Die Regulus-Botschaften. Bettina Büx

Die Regulus-Botschaften - Bettina Büx


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selbst niemals entfliehen kann. Er kann vor sich selbst davonzulaufen versuchen – viele versuchen es ihr Leben lang –, es wird ihm nicht gelingen. Immer wieder wird die irdische Erfahrungsrealität ihn einholen. Da und dort, wo Ihr liebt, seid Ihr mit Euch selbst im Reinen und das ist vollkommen korrekt, weil es stimmig ist mit Eurer gottgegebenen, ewigen Wirklichkeit, die da Liebe ist und nichts als Liebe. Und weil es in der göttlichen Wirklichkeit nichts als Liebe gibt, wollt Ihr sie erforschen, erkunden, vermehren, ausdehnen und erweitern. Ihr wollt die Liebe verstehen. Aber wie könnt Ihr das erreichen? Wie könnt Ihr das bewerkstelligen? Wie, wenn nicht durch die Erforschung ihrer Abwesenheit? Das ist Dualität! Dort, wo Ihr liebt, leidet Ihr nicht. Wo Ihr leidet, seid Ihr auf der Schattenseite der Dualität und erforscht das Licht in seinem Fehlen. Anders ausgedrückt: Ihr alle erforscht die Liebe maßgeblich über die Schattenseite der Dualität, vorrangig durch die Erforschung der Schattenseite in Euch selbst. Nun, diese Schattenseite macht Euch Angst, Ihr fürchtet Urteil und Schuld und so projiziert Ihr Euren Schatten in der Regel nach außen, also auf die Außenwelt.

      Gefangen in Angst und im Schuldwahn, versteht und erkennt der Mensch seine natürliche, gottgegebene Unschuld nicht, die er mit der gesamten wunderbaren Schöpfung teilt. Nun, da der Mensch seinen Schatten auf die Welt der äußeren Erscheinungen projiziert hat, sieht er sich mit neuen Problemen konfrontiert, denn nunmehr ist er Opfer in einer gefährlichen Welt, in der allerorten Täter lauern. Böse sind immer nur die anderen und er badet und wälzt sich in Selbstgefälligkeit und Selbstmitleid. Und er leidet, wie es immer dann der Fall ist, wenn der Mensch den Hebel nicht dort ansetzt, wo das Problem wirklich liegt. Erst wenn der Mensch es wagen will, sich selbst infrage zu stellen und furchtlos ins Auge des Tigers zu blicken, können die Geschicke eine entscheidende Wendung nehmen.

      Angst ist, wie gesagt, die Eintrittskarte in die Welt. Sie ist der Preis, den Ihr alle bewusst zahlt zum Zwecke der Erkenntnis, denn nur Liebe ist wirklich. Für Euch aber, die Ihr inkarniert seid, ist Angst bittere Erfahrungsrealität. Würdet Ihr sie nicht real erleben, dann würde sie das göttliche Ziel verfehlen – die Erkenntnis der Liebe. Da Liebe allgegenwärtig ist, ist Angst, also die Wahrnehmung der Abwesenheit von Liebe, eine Illusion. Angst ist und bleibt ewig Illusion, niemals kann es sein, dass sie Wirklichkeitsgehalt hat. Angst ist ein blinder Fleck in Deiner Selbstwahrnehmung, mehr als das wird sie niemals sein. Deine wirkliche Liebesnatur kann niemals ausgehebelt werden, denn Du bist ewig so, wie Dein himmlischer Vater Dich schuf, seinem Bilde gleich. Anders ausgedrückt und mit den Worten des Kurs in Wundern gesprochen: »Nichts Wirkliches kann bedroht werden.« Du erforschst also die Liebe auch und gerade da, wo sie scheinbar nicht ist, wo Du sie nicht vermutest, in Deinem Schatten.

      Auf die eine oder andere Weise tappt jeder Mensch im Laufe seines Lebens in die gleiche Falle. Ihr alle wollt gut sein. Aus Angst vor Euch selbst, Angst vor dem Leben und seiner einzigartigen eigenen Dynamik und nicht zuletzt aus Angst vor Gott sucht Ihr Eure Schatten, das ›Böse‹ in Euch, vor Euch selbst zu verbergen. Und dabei vergesst Ihr völlig, dass Ihr es genau dadurch in Sicherheit bringt, anstatt es aufzulösen. So bleibt der Status quo erhalten. Dein Schatten, er will angesehen und anerkannt, ja mehr noch, er will bejaht werden. Nur hier, im freudigen Bejahen Deiner Gesamtpersönlichkeit kann Heilung geschehen und nur hier ist sie möglich. Und so rufen wir Euch erneut zu, die Ihr in Not und Kummer ausharrt: All Deine verzweifelten Versuche, Dein Ego ›wegzuhassen‹ können und werden niemals fruchten. Du kannst immer nur heilen, was Du liebst. Du kannst Dein Ego nur ›gesundlieben‹. Die Einsicht, dass es kein Todesurteil über das Ego braucht, ist sein Todesurteil. Nie wird das Ego nachhaltiger geschwächt.

      Hier sind mutige Selbsterforschung und große Ehrlichkeit gefragt. Wer den Mut zur Ehrlichkeit sich selbst gegenüber aufbringt, wer es wagt, sich selbst infrage zu stellen, der wird immer mit einem warmen Gefühl der Befreiung und Erlösung belohnt. Wir reden nicht etwa von zermürbender, zersetzender, schonungsloser Selbstkritik, die einer zerstörerischen Selbstzerfleischung gleichkommt. Vielmehr ist die Rede von einer liebevollen, sanften und verständnisvollen geistig-emotionalen Reise ins eigene Ich, wo es naturgemäß viel Neuland zu erkunden gibt, ein liebevolles Sich-selbst-an-die-Hand-Nehmen. Selbsterkenntnis ist nicht nur die höchste Form der Erkenntnis, sie ist die einzig mögliche.

      Was immer Du zu finden glaubst, was immer Du in Dir und an Dir fürchtest und ablehnst, es ist in Dir und es harrt Deiner Anerkennung. Es will angesehen werden. In Deiner liebevollen Akzeptanz kann es schließlich der Heilung überführt werden. Liebe ist allzeit das Heilmittel der Wahl. Was, wenn nicht Liebe könnte jemals Licht ins Dunkel bringen?

      Liebe von Dir und Liebe für Dich sind also der Schlüssel zur Lösung all Deiner Probleme. Lieblose Selbstzerfleischung belässt hingegen die Dinge beim Alten, ja mehr noch, sie erhärtet und verschlimmert sie, ist diese Selbstzerfleischung doch selbst eine Konsequenz der Angst. Jedoch ist es allzeit unmöglich, Angst mit Angst zu bekämpfen. Angst potenziert sich mit noch mehr Angst. Nur in der Liebe kann sie Auflösung und Erlösung finden.

      »Keine Wesenheit ist in sich böse.

      Das Böse hat keine Wesenheit.«

      Thomas von Aquin

      Der Judas in Dir

      Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, das Ego, also der Teilaspekt von Dir, der an Trennung glaubt und daher der Angst fähig ist, ist ständig auf der Hut. Es fürchtet sich vor Verletzung und in aller Regel muss es denn auch nicht lange danach suchen und wird rasch fündig.

      Der Mensch fürchtet sich vor Angriff und Ablehnung, eben einfach vor allem, was er mit Liebesentzug gleichsetzt. Er wähnt sich gut in einer ihm oftmals feindlich gesonnenen Außenwelt. Ist es erst einmal zu einer Verletzung gekommen, dann flüchtet er sich in die Opferrolle. Hier kennt er sich aus, hier fühlt er sich sicher. Und vor allem muss er sich hier keine unbequemen Fragen stellen. In dieser Rolle richtet er sich häuslich ein, wälzt sich in Selbstmitleid und muss sich nicht fragen, warum ihm dieses oder jenes widerfährt.

      Viele Menschen verharren ihr ganzes Leben lang in dieser inneren Haltung und vereiteln so jedes persönliche Wachstum und jedes innere Voranschreiten. Die Opferrolle mag tröstlich erscheinen, doch ist sie nicht, was sie scheint. Hinter der Maske des vermeintlichen Freundes verbirgt sich der Judas und sein Verrat ist ein sehr grundsätzlicher. Das Verharren in der Opferhaltung schützt nicht etwa Dich, sondern vielmehr das Problem. Es schützt das Problem vor Deinem Zugriff, da es dorthin verlagert wird, wo es nicht ist und niemals sein kann, nämlich ins Außen.

      Die Trostfunktion der Opferrolle ist eine Ausweichfunktion, eine Vermeidungsstrategie. Sie ist ein tückischer Schachzug des Ego. In der Opferrolle leckt das Ego seine Wunden wie ein waidwundes Tier. Die angeschlagene Integrität des eigenen Wesens bleibt erhalten und steht sie auch auf noch so wackeligen Beinen. Wer im Außen nach Gründen sucht, dem bleibt die innere Ursachenforschung erspart und so kann die Opferhaltung niemals wirklich Heilung bringen.

      Wer mutig und behutsam die Verantwortung für die Geschehnisse seines Lebens übernimmt, der erobert sich die Souveränität über sein Leben zurück und eröffnet sich neue Handlungsspielräume. Den eigenen Schatten leugnen zu wollen, kommt dem Tun eines Kindes gleich, das die Augen verschließt in dem irrigen Glauben, es wäre für niemanden mehr zu sehen. Nur allzu oft vergesst Ihr, dass Ihr dem Bösen die Erkenntnis des Guten verdankt. In diesem Bewusstsein ist es Euch möglich, die eigenen Schattenseiten mutig zu erkunden und zu erforschen, so, wie Ihr es mit unbekannten und fernen Ländern tut. Hier kann es niemals um Verurteilung gehen, sondern vielmehr um neugieriges Beobachten, Erkennen, Verstehen. Was braucht es denn, um Dunkelheit zu erhellen? Es muss Licht ins Dunkel, da nur Licht dies bewirken kann.

      Ehrlichkeit gepaart mit liebevoller Akzeptanz führt immer und ausnahmslos zum Ziel. Wenn eine Eigenschaft, ein vermeintlicher Makel, erst einmal ans Licht Deiner Selbstwahrnehmung gekommen ist, dann kann sie nie wieder den gleichen Schaden anrichten, wie wenn sie im Verborgenen wütet. Was in Liebe aufgelöst wird, das ist wahrhaft erlöst. Nichts schützt die Dinge so sehr wie das Nicht-wahrhaben-Wollen. So Du den Mut hast, dem Tiger aus nächster Nähe ins Auge zu sehen, wirst Du Dich selbst darin spiegeln. Du wirst Deine Angst erkennen, die sich nur dann in Luft auflösen kann und darf, wenn Du sie klar erkannt hast als das, was sie ist:


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