Was GOTT ADAM und EVA nicht sagte. Daniel Allemann

Was GOTT ADAM und EVA nicht sagte - Daniel Allemann


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einer Person als einen moralischen und physischen Risikofaktor ansehen. Aber brauchen wir wirklich die Statistiken der Versicherer, um zu wissen, dass die Liebe für uns ebenso unerlässlich ist wie die Luft? Natürlich nicht. Denn dies spüren wir in uns selbst!

      Im Laufe unseres Lebens begegnet uns diese Liebe, ohne die wir uns nicht voll entfalten können, in verschiedenen Formen: Die Liebe zu der Frau und zu dem Mann, denen wir unser Leben verdanken, also zu unseren Eltern; die Zuneigung zu unseren Geschwistern und ganz allgemein zu unserer Familie; Liebe zu unseren gefühlsmäßigen Partnern, mit denen wir einen mehr oder wenigen langen Weg in unserem Leben gehen; die Liebe zu den Kindern, wenn wir welche haben; die echte Zuneigung, die wir zu unseren Freunden, den echten, empfinden; die tiefe Sympathie gegenüber unseren verschiedenen Beziehungen.

      Es stellt sich natürlich die Frage, wie wir diese verschiedenen Formen von Liebe und Zuneigung voll ausleben können, damit sie uns wahrhaftig aufblühen lassen.

      Wahrscheinlich hatten Sie den gleichen Gedanken, als Sie diese Zeilen lasen, und genau hierauf werden Sie in diesem Buch die entsprechenden Antworten finden, wobei der Akzent natürlich auf den Liebesbeziehungen liegen wird. Denn genau da liegen die Probleme, insbesondere wegen:

       unseres Irrglaubens über Liebe und der Paarbeziehung

       unserer Tabus, die uns mehr einengen, als dass sie unser Liebesleben bereichern

       unserer kollektiven Vorurteile, die wir meistens von denen geerbt haben, die selbst in puncto gelungenem Liebesleben alles andere als ein Vorbild sind.

      Aber was ist das genau, ein gelungenes Liebesleben? Ist es die Tatsache, dass man zehn, zwanzig oder dreißig Jahre vollkommen glücklich mit der gleichen Person gelebt hat? Oder, dass man sich zweimal scheiden ließ und dann den Partner gefunden hat, der uns nach 50 Jahren noch vollkommen glücklich macht? Oder aber, dass man alleine lebt, aber immer für ein Liebesabenteuer offen ist, dem man dann nach einiger Zeit überdrüssig wird?

      Es gibt nicht nur eine Antwort ... und alle Antworten sind im Grunde auch korrekt.

      Nur Sie haben es in der Hand, ihr Liebesleben erfolgreich zu gestalten, und es ist viel einfacher, als Sie denken. Denn leider, wenn es auch sehr viele Formen von Liebe gibt, gibt es nur eine einzige Art und Weise, die Desillusion in der Liebe kennenzulernen.

      Oh ja, eine einzige! Sie besteht darin, dass man eine Beziehung lebt, die ein wenig, viel oder unheimlich stark den Ausdruck unserer Identität, unserer sinnlichen Wünsche und unserer affektiven Entfaltung begrenzt. Oder anders ausgedrückt, eine Beziehung, die uns am Vibrieren hindert ... auf einen Nenner gebracht: die uns am Leben hindert.

      In der Tat sind gewisse Personen einfach nicht darauf vorbereitet, die wahre Liebe zu leben. Aber auch da werden die folgenden Seiten Antworten geben, die Ihnen neue Wege zur vollen Entfaltung Ihres Liebeslebens aufzeigen werden.

      4

       PACKEN WIR’ S GLEICH AN ...

      Als ich zum ersten Mal diese Einleitung des Manuskriptes las, reagierte nicht die Erfolgsjournalistin Sandrine Rochas, sondern ganz einfach die Frau, die ich bin. Die Frau, die zu viele sentimentale Rückschläge erlebt hatte, um noch an die Liebe zu glauben.

      Der Optimismus und der Ton der Überzeugung dieser Einführung ließen mich plötzlich meine Liebesenttäuschungen ganz anders verstehen, und meine sentimentale Zukunft erschien mir auf einmal frei und offen. Alles schien mir nun möglich: lieben und mich geliebt zu wissen, mich durch und durch als Frau zu fühlen, Lust zu empfinden und auch schenken zu können, ein Herz zu haben, das heftig schlägt, wenn es von der Begierde nach Liebe ergriffen ist ... All das!

      Ich verspürte so etwas wie Begeisterung in mir, das Gefühl, wieder neu zu leben.

      Nur war mein Enthusiasmus von kurzer Dauer. Die Journalistin in Sandrine Rochas erwachte ganz schnell wieder und begann zu zweifeln ...

      Und wenn dieser Text nur „Blödsinn“ wäre? Ein Luftballon voll netter Gefühle ohne jeden Bezug zur Liebeswirklichkeit?

      In diesem Augenblick hätte ich meine Lektüre fast eingestellt. Und doch, eine neue Intuition - ja, schon wieder eine! - brachte mich dazu, den Stier bei den Hörnern zu packen, jedoch unter einer Bedingung: einige Fragen Prof. Mauro stellen zu können. Ohne große Illusionen schickte ich ihm also eine Mail: „Ich habe die Einleitung zu Ihrem Manuskript gelesen und gebe zu, dass es mich interessiert hat. Aber um mich wirklich zu versichern, dass dies nicht eine Falle für mich als Journalistin ist, möchte ich Ihnen einige Fragen stellen. Würden Sie eventuell ein Interview per Mail akzeptieren?“

      Noch am selben Abend kam die Antwort: „Stellen Sie mir morgen ab 14 Uhr Ihre Fragen und ich werde umgehend antworten. Aber danach müssen Sie mir versprechen, mein Manuskript bis zum Ende zu lesen, bevor Sie ein Urteil darüber abgeben.“

      Ich versprach dies und bekam mein Interview - was für ein Interview!

      Sandrine Rochas: Für die meisten Menschen ist der Weg des Gefühls-und Ehelebens kein Zuckerschlecken. Er ist voller Dornen und Enttäuschungen. Man braucht nur zu schauen, wie viele Paare sich, kaum zusammen, schon wieder trennen, ohne die Paare zu zählen, die sich nicht mehr verstehen oder deren Zusammenleben nichts anderes ist als ein gemeinsames Teilhaben an zwei bitteren Einsamkeiten. Diese Fakten sind doch wohl nicht abzustreiten?

      Professor Mauro: Die Fakten nicht. Aber muss man darin einen todsicheren Beweis dafür sehen, dass die Liebe „nicht klappt“, dass sie früher oder später zum Scheitern verurteilt ist? Ist dies nicht eher der Beweis, dass wir die Liebe sehr ungenügend kennen und wir sie aus diesem Grund nicht mit genügend Ruhe angehen und noch weniger leben?

      Sandrine Rochas: Aber ist dies nicht gerade der Beweis, dass die Liebe eine Illusion ist und fast immer zum Scheitern führt?

      Professor Mauro: Nicht die Liebe muss in Frage gestellt werden. Vielmehr unsere Art, sie zu leben. Sie schlecht zu leben, um präziser zu sein. Ich sage es nochmals, die Liebe wird oft schlecht gelebt, und zwar in Unkenntnis der ewigen Gesetze, die ihr zugrunde liegen.

      Sandrine Rochas: Was heißt das?

      Professor Mauro: Ohne es zu wissen und auch ohne es zu wollen, begehen wir oft drei grundlegende und fatale Fehler in Sachen Liebe.

      Sandrine Rochas: Und welche?

      Professor Mauro: Zunächst einmal das, was ich den Gefühlspessimismus nenne. Sein Name beschreibt genau, um was es sich handelt. Da man unaufhörlich wiederholt - und Sie selbst haben das gerade ja auch getan - dass Liebe eine Illusion und ohne Zukunft ist, dass sie kaum erblüht bereits verdammt ist und dass sie scheitern muss, egal, was man auch tut. Dann kann man nur in einer unbewussten Angst vor der bereits vorprogrammierten Katastrophe leben. Nicht, weil es in der Liebe „nicht klappt“, praktizieren wir oft den Gefühlspessimismus, sondern weil wir eine Kultur dieses Gefühlspessimismus teilen!

      Zweitens vergessen wir, den andern so zu sehen, wie er ist, und nicht, was uns wesentlich lieber ist, ihn so zu sehen, wie wir ihn gerne hätten. Oder anders ausgedrückt, wir haben eine „vorgefertigte“ Meinung von unserm Partner noch bevor wir ihm begegnet sind. Dieses Bild entspricht meistens keiner Realität, sondern unserer eigenen affektiven Erwartungshaltung. Deswegen sehen wir in dem andern Charakterzüge, Eigenschaften und Fehler, die er gar nicht hat. Und wir sind damit in einem Teufelskreis gefangen, der die Beziehung innerhalb des Paares erstickt und seine gefühlsmäßige und sexuelle Entfaltung verhindert.

      Sandrine Rochas: Das heißt also, unbewusst bereiten wir unser eigenes sentimentales Beziehungsdesaster vor. Ist dies nur aus Masochismus?

      Professor Mauro: Nein ... Wir schaffen unbewusst unsere eigenen Misserfolge und wundern uns anschließend darüber. Aber dies hat nichts mit Masochismus unsererseits zu tun. Absolut nicht! Ich fand es stets völlig irre, auch nur zu denken, dass wir über unser Unglück noch froh sein könnten.

      Sie


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