Talking to Heaven. Nina Herzberg

Talking to Heaven - Nina Herzberg


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einem Bein in der geistigen und mit dem anderen in der menschlichen Welt befanden.

      Sie schliefen viel und nahmen oft auch im Halbschlaf ihre verstorbenen Angehörigen wahr. Häufig bekamen sie stärkere Medikamente, die ihnen zum einen das Loslassen aus dieser Welt ermöglichten, zum anderen aber auch Zustände hervorriefen, in denen sie die geistige Welt präsenter wahrnehmen konnten.

      Bei diesem Todeshergang berichten die Verstorbenen oftmals, dass es sich beim eigentlichen Sterbeprozess um ein Auf-die-andere-Seite-Hinübergleiten gehandelt habe. Sie seien eingeschlafen bzw. dadurch, dass sie zuvor schon wiederholt auf der anderen Seite gewesen seien, sei es leicht gewesen zu gehen. Manche Seelen empfinden es wie einen Tunnel, manche wie ein Aus-dem-Körper-gezogen-Werden.

      Verstorbene, die an einem Unfall starben oder einem plötzlichen Tod erlagen, berichten mir im Jenseitskontakt, dass sie einfach neben sich gestanden hätten. Sie sagen, dass das Sterben an sich keine ›große Sache‹ gewesen sei und sie selbst erstaunt darüber gewesen seien. Sie standen neben sich, sahen ihren Körper, hörten die Menschen reden, fühlten eine unglaubliche Leichtigkeit und Liebe. Besonders für Unfallopfer oder bei sehr plötzlich eingetretenem Tod berichten sie, dass es eher ein Erstaunen und ein Im-Nachhinein-Realisieren gewesen sei.

      Alle Verstorbenen wissen aber unabhängig von der Todesursache, dass sie tot sind.

      Es gibt kein Hängenbleiben zwischen den Welten. Spätestens wenn sie sehen, dass jeder um sie trauert, und sie realisieren, dass es keine Zeit und keinen Raum mehr gibt, dass sie also überall gleichzeitig sein können und keine körperlichen Bedürfnisse mehr haben, verstehen sie, dass sie verstorben sind.

      Jeder Verstorbene fühlt sich nach dem Tod leicht, und zwar unabhängig von der Todesursache. Er wird von seinen Liebsten, die vor ihm gestorben sind, abgeholt, er sieht andere Seelen und Geistführer wieder und fühlt sich sicher und beschützt. Die anderen Seelen in der geistigen Welt helfen dem Verstorbenen, sich zu orientieren und Heilung zu finden.

      Die Verstorbenen sehen sich nach und nach ihre Themen an, die sie zu Lebzeiten beschäftigt hatten. Dieser ›Lebensfilm‹ hat unterschiedliche Laufzeiten und ist ›dreidimensional‹. Das heißt, die Verstorbenen erleben Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln nochmals, sie sehen, wie sich alle Beteiligten gefühlt haben, was sie erleben mussten, wodurch und wovon etwas ausgelöst wurde.

      Durch dieses dreidimensionale Erleben verarbeiten Verstorbene Traumata, Verletzungen, Gewalt, Enttäuschungen und andere Dinge, die sie erlebt oder getan haben.

      So lösen sich Stück für Stück die alten Themen ab und am Ende ist die Seele völlig leicht und frei. Und selbst dieser Prozess ist weder Schmerz noch Strafe, denn die Verstorbenen werden auch dabei von Angehörigen und Geistwesen begleitet.

      Verstorbene haben auf viele Themen von früher einen besseren Überblick, aber sie sind nicht allwissend. Sie behalten ihren Grundcharakter in der geistigen Welt bei. Sie begleiten ihre Hinterbliebenen weiterhin im Alltag und verbringen gerne Zeit mit ihnen. Sie können sich in Gedankenschnelle fortbewegen, denn sie sind reine Energie.

      Ich vergleiche die Energie der Seelen und die Energie der geistigen Welt gerne mit Radiowellen. Radiowellen haben eine eigene Frequenz und wir können sie nur hören und wahrnehmen, wenn wir ein Radiogerät haben, welches wir auf ihre Frequenz einstellen.

      So haben die Seelen von Verstorbenen eine andere Frequenz als unser Tagesbewusstsein und wir können sie nur wahrnehmen, wenn wir auf ihrer Frequenz schwingen. Manche Menschen gehen im Schlaf oder in der Meditation auf diese Frequenz, manche erst, wenn sie sterben.

      Es gibt keine Trennung

      Ich: Hallo Papa, ich vermisse dich. Wie geht es Dir?

      Papa: Gut, das weißt du doch.

      Ich: Und doch muss ich es ab und an von dir hören. Verstehst du das?

      Papa: Ja, ich verstehe es. Auch wenn ich finde, dass du es mit deinem Vermissen übertreibst.

      Ich: Warum meinst du das?

      Papa: Weil du genau weißt, dass ich bei dir bin. Du bittest noch immer um Zeichen und zweifelst noch immer, obwohl du Medium bist und es WEISST.

      Ich: Ja, aber ist das denn nicht menschlich?

      Papa: Menschlich ja, aber völlig überflüssig. Du behinderst dich damit selbst. Du lähmst deine Kraft.

      Ich: Du hast bestimmt recht. Aber wie ändere ich es?

      Papa: Ändere dein Denken komplett. Beschließe HEUTE, dass es leicht ist. Beschließe HEUTE, dass du mich nicht mehr vermisst, sondern dass du mich spürst, mich kennst, mich immer bei dir hast.

      Ich: Aber ich vermisse dich manchmal so, wie du damals warst. Hier. Als mein Dad aus Fleisch und Blut.

      Papa: Das ist dein Fehler. Du akzeptierst nicht, was nicht zu ändern ist. Es ist so, als wenn du vor einem Baum stehen und immer wieder nach Pflaumen verlangen würdest, der Baum dir aber nur Äpfel geben kann. Würdest du das nicht auch annehmen und sagen: »Gut, dann nehme ich Äpfel, auch wenn ich lieber Pflaumen hätte. Vielleicht werde ich irgendwann einmal wieder Pflaumen bekommen, jetzt kann ich mich aber über die Äpfel freuen.«

      Ich: Ich finde, der Vergleich hinkt. Genau dieser Baum, der mir jetzt nur Äpfel gibt, gab mir ja mal Pflaumen.

      Papa: Kann ja sein, dass es dort mal Pflaumen gab. Das ist gut möglich. Jetzt gibt es aber eben nur noch Äpfel, ob du willst oder nicht. Du musst das nicht immer gut finden. Aber höre auf, von dem Baum Pflaumen haben zu wollen! Die Pflaumen gibt es dort nicht mehr.

      Ich kann nicht mehr körperlich bei dir sein, wie ich es früher war. Das ist eine Tatsache. Ob du das nun schrecklich findest oder in Ordnung, das kannst du wählen. Da bist du frei. An der Tatsache wird es nichts ändern, aber daran, wie es dir damit geht. Du kannst die Situation annehmen, dann nimmst du auch mich an – so, wie ich gerade bin. Oder du kannst weiter um die Pflaumen kämpfen, dann kämpfst du gegen Windmühlen und ehrlich gesagt auch gegen mich. Denn du verleugnest damit die Realität und im Grunde auch mich. Und weißt du was, du spürst es bei Klienten ganz genau, dass ich recht habe. Wenn sie die Realität nicht annehmen können und es sich anders wünschen und ständig in der Vergangenheit leben, fühlst du sehr klar, dass es nicht zielführend ist. Du hast den Verstorbenen bei dir, spürst, dass eigentlich alles richtig, gut und heil ist, und wünschst dir, der Klient würde es genauso spüren.

      Warum machst du es bei dir nicht?

      Falls dich alle meine materiellen Sachen zu stark an das Leben vor meinem Tod erinnern, wirf sie weg. Das bin ich nicht mehr. Ich bin das hier. Ich bin der, der hier schreibt. Ich bin klar und ich bin heil. Ich bin nicht mehr in den materiellen Dingen. Ich bin Liebe.

      Ich: Wow, Papa, das hört sich sehr kraftvoll und gut an, was du sagst. Ich danke dir für deine Worte.

      Papa: Ich wünschte, du könntest sie noch mehr fühlen und leben.

      Ich: Ich gebe mir Mühe.

      Papa: Nein, das sollst du nicht. Du sollst loslassen und fühlen.

      Ich: Okay, ich mache es.

      Geistführer und Trauer

      Paul hatte mich, als ich in der Trauer war, einen Text schreiben lassen:

      Das Befreiende an der Trauer ist, dass vieles nicht mehr zählt.

      Plötzlich ist es nicht mehr wichtig, was die Nachbarn über den Garten sagen, ob ich geschminkt oder ungeschminkt bin, ob ich die letzten Wochen zu- oder abgenommen habe, ob die Spülmaschine kaputtgeht oder eine Delle im Auto ist. Vieles, was man sehr ernst genommen hat, wird plötzlich nebensächlich – verblasst im Anblick der Endlichkeit.

      Wenn man seine Trauer annehmen kann, befreit es. Annehmen heißt, dass man sie da sein lässt, sie als Freund und nicht als Feind betrachtet,


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