Der Zorn. Группа авторов
gewaltbereite Kleingruppen in einem Aufmarsch isoliert werden können. Weniger schärfere Strafen als vielmehr bürgerliche Wachsamkeit und Abwehr jener destruktiven Kräfte verspricht Abhilfe. Das war das Großartige an den Montagsdemonstrationen des Herbstes 1989, dass in diesen das Gebot der Friedfertigkeit bis zum Ende der Diktatur hochgehalten worden ist.
Die Zukunft den Sanftmütigen?
Die Zukunft gehöre den Sanftmütigen, so hat es einmal ein Bewerber um das Amt des Bundespräsidenten prophezeit. Hier scheint der Wunsch Vater des Gedankens gewesen zu sein. Die Verschiedenheit der Menschen und die Gegensätzlichkeit ihrer Interessen werden auch künftig Konflikte zur Folge haben, die sich nicht mit Sanftmut harmonisieren lassen. Der gerechte – gegen Unrecht und Ungerechtigkeit gerichtete – Zorn wird immer wieder aufflammen. Die Dramatik des Zorns wird nicht auf die Bühne verbannt werden, sondern auch künftig als Energiespender in Gesellschaft und Politik eine Rolle spielen. Gewiss, der Zorn kann Gutes und Übles bewirken. Handelt es sich doch um einen zwiespältigen Gemütszustand: Leicht geneigt, sich ins Maßlose zu steigern, entfaltet der Zorn zerstörerische Kräfte. Moderiert durch die Vernunft und bürgerschaftlich organisiert, kann der Zorn zu einer Kraftquelle werden, die die demokratische Gesellschaft verändert. Die Antriebskraft des Zorns verdient jedoch nur dann Respekt, wenn sie mit dem Verzicht auf Gewalt verbunden ist.
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