Die Regulus-Botschaften. Bettina Büx

Die Regulus-Botschaften - Bettina Büx


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kein Raum für Furcht und Zweifel. Mit anderen Worten: Wo Wissen um die Wirkung ist, da stellt die Ursache sich selbst nicht infrage.

      Da nur Liebe wirklich ist, kann auch nur Liebe dies bewirken. Wo Liebe zum Selbst ist, da ist es sich seiner selbst absolut sicher. In dem Maße, in dem Du der Liebe vertraust, erkennst Du die Autorität an, die Du bist. In dem Maße, in dem Du sie anerkennst, kannst und wirst Du sie in Anspruch nehmen. Und somit wären wir also nunmehr bei der vorhin angedeuteten Vertrauensfrage angekommen.

       »Dem Adler wachsen

       die Schwingen im Flug.«

      Deutsches Sprichwort

      Das Stellen der Vertrauensfrage

      Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, auf welchen Wegen kannst Du gehen, wenn Du Gott nicht begegnen willst? Wie und wo gehst Du ihm aus dem Weg?

      Nun, die Frage ist ganz einfach zu beantworten, sie beantwortet sich von selbst: Auf allen Wegen, auf denen Du Dir selbst aus dem Wege gehst. Dies ist immer da und dort der Fall, wo Du Dir selbst nicht vertraust. Die verschärfte Wahrnehmung Deiner wirklichen Identität und die Sensibilisierung für die Erhabenheit Deines Seins werden die Beantwortung und Entscheidung der Vertrauensfrage für Dich einfacher und müheloser machen. Vor allem aber, und das ist der wirklich entscheidende Punkt, wird diese Entscheidung eine bewusstere sein.

      Die Entscheidung der Vertrauensfrage ist nunmehr ›ganz einfach‹ eine Frage der bewussten, willentlichen Entscheidung. Sie ist eine klare, eindeutige, bewusste Absichtserklärung. Es handelt sich sozusagen um einen Vertrag, den Du mit Dir selbst abschließt. Was vormals nur selten über das Stadium eines tiefen, unbewussten Impulses hinaus konnte, liegt nun ganz offen und sichtbar vor Dir. Diese Überschreitung der Wahrnehmungsschwelle eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Nutzung, denn es ist vollkommen logisch, dass Du in ganz anderer Weise über das verfügen kannst, über dessen Besitz Du Dir im Klaren bist. Du kannst gezielt einsetzen und Dir mit Absicht dienstbar machen, was vormals nur bedingt verfügbar war, weil nur bedingt bewusst. Die bewusste Erklärung der Absicht, sich selbst zu vertrauen, ist die unausweichliche, logische Konsequenz der vorhergehenden Einweisung.

      Wie wir gesehen haben, kann sich ein Bewusstsein seiner selbst nur in dem Maße sicher sein, in dem es sich selbst liebt. Nur was sich seines Seins absolut sicher ist, kann sich selbst vertrauen. Zweifel am Sein bewirken immer und ausnahmslos Misstrauen gegenüber dem Seinsausdruck. Andererseits ist es ebenso unmöglich, sich seines Seins absolut sicher zu sein und sich dennoch das Vertrauen zu verweigern. Dies ist so, weil es kein anderes Vertrauen geben kann als das Vertrauen in das eigene Sein. Mehr kann es nicht geben und kann nicht sein.

      Wer sich selbst nachfolgt, der ist nie allein. Das Vertrauen in das ›Ich-Bin‹ macht alles, was danach kommt, mühelos und von einer jetzt noch unvorstellbaren Leichtigkeit. Das für die Erleuchtung charakteristische Wissen um das göttliche Potenzial des eigenen Wesens lässt das Vertrauen in Dich selbst nicht länger als einen mutigen Hochseilakt ohne Sicherheitsnetz erscheinen. Dieses Wissen hat eine völlig andere emotionale Qualität und Resonanz als Hoffnung oder Wunsch. Wo Wissen ist, da hat alle Furcht ein Ende. Hier braucht es keinen Mut, der nur dort vonnöten ist, wo der Zweifel herrscht.

      Freue Dich und feiere Dich selbst, denn wahrlich, es ist an der Zeit. So lange hast Du die Nacht gewählt, um Dich nunmehr an der aufgehenden Sonne zu erfreuen. Ihr Licht strahlt heller, als Du Dir vorstellen kannst, denn es ist Dein Licht, das dort erstrahlt. Du selbst bist die aufgehende Sonne am Firmament, die ihr Antlitz so lange Zeit vor sich selbst verhüllt hielt, um zu erforschen, ob sie inmitten der Dunkelheit erkennt, wer sie ist. Nun ist die Zeit der Morgendämmerung. Und siehe, die Zeit der Morgendämmerung ist die Zeit der Götterdämmerung.

       »Wer sich selbst nicht vertraut,

       der vertraut Gott nicht,

       denn Gott hat ihm das gegeben,

       worin er vertrauen soll,

       aus demselbigen zu lernen.«

      Paracelsus

4. Teil

      Die Potenzierung der Schöpferkraft

      Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, Menschen suchen sich alle möglichen Spielwiesen für ihren Schöpferdrang. Der größte und offensichtlichste aller Handlungsrahmen, ja der einzig wirkliche, ist das eigene Selbst.

      Es mag aus irdischer Sicht so scheinen, als sei die Welt der Materie mit all ihren Erscheinungen die große Spielwiese, auf der sich das Leben austobt, doch sie ist weitaus mehr die Spiegelfläche dieser schöpferischen Handlungen als ihr reales Zentrum. Nun, das ist der Sinn und Zweck der Welt, denn alles ist Dir gegeben, um Dir zu dienen. Dies wird niemals anders sein.

      Auch ein Erleuchteter bedient sich ihrer, indem er die Welt anschaut, sie gestaltet, beobachtet und erforscht, um von ihr ausgehend auf sich selbst zu schließen. Diese Schlüsse, die Du ziehst, wenn Du Deine Welt unter die Lupe nimmst, deuten direkt und unmissverständlich auf Deine Selbstwahrnehmung hin. Mit anderen Worten: So wie der Mensch über seine Welt denkt, so denkt er über sich selbst – und umgekehrt. Niemals kann ein Subjekt, das beobachtet, das Objekt, welches von ihm beobachtet wird, von sich selbst getrennt, losgelöst und unbeeinflusst betrachten. Dies ist nicht nur eine naturwissenschaftliche Binsenwahrheit, sondern vor allem auch eine spirituelle. Diese Trennung, die Du glaubst wahrnehmen zu können, ist eine Sinnestäuschung.

      Der Schöpferdrang des Menschen sucht sich im und durch den Aufstieg, denn nichts anderes ist Erleuchtung, eine neue Spielwiese und auch wieder nicht, denn wie wir sagten, ist und bleibt das eigene Selbst das Zentrum jedes schöpferischen Spiels. Dennoch wird es sich Dir wie ein Spielfeldwechsel darstellen. Wo das Innen sich wandelt, da wandelt sich alles. Die Spielwiese, der verfügbare Aktionsradius für Dein kreatives Potenzial, wird sich vergrößern. Diese Veränderung wird Dir wie eine Potenzierung der Schöpferkraft selbst anmuten.

      Nun, Schöpferkraft ist immer maximal. Sie ist oder aber sie ist nicht. Dort, wo sie ist, kann sie nur maximal sein. Dort wo sie nicht ist, kann sie nur gar nicht sein. Die Vergrößerung des Aktionsradius kann aus menschlicher Sicht dennoch nur wie eine Potenzierung erscheinen. Man könnte sagen, dass die Erweiterung des Handlungsspielraums einer Potenzierung ›in horizontaler Richtung‹ gleichkommt. Die Ausdehnung des Bereiches, in dem Macht wirkungsvoll ausgeübt werden kann, kommt einem Zugewinn an göttlicher, schöpferischer Autorität gleich. Dies ist aus dem einfachen Grunde logische, direkte Konsequenz der Schwingungserhöhung, weil diese eine Erweiterung der Selbstwahrnehmung ist.

      Je mehr Du von Deiner eigenen Wirklichkeit erkennst, also je mehr Liebeserkenntnis, desto umfangreicher, tief greifender und herrlicher Deine Möglichkeiten im Außen. Was in der einen Dimension wie Zauber, Magie und Wunder erscheint, das ist in der anderen selbstverständliche Wirkung schöpferischer Ursache, die in den Selbstausdruck drängt. An dieser Stelle will ausdrücklich betont sein, dass es innerhalb der Erfahrung von Erleuchtung nichts in Dir geben kann, das nicht schon jetzt vollkommen und vollständig in Dir vorhanden wäre. Nichts kannst Du jemals sein, was Du nicht schon jetzt bist und ewig warst. Als gültiger, integraler Aspekt von Alles-was-Ist kann auch Deine Vollkommenheit nur eine ewige und unwandelbare sein. Vollkommenheit kann kein Evolutionsprozess sein, nichts, das da werden müsste, denn dann könnte es sie nicht geben. Es würde bedeuten, dass Vollkommenheit vom Zeitfaktor abhängig ist, was eine Einschränkung ihres Seins wäre und somit ein Widerspruch in sich selbst. Was Einschränkung unterworfen ist, kann nicht Vollkommenheit sein, denn Einschränkung impliziert das Ausschlussprinzip. Vollkommenheit kann von ihrem Wesen her nur absolut sein. Absolutheit schließt Ewigkeit ein.

      Wir legen deshalb so großen Wert darauf, dies zu betonen, weil Du Dir sonst leicht in die eigene Falle gehst, nämlich dann, wenn Du vergisst, dass es nichts zu werden gibt, sondern lediglich zu erkennen. Sowie der Mensch an Werden denkt, nimmt er sich selbst als unvollkommen, weil ›unfertig‹ wahr. Diese


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