Ein neues Ich. Джо Диспенза

Ein neues Ich - Джо Диспенза


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»aus dem Bauch heraus«? Wenn wir wirklich davon überzeugt wären, dass unsere Gedanken in unserem Leben konkrete Auswirkungen haben, würden wir uns dann nicht sehr bemühen, nie etwas zu denken, das wir nicht erleben möchten? Und würden wir uns nicht darauf konzentrieren, was wir wollen, anstatt uns ständig obsessiv mit unseren Problemen zu beschäftigen?

      Überlegen Sie einmal: Wenn Sie wirklich wüssten, dass dieses Prinzip der Wahrheit entspricht, würden Sie da auch nur einen Tag verstreichen lassen, ohne bewusst das von Ihnen angestrebte Schicksal zu erschaffen?

      Wollen Sie Ihr Leben verändern?

       Dann ändern Sie Ihre Überzeugungen von der Natur der Wirklichkeit!

      Ich hoffe, dieses Buch verändert Ihre Sicht von der Funktionsweise der Welt und überzeugt Sie, dass Sie viel mehr vermögen, als Ihnen bislang bewusst war; es soll Sie dazu inspirieren, Ihr Wissen um die tiefgreifenden Auswirkungen Ihrer Gedanken und Überzeugungen auf Ihre Umwelt auch in die Tat umzusetzen.

      Solange Sie Ihre Sichtweise Ihrer gegenwärtigen Realität nicht aufgeben, werden alle Veränderungen nur willkürlich geschehen und vorübergehender Natur sein. Ihre Vorstellungen davon, warum etwas passiert, müssen gründlich überholt werden, damit dauerhafte und erwünschte Ergebnisse erzielt werden können. Dazu müssen Sie sich einer neuen Interpretation von Realität und Wahrheit öffnen.

      Um so zu denken und sich das Leben Ihrer Wahl zu erschaffen, möchte ich Ihnen als Hilfestellung ein bisschen Kosmologie vermitteln (die Lehre von der Struktur und Dynamik des Universums). Aber keine Sorge – es wird nur ein kleiner Grundkurs über das Wesen der Realität und die Entwicklung unserer Sichtweisen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Das soll – kurz und einfach gefasst – erklären, wie Ihre Gedanken Ihr Schicksal formen können.

      In diesem Kapitel steht vielleicht Ihre Bereitschaft auf dem Prüfstand, Vorstellungen, die Ihnen seit Jahren bewusst oder unterbewusst einprogrammiert worden sind, aufzugeben. Ihr neues Verständnis der Grundkräfte und Elemente, die die Realität ausmachen, stimmt nicht mehr mit der alten Vorstellung überein, wonach eine lineare Ordnung unsere Tage bestimmt. Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihr bisheriges Verständnis grundlegend über den Haufen geworfen wird!

      Wenn Sie sich diese neue Sichtweise zu eigen machen, wird sich sogar Ihre Grundverfassung als menschliches Wesen verändern. Ich wünsche mir, dass Sie danach nicht mehr derselbe Mensch wie am Anfang sind.

      Sie sehen also, ich werde Sie vor Herausforderungen stellen, aber ich fühle mit Ihnen, denn auch ich musste meine Vorstellungen von dem, was wahr ist, aufgeben und den Sprung ins Unbekannte wagen. Um einen einfacheren Zugang zu dieser neuen Denkweise über das Wesen unserer Welt zu finden, wollen wir uns anschauen, wie sich unsere Weltsicht auf die frühe Überzeugung gründete, Geist und Materie seien zwei voneinander getrennte Phänomene.

      Alles ist Materie, nichts ist Geist?

       Alles ist Geist, nichts ist Materie?

      Wissenschaftler und Philosophen gleichermaßen hatten schon immer ihre Schwierigkeiten damit, den Bogen zwischen der äußeren, physischen Welt und der inneren, mentalen Welt des Geistes zu schlagen und Zusammenhänge herzustellen. Für viele Menschen scheint der Geist auch heute noch nur sehr geringen bzw. keinen messbaren Einfluss auf die Welt der Materie zu haben. Wahrscheinlich herrscht allgemeiner Konsens darüber, dass die materielle Welt mit ihren Konsequenzen sich auf den Geist auswirkt; doch wie kann der Geist umgekehrt die soliden, festen Bestandteile physisch verändern? Geist und Materie scheinen voneinander getrennt zu sein – allerdings nur, bis sich unser Verständnis von der Existenzweise des Physisch-Festen wandelt.

      Ein solcher Wandel hat stattgefunden, und zwar vor noch nicht allzu langer Zeit. Das historisch als »die Moderne« bezeichnete Zeitalter war zum großen Teil von der Überzeugung geprägt, die Grundnatur des Universums unterliege einer gewissen Ordnung und sei somit vorhersehbar, berechenbar und erklärbar.

      Man denke beispielsweise an den Mathematiker und Philosophen René Descartes: Er entwickelte im 17. Jahrhundert eine ganze Reihe von Konzepten, die bis in unsere heutige Zeit für die Mathematik und andere Wissensbereiche von großer Relevanz sind (»Ich denke, also bin ich« – na, klingt das nicht irgendwie bekannt?). Doch im Rückblick richtete eine seiner Theorien letztendlich mehr Schaden als Nutzen an. Descartes war ein Verfechter des mechanistischen Weltbilds – eines Modells, in dem das Universum berechenbaren Gesetzen unterliegt.

      Im Hinblick auf das menschliche Denken stand Descartes vor einer echten Herausforderung: Der menschliche Geist mit seinen allzu vielen Variablen ließ sich nicht so einfach an irgendwelche Gesetzmäßigkeiten anpassen. Descartes schaffte es nicht, sein Verständnis der physischen Welt mit der Welt des Geistes in Einklang zu bringen, obwohl beides existierte, und so ersann er ein höchst elegantes Gedankenspiel: Da, so seine Überlegung, der Geist nicht den Gesetzmäßigkeiten der objektiven, physischen Welt unterworfen sei, sei es nicht möglich, ihn naturwissenschaftlich zu erforschen. Das Studium der Materie lag im Zuständigkeitsbereich der Naturwissenschaften (alles ist Materie, nichts ist Geist); der Geist wiederum war das Werkzeug Gottes, und dafür war die Religion zuständig (alles ist Geist, nichts ist Materie).

      Descartes begründete im Wesentlichen ein Glaubenssystem, das von einer Dualität zwischen dem Konzept des Geistes und dem Konzept der Materie ausging. Jahrhundertelang war diese Trennung die anerkannte Basis für das Verständnis des Wesens der Wirklichkeit.

      Sir Isaac Newtons Experimente und Theorien taten ein Übriges, um die kartesischen Überzeugungen weiterzuführen. Der englische Mathematiker und Naturwissenschaftler untermauerte nicht nur das Konzept eines Universums, das wie eine Maschine funktionierte, sondern stellte auch eine Reihe von Gesetzmäßigkeiten auf, die besagten, der Mensch könne die Funktionsweise der Welt mit ihren geordneten Bahnen ganz genau bestimmen, berechnen und vorhersagen.

      Gemäß der »klassischen« Newton’schen Physik war alles fest. Energie konnte man beispielsweise als Kraft verstehen, die Objekte in Bewegung versetzte oder den physischen Zustand von Materie veränderte. Doch wie wir noch sehen werden, ist Energie viel mehr als eine äußere, auf materielle Dinge angewandte Kraft. Energie ist das eigentliche Gewebe aller Materie und reagiert auf den Geist.

      Somit führte die Arbeit von Descartes und Newton zu einem Denken der Vorbestimmtheit: Wenn die Wirklichkeit mechanistisch funktionierte, hatte der Mensch kaum Einfluss auf die Resultate. Die gesamte Wirklichkeit war von vornherein festgelegt.

      Ist es angesichts dieser Weltsicht ein Wunder, dass der Mensch sich nur schwer vorstellen konnte, seine Handlungen, geschweige denn seine Gedanken bzw. der freie Wille spielten im großen Plan eine Rolle? Sogar heute noch wird der Mensch oft als »Opfer der Umstände« gesehen.

      Diese Überzeugungen beherrschten jahrhundertelang das Denken der Menschen, und es bedurfte revolutionärer Denkansätze, um Descartes und Newton wirklich etwas entgegensetzen zu können.

      Einstein hat nicht nur die Erde, sondern das Universum auf den Kopf gestellt

      Etwa 200 Jahre nach Newton stellte Albert Einstein seine berühmte Gleichung E = mc2 auf; ihr zufolge stehen Energie und Materie in einem so grundlegenden Zusammenhang, dass sie ein und dasselbe sind. Im Wesentlichen wies seine Arbeit die vollkommene Austauschbarkeit von Materie und Energie nach – ein krasser Widerspruch zu Newton und Descartes, wodurch sich ein komplett neues Verständnis der Funktionsweise des Universums entwickelte.

      Einstein hat nicht im Alleingang unser bis dahin geltendes Wirklichkeitsverständnis demontiert. Aber er untergrub die Grundlagen dieses Weltbildes, und das führte schließlich zum Niedergang einiger engstirniger, rigider Denkweisen. Seine Theorien setzten die Erforschung des verwirrenden Verhaltens von Licht in Gang. Wie Wissenschaftler beobachteten, verhält sich das Licht manchmal wie eine Welle (zum Beispiel wenn es um die Ecke »scheint«) und manchmal wie ein Teilchen. Wie kann Licht sowohl eine Welle als auch ein Teilchen sein? Nach Descartes und Newton war das nicht möglich – ein Phänomen musste entweder das eine oder das andere sein.

      Schnell zeigte


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