineinfräsen. Vier besonders eindrucksvolle Felsen, die bis zu 66 Meter hohen Archway Islands, sind pittoresk ins Meer hineingestreut, der strandnächste kann bei Ebbe trockenen Fußes erreicht werden. Die Inseln schmücken so ziemlich jeden Neuseeland-Kalender und dürften Nutzern von Windows 10 bekannt vorkommen. Star-Regisseur Sir Peter Jackson wählte den magischen Ort als Location für seinen berührenden Film „In meinem Himmel“ (ganz ohne Elben und Orks!).

      Außer einigen Seelöwen, die in den Gezeitenpools spielen, winzigen Seeschwalben und rotbeinigen Austernfischern, die in der Brandungszone herumstochern, trifft man hier normalerweise niemanden an. Was verwunderlich ist, da Wharariki Beach so etwas wie ein Markenzeichen Neuseelands geworden ist.

      Nach wie vor gibt es hier weder baches noch exklusive Lodges, keine wild campenden Backpacker oder gar asiatische Touristengruppen. Dass man auf dem Parkplatz am Beginn des Strandzugangs heute aber eine Toilette und ein kleines Café findet, weist in eine bedenkliche Richtung. Ob ich Wharariki Beach überhaupt in diesem Reiseführer empfehlen sollte, darüber habe ich sehr lange nachgedacht …

      Zwei der Archway Islands am Wharariki Beach

       Info

      Lage: Wharariki Beach liegt im äußersten Nordwesten der Südinsel, westlich von Farewell Spit. Die nächste Ortschaft ist Puponga, etwa 4 Kilometer entfernt.

      Anfahrt: Der Strand ist nur zu Fuß zu erreichen; vom Parkplatz am Ende der Wharariki Road sind es etwa 20 Minuten. Der Weg ist nicht Buggy-, aber kindertauglich, da es keine großen Steigungen gibt.

      Öffnungszeiten: immer

      Die beste Besuchszeit ist der frühe Vormittag, wenn die starken Westcoast-Winde noch nicht eingesetzt haben. Wenn die Manuka-Büsche hinter dem Strand bereits ächzen und knirschen, weht am Strand ein extremer Wind, der vor allem wegen des aufgewirbelten feinen Sandes unerträglich wird.

      Eintritt: nichts

      Aktivitäten: Da es an der Westcoast sehr starke Strömungen und Unterströmungen gibt, sollte man jeden Gedanken an Baden, Paddeln oder Angeln fallenlassen. Es gibt keine Rettungsschwimmer und der nächste Ort ist weit entfernt. Besucher beschränken sich am besten aufs Strandwandern, Staunen und Träumen.

      Am Wharariki Beach Carpark verkauft das Archway Café von Ende Oktober bis Ende April Kaffee, Eis und Snacks.

      Von der Wharariki Road aus kann man noch einen weiteren kurzen Abstecher zu einem Ausguck über die schroffe Klippe des Cape Farewell machen, der nicht länger als 200 Meter ist. Achtung, diese Klippe ist sehr steil und tief, bei starken Windböen sollten Kinder gut festgehalten werden!

      Unterkünfte: Wharariki Beach Holiday Park: der strandnächste Campingplatz liegt an der Wharariki Road auf Weideland, etwa 1 Kilometer vom Strand, ohne dump station und Müll, 4 rustikale Bungalows (sind im Bau) und 38 Stellplätze für Zelte und Campervans, powered site 41 NZD/​2 Personen, Wharariki Road 560, Wharariki Beach, Tel.: +64 - 3 524 8507, E-Mail: [email protected]

       Wild tosendes Meer, dramatische Felsenklippen, unberührte Strände – der nur knapp fünf Kilometer lange Track zum Leuchtturm am Pillar Point bietet atemberaubende Blicke über die wilde Westcoast, die sanfte Golden Bay und auf den „Schnabel des Kiwi“, die 26 Kilometer lange Nehrung an der nördlichsten Spitze der Südinsel.

      Der Weg zum Pillar Point Lighthouse ist kaum markiert

      An der abgelegenen Nordwestecke der Südinsel warten noch mehr Attraktionen als der inzwischen schon viel zu bekannte Wharariki Beach. Ein gar nicht so langer und kaum anspruchsvoller Wanderweg führt vom Parkplatz am Ende der Wharariki Road immer am Rand der Steilküste entlang und bietet dabei ohne Unterbrechung spektakuläre Blicke.

      Die steil aufragenden Felsen des Cape Farewell, die von mächtigen Brechern attackiert werden, geheimnisvolle Höhlen und Spalten in den Klippen, die schäumende See tief unten, in der man bei genauem Hinschauen immer wieder winzige schwarzbraune Seelöwen erkennt, das alles ist schon enorm lohnenswert. Den besten Blick hat man dabei von der Aussichtsplattform am Cape Farewell (wohin die weniger Wanderfreudigen auch direkt mit dem Auto fahren können, was den Track ordentlich abkürzt).

      Wendet sich dann der Weg nach Südosten, wechseln die Eindrücke komplett: Von der sturmzerzausten, rauen Westcoast wandert das Panorama hinüber zur sonnigen Golden Bay, deren riesiges Halbrund mild und ruhig daliegt.

      Am Ziel des Tracks wartet der Höhepunkt, der zunächst recht unscheinbar aussieht: Vom Leuchtturm am Pillar Point bietet sich ein traumhafter Blick auf Farewell Spit, und scheinbar direkt dahinter auf die Küstenlinie der Nordinsel. Der Vulkankegel des Mount Taranaki ist nur etwa 160 Kilometer Luftlinie entfernt! Hier kommt man mit den Himmelsrichtungen gründlich durcheinander. Wo Norden ist, zeigt das Solarpanel am Fuß des Leuchtturms, das die automatische Leuchtanlage mit Energie versorgt. Wer aufmerksam schaut, findet in der Nähe die Überreste einer Radarstation, die im Zweiten Weltkrieg im Einsatz war.

      Unerfahrene Wanderer könnten auf diesem Track Schwierigkeiten bekommen: Er ist nicht als Weg ausgebaut, wie man es als verwöhnter Neuseeland-Besucher gewohnt ist, sondern nur mit kleinen farbigen Dreiecken markiert. Am einfachsten ist es, sich immer am Rand der Steilküste zu halten – aber bitte nicht zu nah herangehen, vor allem nicht bei starkem Wind!

       Info

      Lage: Der Track beginnt am Wharariki Beach Carpark, welcher am Ende der Wharariki Road etwa 4 Kilometer außerhalb des Örtchens Puponga liegt. Ein alternativer Zugang ist vom Parkplatz am Cape Farewell aus möglich, der ebenfalls an der Wharariki Road liegt und den Weg zum Leuchtturm auf etwa 2,5 Kilometer verkürzt.

      Vom Pillar Point Lighthouse führt ein etwa 1,2 Kilometer langer Weg nach Süden, der auf die Wharariki Road trifft, etwa 2,5 Kilometer vor dem Wharariki Beach Carpark.

      Anfahrt: Von Takaka etwa 60 Kilometer auf dem SH 60 fahren, nach dem Örtchen Puponga links abbiegen auf Wharariki Road. Die geschotterte Straße ist etwa 5 Kilometer lang, am Ende wartet ein Parkplatz mit Toilette und dem kleinen Archway Café.

      Öffnungszeiten: immer

      Eintritt: nichts

       Unterkünfte:

       Farewell Gardens Holiday Park in Puponga liegt an der geschützten inneren Seite des Farewell Spit, direkt am Meer, Bungalows und On-Site-Wohnwagen, powered site 36 NZD/​2


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