The Embassy of Cambodia.. Zadie Smith
fact, this long, wide street is notable for a number of curious buildings, in the context of which the Embassy of Cambodia does not seem especially strange. There is a mansion called GARYLAND, with something else in Arabic engraved below GARYLAND, and both the English and the Arabic text are inlaid in pink-and-green marble pillars that bookend a gigantic fence, far higher than the embassy’s, better suited to a fortress. Dramatic golden gates open automatically to let vehicles in and out. At any one time, GARYLAND has five to seven cars parked in its driveway.
There is a house with a huge pink elephant on the doorstep, apparently made of mosaic tiles.
There is a Catholic nunnery with a single red Ford Focus parked in front. There is a Sikh institute.” (S. 76)
Literatur des britischen Multikulturalismus
Wichtige Prosa-Veröffentlichungen dieser Strömung in der englischsprachigen Literatur sind:
The Satanic Verses (1988) von Salman Rushdie (dt. Die satanischen Verse, 1989). Die Kernhandlung vollzieht sich im multikulturellen London. Anhand zweier muslimischer Inder, dem übermäßig anpassungswilligen Saladin Chamcha und dem verunsicherten Gibreel Farishta, werden die Identitätskonflikte versinnbildlicht. Dabei lässt Rushdie Episoden aus dem Leben des Propheten Muhammad einfließen.[9]
The Buddha of Suburbia (1990, dt. Der Buddha aus der Vorstadt, 1990) von Hanif Kureishi. Der satirische Roman stellt das Leben im multikulturellen London aus den Augen des 17-jährigen Halbinders Karim Amir dar. Der Roman wurde mit dem Whitbread Book Award ausgezeichnet.
Brick Lane (2003, dt. Brick Lane, 2004) von Monica Ali. In diesem Roman, der ebenfalls in London spielt, thematisiert Ali die sozialen Probleme der Moslems in Großbritannien und die Schwierigkeiten der Integration. Die Wohnsituation und die Probleme, eine qualifizierte Arbeit zu erhalten, werden am Beispiel der Hauptfiguren Nazneen und Karim vorgeführt. Der Roman wurde für den Man Booker Prize nominiert.
White Teeth (2000) von Zadie Smith (dt. Zähne zeigen, 2000). Der Roman wurde vielfach ausgezeichnet.[10]
2.3 | Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken |
ZUSAMMENFASSUNG
Zadie Smiths Prosa gehört zur zeitgenössischen Literatur. Ihr Thema ist der Multikulturalismus mit den damit verbundenen gesellschaftlichen Phänomenen wie kulturelle Angleichung oder Ausgrenzung. Es durchzieht ihre Romane seit ihrem literarischen Debüt im Jahr 2000.
Zadie Smiths Erscheinen in der literarischen Welt verlief spektakulär. Ihr im Jahr 2000 erschienenes Romandebüt White Teeth (dt. Zähne zeigen) wurde ein Bestseller und vielfach ausgezeichnet. Auch die Publikationsgeschichte des Romans ist bemerkenswert. Ein Verleger hatte sich noch vor Abschluss des Manuskripts mit einem ungewöhnlich hohen Vorschuss (man raunt von 250.000 Pfund) die Rechte an den ersten beiden Romanen der bis dahin unbekannten Studentin gesichert.
White Teeth erzählt die Geschichte dreier Familien, den jamaikanisch-britischen Jones, den Iqbals aus Bangladesch und den jüdischen Chalfens. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Freunde Archibald Jones und Samad Iqbal. Im Zweiten Weltkrieg dienen sie in der britischen Armee, nach Ende des Krieges lassen sie sich in Willesden nieder. Die eigentliche Handlung des Romans vollzieht sich in den 1970er-Jahren. Die beiden Männer haben inzwischen geheiratet. Ihre Kinder Irie Jones und die Zwillinge Magid und Millat Iqbal gehen in den Folgejahren gemeinsam zur Schule. Dort lernen sie Joshua Chalfen kennen, wodurch schließlich die Geschichten der drei Familien miteinander verwoben werden. Daraus resultiert ein transkulturelles Patchwork, das über ethnische und klassenspezifische Grenzen hinaus die Generationen miteinander verbindet.
Auch The Autograph Man (dt. Der Autogrammhändler) von 2002 ist trans- bzw. multikulturell angelegt. Alex-Li Tandem, der Autogrammhändler des Titels, ist jüdisch-chinesischer Herkunft. Sein geistig-kulturelles Erbe bedeutet ihm nichts und so verbringt er seine Zeit mit der Einnahme von Psychopharmaka und auf obskuren Auktionen auf der Suche nach einem Autogramm der vergessenen Hollywoodschauspielerin Kitty Alexander. Im Gegensatz zu seinen Freunden, deren gelebtes Judentum sie vor dem Versinken in Lethargie bewahrt, ist für Alex-Li Religion keine Option. Sein Lebensziel ist das Autogramm der Schauspielerin.
The Autograph Men ist ein Roman über das Verschwinden von Transzendenz und über die Mythen der Popkultur. Eigentlicher Protagonist ist der jüdische Glaube mit seinen Symbolen und Riten und die stereotypen Vorstellungen, die damit verbunden sind. 2003 erhielt Smith für diesen Roman den Jewish Quarterly Wingate Literary Prize.
2005 publizierte Smith den Roman On Beauty (dt. Von der Schönheit). Er handelt vom Aufeinanderprallen konservativen und liberalen Denkens im britisch-amerikanischen Akademiker-Milieu der Gegenwart. Protagonisten sind die in den USA lebenden multiethnisch-progressiven Belseys und die in London lebenden schwarzen, konservativen Kipps. Der Metzgerssohn Howard Belsey lehrt wie Monty Kipps Kunstgeschichte, beide sind Rembrandt[11]-Spezialisten. Belsey ist überzeugter Liberaler, entsprechend konfrontativ ist seine Einstellung Kipps gegenüber, als der eine Gastprofessur an seiner Universität antritt. Abgesehen davon ergeben sich erotische Verwicklungen, so verliebt sich Belseys Sohn Jerome in Kipps Tochter Victoria, welche sich wiederum in den hergelaufenen, aber talentierten Rapper Carl verliebt. Dieser kann auf Betreiben einer der Töchter Belseys, Zora, und deren Lyrikdozentin, mit der Belsey eine Affäre hat, Seminare besuchen, obwohl er nicht immatrikuliert ist. Monty Kipps wiederum initiiert eine Kampagne, um Studenten ohne Immatrikulation von den Lehrveranstaltungen auszuschließen. Im Verlauf der Handlung entpuppt sich Howard Belsey als notorischer Fremdgänger, der von seiner Frau schließlich verlassen wird. Auch Monty Kipps konnte seinen Grundsätzen nicht immer genügen, so hatte er eine Affäre mit einer Studentin.
Der Titel On Beauty rekurriert auf den Essay On Beauty and Being Just der Harvard-Professorin Elaine Scarry, in dem sie das Verschwinden der Schönheit und der Ästhetik beklagt. Angelehnt ist On Beauty an den Roman Howards End von Edward Morgan Foster[12] (1910, dt. Wiedersehen in Howards End), in dem sich zwei Familien mit unterschiedlichen Lebenshaltungen miteinander konfrontieren. Der Vorname Howard des Kunstprofessors Belsey verweist auf den Foster’schen Roman. On Beauty war 2005 für den Booker Prize nominiert. 2006 wurde er mit dem Somerset Maugham Award, dem Anisfield-Wolf-Book Award und dem Orange Broadband Prize for Fiction ausgezeichnet.
Mit NW (dt. London NW) erschien 2012 der vierte Roman Smiths. Das Buch handelt von vier Menschen in den Dreißigern, die alle aus dem fiktiven Londoner Stadtteil Caldwell – alias Kilburn – stammen und deren Eltern aus Irland, Jamaika und Nigeria eingewandert sind. In diesem Roman ist die Frage wie ein Mensch leben will schicksalhaft mit der Frage nach dem Wo verknüpft, denn die Protagonisten können ihre Herkunft nicht abschütteln. Nathalie Blake hat Karriere als Anwältin gemacht, ist mit einem Investmentbanker verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in bester Lage. Diesem Leben ist sie allerdings nicht gewachsen und sie flieht in zahllose Affären. Als ihr Mann davon erfährt und sie mit seinem Wissen konfrontiert, streunt sie ziellos durch die Stadt und wird von Nathan Bogle, dem einstigen Schulschönling, vom Suizid abgehalten. Bogle wiederum wollte Profifußballer werden, nun ist er Zuhälter und Dealer. Einer seiner Kunden könnte Felix Cooper gewesen sein, der Schauspieler werden wollte und in Alkohol und Drogen abstürzte. Nun ist er dabei, sein Leben neu zu ordnen und seine Süchte in den Griff zu bekommen. Bei einem Raubüberfall wird er umgebracht. Als Natalie Blake von dem Überfall hört, sucht sie Leah Hanwell auf, ihre Freundin aus vergangenen Zeiten und vierte Protagonistin des Romans, um mit ihr über das Zusammentreffen mit Nathan Bogle zu reden. Leah Hanwell endete nach einem Philosophiestudium als Verwaltungsangestellte und boykottiert den Kinderwunsch ihres Mannes, eines Friseurs, indem sie entgegen der gemeinsamen Vereinbarung weiter Verhütungsmittel nimmt, womit sie eine Ehekrise auslöst. Die beiden Frauen vermuten, dass Bogle in den Mord an Felix Cooper verwickelt sein könnte und beschließen, zur Polizei zu gehen.
Smith arbeite in diesem Roman mit einem Ich- und einem Er-Erzähler (vgl. auch 4. Rezeptionsgeschichte,