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ist eine andere, eher eine assoziative und als solche stärker an umgangsprachliches Verhalten gekoppelt, als im Rahmen von philosophischem oder wissenschaftlichem Vorgehen.
Allgemein über Künste zu sprechen, birgt eine spezifische Gefahr. Ohne gemeinsames Merkmal, das in das Zentrum einer Betrachtung rücken könnte, würde etwas fehlen, das sich thematisieren ließe. Man hätte es lediglich mit einem Sammelbegriff zu tun, der seine gesellschaftliche, seine umgangsprachliche Abkunft kaum verbergen könnte. Was aber ließe sich als Gemeinsames ausgeben, sähe man von thematischen oder gesellschaftsbezogenen Fragen ab?
Goodman hatte symboltheoretisch geantwortet (vgl. Goodman, N., 1990 u. Goodman, N., Elgin, C. Z., 1989). Möglich wären auch Angaben im Kontext von Zeichentheorien. Ein generelles Problem beträfe jedoch Fassung und Erläuterung von Bedeutungen und eventuellen Bezügen. Symbole bzw. Zeichen sind in einer Reihe von Künsten nicht oder nur teilweise standardisiert. Auch ist nicht einfach davon auszugehen, dass über eventuelle Bezüge leichter etwas zu erfahren ist: bildnerische oder belletristische Welten liegen nicht einfach vor, sondern werden erst geschaffen.
Schönheit reicht nicht, auch dann nicht, wenn man anfangen würde, Schönheitsauffassungen wie Briefmarken zu sammeln. Auch künstlerische Angemessenheit ließe sich nicht als gemeinsames Merkmal ausgeben, weil mögliche Urteile darüber von Fall zu Fall variieren können. Schließlich taugt nicht einmal künstlerische Autonomie, berücksichtigt man das derzeitige Sprachverhalten. Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu gestehen, dass die Künste für mich kein gemeinsames Merkmal haben und es gesellschaftlichen Prozessen und Diskussionen überlassen bleibt, was in welcher Weise dazugehört. Vorbringen kann ich lediglich Kriterien, Vorschläge, in diesem Fall künstlerische Autonomie und Angemessenheit.
Künstlerische Angemessenheit bezieht sich auf eine Relationen zur Sache – nicht, um es zu betonen, auf Emotionen von Betrachtern. Jene ist argumentativ zugänglich und lässt relativ viele Variationen zu. Ob etwas schön ist oder nicht, ließe sich hingegen kaum erörtern, soll sich die jeweilige Rede nicht in formale Spielereien oder Vorlieben verlieren. Angemessenheit geht über Fragen nach Form hinaus, betrifft auch die Sache. Eine vollständige Differenzierung von Form und Sache ist übrigens im Kunsthandwerk zu finden. Die Formen der Stickereien von Omas Kissen sind ein anführbares Beispiel, ebenso Malen nach Zahlen oder Sonette. Wenn wir mehr Wissen über uns hätten, vielleicht ließen sich solche ablösbaren Formen bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Doch mit Künsten hätten solche Anstrengungen nichts zu tun. Erst durch eine Thematisierung wie in der Pop-Art, die sich der Massen- und Industrieproduktion stellte, erhielten relevante Formen ein anderes Gewicht – und wurden zu einer Mode.
Der vorliegende Band dient dazu, eine Diskussion neu zu beleben, die letztlich den Weiterentwicklungen von Künsten dienen könnte.
Literatur
Goodman, N., 1990, Weisen der Welterzeugung, Frankfurt a.M.
Goodman, N., Elgin, C. Z., 1989, Revisionen. Philosophie und andere Künste und Wissenschaften, Frankfurt a.M.
Matern, R., 2014, Trauer um die Künste, in: Wie wärs mit einer Revolution? Saturnalien aus dem Ruhrgebiet (eBook), Duisburg.
Talmi, K., 2014, Jenseits des Absoluten, in: Analytische Belletristik, hg. v. M. Ammern (eBook), Duisburg.
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