Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer


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von Soúgia nach Lissós

       Wanderung durch die Schlucht von Agía Iríni nach Soúgia

       Wanderung von Soúgia nach Agía Rouméli

       Wanderung auf den Gíngilos

       Wanderung durch die Samariá-Schlucht

       Wanderung von Agía Rouméli über Ágios Ioánnis und Arádena nach Anópolis

       Wanderung durch die Ímbros-Schlucht

       Küstenwanderung von Chóra Sfakíon über Loutró nach Agía Rouméli

       Wanderung von Anópolis nach Loutró

       Besteigung des Páchnes

       Wanderung durch die Arádena-Schlucht und weiter nach Loutró

       Wanderung von Plakiás nach Séllia

       Wanderung von Plakiás zu zwei Wassermühlen (und weiter nach Mírthios)

       Wanderung von Plakiás zum Strand von Damnóni

      Eberhard Fohrer

      Der Müller-Autor der ers­ten Stunde studierte Ger­ma­nis­tik und Ge­schichte, wand­te sich aber gleich nach dem Staats­exa­men dem Reise­jour­nalismus zu. Mitt­ler­weile ar­bei­tet er seit bald vier­zig Jahren als haupt­be­ruf­li­cher Reise­buch­au­tor.

      Wieder unterwegs. Ich weiß nicht, zum wievielten Mal. Kreta - warum Kreta? Man­che Dinge geschehen einfach. Als ich 1972 als frischgebackener Abitu­rient das er­s­te Mal nach Griechenland reiste, litt das Land unter der Militär­dik­tatur. Wir tu­cker­ten mit unserem alten Opel über die Grenze und das erste, was wir rea­li­sier­ten, wa­ren die unglaublichen Preise: ei­ne Fla­sche Ret­sina für 50 Pfennig ... In Athen konn­ten wir bei einem jungen Mann un­ter­kom­men, der Gäste aus aller Her­ren Län­der ein­quar­tierte. Nach zwei Ta­gen schiff­ten wir uns zielsicher nach Kre­ta ein - wahr­schein­lich einfach, weil es die süd­lichste Insel war. Wir durch­wan­der­ten die Sa­mariá-Schlucht und über­nach­te­ten in der ver­lassenen Schlucht­sied­lung - heute streng ver­bo­ten. Ein an­de­res Mal wurden wir zu viert von einer Fa­mi­lie zum Über­nach­ten ein­ge­la­den, ein­fach so. Gas­t­freund­schaft und In­teres­se waren über­all zu spü­ren. Da­nach war ich infiziert. Vor allem auch, weil ich feststellte, dass es zu die­ser Zeit kaum ver­nünf­tige Kre­ta­li­te­ra­tur gab. Ein Führer mit praktisch nutz­ba­ren In­formationen fehl­te sogar völlig. Es soll­te noch einige Zeit dauern, bis der Mi­chael Mül­ler Verlag ent­stehen konnte, doch dann bekam ich eine Lebensaufgabe, mit der ich mich seit nun­mehr über 30 Jahren be­schäf­tige: Ich dan­ke den vielen Lesern, die das er­mög­licht haben! Also Kreta - warum Kre­ta? Ganz einfach, Kreta ist ein­zig­ar­tig, wild, un­ge­zähmt und großartig - ein rauer Cha­rakter, trotzdem voller An­mut und Poe­sie. Je­de Kretareise ist ein Abenteuer - was wer­de ich dieses Mal ent­de­cken? Der gro­ße Níkos Kazan­tzá­kis hat es so ausgedrückt: „'Kre­ta', mur­melte ich, 'Kreta' - und mei­n Herz schlug rascher.“

      Die Insel im Profil

      Wer Griechenlands südlichste Region betritt, lässt Mittel­europa hinter sich. Ver­ges­sen Sie Hektik und Stress, „sigá, sigá“ (lang­sam, lang­sam) heißt das Motto. Die Kreter haben Zeit - Zeit zum Essen, für den Wein, zum Plaudern, zum Musizie­ren, zum Kennenlernen ... Das schlichte, na­tur­nahe Leben, eine Einladung zum Rakí, die üp­pige, oft auch raue Inselna­tur, die herzliche Gastfreundschaft und die all­gegenwär­tige Son­ne - auf Kreta kann man wie­der leben lernen. Kaló taxídi: Gute Reise!

      Kreta ist die größte Insel Grie­chen­lands und die fünft­größte im Mit­tel­meer (nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika). Mit 640.000 Ein­woh­nern ist es relativ dünn besiedelt, da großenteils ge­bir­gig. In der Hauptstadt Iráklion leben etwa 175.000 Men­schen.

      Majestätische Bergregionen und tiefe Schluchten, ruhige Hochebe­nen und grüne Flusstäler, versteckte Höhlen und menschenleere Halb­in­seln, urige Küs­ten­dör­fer und vorgela­gerte Inseln, kilometerlange Sand­strände und ab­gele­gene Fels­buchten - die Palette der Eindrücke ist vielfältig.

      Vier Gebirgsstöcke be­herr­schen das Land­schafts­bild: In Zen­tralkreta steigt das ge­wal­tige Ída-Massiv an, im Wes­ten bilden die Lefká Óri, die „Wei­ßen Berge“, eine mächti­ge Ku­lisse, im Osten umgeben die Díkti-Berge die Hoch­ebe­ne von Las­sí­thi, und der äußerste Os­ten ist von den Thriptí-Ber­gen geprägt.

      Nach Nor­den glei­ten die Berge sanft zum Meer ab und bil­den Küs­ten­ebe­nen, in denen die Städte und gro­ßen Ur­lau­ber­zen­tren liegen. Im Süden, spe­ziell im Südwesten en­den die Zwei­tau­sen­der dagegen in teils jä­hen Abstür­zen, zwischen die sich kleine Dörfer mit Sand- und Kies­strän­den zwängen. Groß­artige Land­schafts­er­leb­nis­se bie­ten die zahlreichen Schluch­ten.

      Entdeckungen las­sen sich auf Kreta über­all machen: minoische Paläste und römische Zisternen, vene­ziani­sche Was­ser­mühlen, frühchristliche Wohn­höhlen und mod­rige Eremiten­behau­sungen, türki­sche Brunnen und Mina­rette, verfal­lene Kas­telle, historische Klös­ter und versteckte Kapellen mit jahr­hundertealten Fres­ken ...

      Die Hin­terlassen­schaf­ten der Minoer fin­den sich fast alle in der Inselmitte so­wie im Osten Kretas. In der Haupt­stadt Iráklion sollte man das Archäo­lo­gische Nationalmu­seum mit der größ­ten mi­no­ischen Samm­lung der Welt und den legen­dären Pa­last von Knossós nicht aus­lassen. Im Wes­ten wurde nur wenig Minoisches ent­deckt, dafür lie­gen dort die zwei schöns­ten Städte: Réthimnon und Chaniá.

      An der zentralen Nordküste zwischen Iráklion und der Bucht von Mália do­minieren lange, oft schmale Sand­strän­de mit erheblichem Urlauberauf­kom­men. Im mitt­leren Sü­den erstreckt sich der ruhige, nur punk­tu­ell bebaute Strand von Komós. Als letzte Hip­pie­bastion Kretas gilt der Süd­küsten­strand bei Léntas.

      Im Nordosten liegen sandige Strände in der Bucht von Kaló Chorió und bei Si­tía, wo der schma­le Strand mitten in der Stadt be­ginnt. An der weit­gehend un­er­schlos­senen Ost­küste lockt der be­rühm­te Palmen­strand von Vái, weitere Strände gibt es bei Palé­kastro und in der reizvollen Bucht von Káto Zák­ros. Der Südosten besitzt lange Kies­strände um Ierápetra und mehrere Sand­strände bei Makrigialós, wo der Pau­schal­tou­ris­mus tonan­gebend ist. Wer das nicht mag, findet Alternativen im freund­li­chen Ba­deort Mírtos oder im äu­ßersten Osten bei Xe­ró­kambos.

      Im Nordwesten domi­nieren lange Sand­strän­de mit wenig mar­kan­tem, meist fla­chem Hinterland und starker touristi­scher Infrastruktur. An der weit­ge­hend uner­schlos­senen West­küste liegen die bei­den herrlichen Strän­de von Falás­sarna und Elafonísi sowie die traum­hafte Lagune von Bálos, die man bequem per Schiff er­reichen kann. Im Südwesten sind die Strän­de land­schaftlich ein­drucks­voller und noch weitge­hend eine Domäne der In­divi­dual­rei­sen­den. Lange Sand­strän­de besitzen vor allem Pa­leo­chóra und Pla­kiás.

      In der Insel­mitte lockt der Auf­stieg zum Tímios Stavrós, mit 2456 m der höchste Berg Kre­tas. Im Os­ten zieht es Wan­de­rer auf die Las­sí­thi-Hochebene


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