Was GOTT ADAM und EVA nicht sagte. Daniel Allemann
den Büchern, die unser Leben tiefgreifend beeinflussen können, gehört dieses Buch ganz oben auf die Liste. Und zwar aus mehreren Gründen.
Zum einen, weil es nicht das Werk eines einzelnen Autors und seiner persönlichen Überzeugungen ist. Vielmehr entstand es aus zahlreichen Aussagen von Frauen und Männern, die ein großartiges Liebesleben führen. Und es ist das Ergebnis langer, aufwendiger Recherchen und des konkreten Austauschs mit Fachleuten: Psychologen, Soziologen, Medizinern, Sexologen usw.
Eines ist sicher: Das Thema ist diese Mühe wert. Denn Liebe, Sex und Beziehungen sind heute mehr als je zuvor allgegenwärtig. Gleichzeitig sind sie von den meisten aber auch noch nie so schlecht verstanden und gelebt worden.
Nach der sexuellen Revolution, die sich in realen Fortschritten in Gesetzen und Denkweisen niederschlug, fand das Thema in den Medien breiten Anklang. Letzten Endes erwiesen sie ihm mit diesem Hype aber einen schlechten Dienst. Es scheint, als hätte man mit all dem Gerede über Liebe und Sex das ganze Thema zugleich popularisiert und vulgarisiert, auseinandergenommen und die Beziehung zwischen Mann und Frau nur noch komplizierter gemacht.
Was ist Glück in der Liebe? Bedeutet es, sein Leben komplett mit demselben Menschen zu verbringen? Mehrmals zu heiraten und erst mit über 50 den Richtigen zu finden? Single zu bleiben und viele sexuelle Erfahrungen zu machen?
Wir alle wissen, dass es dafür kein Patentrezept gibt. Alle Antworten können richtig sein, sobald sie einen Sinn für denjenigen in seinem Leben ergeben. Aber um diesen Sinn zu finden, muss man sich andererseits auch für die Kunst zu lieben bereitmachen und dafür, die wahre Liebe zu leben.
Dabei geht es zunächst einmal darum, dass wir uns von den Vorurteilen befreien, die uns die Sicht auf die Realität verstellen: Die Liebe ist ein Strohfeuer; die große Liebe trifft man nur einmal im Leben; Liebe muss man sich verdienen; Liebe ist im Grunde nur sexuelles Verlangen; im Bett lässt sich alles regeln; Sex ist ein rein körperliches Bedürfnis; Männer können Liebe und Sex trennen; in einer Beziehung liebt einer immer mehr als der andere ... Im Laufe der Zeit sind diese und noch viele andere Behauptungen für uns zu Prinzipien geworden. Es ist an der Zeit, sie sich einmal genauer anzuschauen. Und anhand von Beispielen die große Gefahr aufzuzeigen, die darin liegt.
Das Verdienst dieses Buches ist es, dass es unser Wissen über Liebe, Sex und Beziehungen in eine zugleich einfache, gesunde und konkrete Perspektive rückt. Aber auch und vor allem in eine erfüllende Perspektive.
Es wendet sich sowohl an Männer als auch an Frauen, berücksichtigt ihre Unterschiede und bietet ihnen eine individuelle Lektüre der einzelnen Themenbereiche an: Flirten, Eifersucht, Routine, sexuelle Beziehungen, sexuelle Probleme, Kenntnis des anderen, die Realität der Liebe und vieles mehr ...
Das Buch möchte seine Leserinnen und Leser dazu anregen, ohne Tabus und Heuchelei ihre innere Welt zu entdecken, um zum wahren Einklang von Liebe und Sex zu finden, einem der wichtigsten Schlüssel zum Glück.
Die sieben Schlüssel, von denen später die Rede sein wird, sind der rote Faden, der alles miteinander verbindet. Sie sind die Grundlage jeder geglückten Begegnung und jeder glücklichen Beziehung. Ohne sie wird der Mann oder die Frau, der oder die wirklich zu uns passt, wahrscheinlich niemals unseren Weg kreuzen. Mit ihnen werden die Liebe und ihre Freuden zur täglichen Realität, ja, ich würde sogar sagen, zu einem täglichen Wunder.
Auf den folgenden Seiten werden uns diese Erkenntnisse in Form einer romantischen Erzählung vermittelt. Denn es ist enorm wichtig, von der emotionalen Seite her an dieses Thema heranzugehen, das an das Wesentliche im Leben jedes Menschen rührt, statt rein analytisch, was nicht dieselbe Wirkung hätte ... und dieses Buch nur zu einem unter vielen machen würde. Und diese „romantische“ Seite tut der Ernsthaftigkeit des Themas natürlich keinen Abbruch.
Sie werden überrascht sein, welche Wirkung diese „emotionale“ Herangehensweise hat.
Vielleicht haben Sie schon viele Bücher über die Liebe gelesen. Sie haben Artikel gelesen, Fernsehsendungen gesehen. Allerdings werden Sie feststellen, dass absolut nichts Ähnlichkeit mit dem hat, was Sie auf den folgenden Seiten lesen werden. Eines ist sicher: Dieses Buch wird Ihr Liebesleben verändern, so, wie es auch das der Heldin verwandelt hat.
Eines jedoch ist dafür unerlässlich: Gehen Sie ganz offen an dieses Buch heran, ohne Vorurteile. Denn nur so können Sie es wirklich in seiner Gänze erfassen.
1
DER ANFANG VOM ENDE
Paris, 26. Januar
„Sie behaupten: Die Liebe ist ein Riesenschwindel ... Finden Sie nicht, dass Sie damit ein bisschen zu weit gehen? In unserer Sendung heute Morgen, aber auch in Ihren Artikeln und Interviews, ist Ihr Tenor immer der gleiche: Sie verreißen die Liebe und die Paarbeziehung! Wenn das keine Provokation ist, dann weiß ich es auch nicht!“
Wir waren zu dritt im Studio. Hinter der Scheibe wachte der Techniker über sein Schaltpult. An dem düsteren, abgeschotteten Ort hatte das Interview inzwischen die Züge eines intimen Gesprächs angenommen.
Seit fast einer Stunde hatte mich jetzt schon der Starmoderator eines großen nationalen Radiosenders im Kreuzverhör. Seinen Namen verrate ich hier lieber nicht: Eine unerhörte Frage folgte der nächsten. Aber statt ihm zu sagen, was ich von ihm hielt, antwortete ich lächelnd: „Das ist keine Provokation, nur eine Feststellung! Aufgrund von persönlichen Erfahrungen, aber auch von vertraulichen Aussagen von Hunderten Männern und Frauen, die ich für meine Artikelserie zum Thema Liebe befragt habe. Bei ihren Geständnissen war mir nicht nach Scherzen zumute, das können Sie mir glauben! Sie haben mir jede Illusion über die Beziehung zwischen Mann und Frau genommen. Die Liebe ist ein Riesenschwindel, dabei bleibe ich, und dazu stehe ich!“
Jetzt übernahm wieder die Kollegin meines Interviewers das Wort. Ebenfalls nicht besonders geschickt, hatte sie mir von Anfang an immer wieder widersprochen. War es Eifersucht wegen des ganzen Medienrummels um meine Recherchen über die Liebe? Oder Eifersucht einer Frau auf eine andere? Wahrscheinlich beides.
„Sie sind jung, attraktiv und prominent. Sie müssen großen Erfolg bei den Männern haben, behaupten Sie mir jetzt bitte nicht das Gegenteil! Wie kann eine Frau wie Sie so der Liebe misstrauen? Ich kann das einfach nicht nachvollziehen ...“
In diesem Stil machte sie weiter, es sprudelte förmlich aus ihr heraus. Was wusste sie eigentlich von meinem Liebes- und Sexleben? Nicht besonders viel, denn wenn sie mehr gewusst hätte ... Erneut riss ich mich zusammen, um nicht auf sie loszugehen: „Glauben Sie wirklich, dass eine junge, hübsche Frau zwangsläufig Glück in der Liebe hat? Dass sie in jedem Fall immer die Gewinnerin ist? Dann täuschen Sie sich aber gewaltig, denn oft passiert genau das Gegenteil. Und ich werde es Ihnen beweisen.“
Sie glaubte, mich zum Schweigen bringen zu können, indem sie versuchte, lustig zu sein: „Besser jung und schön als alt und hässlich, da sind sich wohl alle Hörerinnen mit mir einig!“
An dieser Stelle begann ich unangenehm zu werden: „Zum Glück sind Sie ja auch jung und schön. Denn wenn Sie sich allein auf Ihren Humor verlassen müssten, dann würden Sie den Mann Ihres Lebens so schnell wohl nicht finden!“
Offenbar hielt ihr Kollege es für klug, unser Gespräch an dieser Stelle zu beenden, bevor es in einen Zickenkrieg ausartete: „Liebe Sandrine Rochas, Sie kennen ja das Prinzip unserer Sendung: Unsere Hörer stellen unseren Gästen live Fragen. Es wird Zeit, ihnen das Wort zu überlassen, denn unsere Telefonzentrale steht kurz vorm Kollaps!“
Der erste Hörer warf eine Frage auf, die mich seit einiger Zeit selbst beschäftigte: „Mit Ihren Artikeln über die Liebe sind Sie in kurzer Zeit berühmt geworden, sie finden große Beachtung. Fürchten Sie nicht, dass Sie vielen Männern und Frauen den Mut und die Zuversicht nehmen, wenn Sie sich so negativ über Liebe und Sex auslassen? Und damit vielleicht sogar Trennungen und Scheidungen verursachen?“
Sein Tonfall war nicht aggressiv, die Argumentation durchaus schlüssig. Ich antwortete ganz ehrlich: „Das Risiko, Trennungen zu beeinflussen, existiert,