Kindergeburtstag feiern für Dummies. Michelle Dostal
dass die Kinder sich langweilen;
dass Sie die Kontrolle verlieren;
dass die Kinder Sie nicht ernst nehmen.
Unbegründete Angst
Viele dieser Vorstellungen sind zwar realistisch, bei genauer Betrachtung aber gar kein Grund zur Sorge.
Kinder sind nun einmal so: Sie toben gerne ausgelassen, sie lassen ihren Gefühlen freien Lauf und machen auch mal etwas kaputt. Es ist nicht Ihre Aufgabe, das zu verhindern. Schließlich würde das bedeuten, die Natur der Kinder zu verändern und ihnen jeden Spaß zu rauben.
Alle Eltern wissen das, niemand hat das Recht, Sie zu kritisieren, wenn nicht alles perfekt läuft.
Sehen Sie es als Ihre Aufgabe an, Gefahren, die das Aufeinandertreffen von aufgeregten Kindern mit sich bringt, zu minimieren.
Dieses Buch weist Sie immer wieder auf mögliche Gefahrenquellen und wichtige Sicherheitsvorkehrungen hin.
Im Abschnitt »Stresssituationen« weiter hinten in diesem Kapitel bekommen Sie Vorschläge zum Umgang mit schwierigen Situationen wie Streit und dem Ausschließen von Kindern.
Langeweile
Kinder sind unterschiedlich – auch die Freunde Ihres Kindes sind nicht alle gleich. Nicht jeder hat an jedem Spiel oder jeder Aktivität Spaß. Daher ist es wichtig, den Kindern auch die Möglichkeit zum freien Spielen zu geben.
Sprechen Sie vor der Geburtstagsfeier mit Ihrem Kind ab, ob es etwas gibt, mit dem die Gäste nicht spielen sollen, und sortieren Sie es aus.
Besprechen Sie, dass es auch zu einer Party gehört, dafür zu sorgen, dass alle sich wohlfühlen und dass die Kinder selbstverständlich auch im Kinderzimmer spielen dürfen.
Tappen Sie nicht in die Entertainerfalle!
Sie haben Ihr Programm, das Sie den Kindern anbieten, und Sie haben als Alternative das Spielzeug Ihres Kindes.
Manchmal langweilen sich einzelne Kinder trotzdem. Das kann viele unterschiedliche Gründe haben, über die Sie sich nicht den Kopf zerbrechen müssen.
Sie sind in so einem Fall nicht verantwortlich für die Langeweile. Bleiben Sie dem Kind gegenüber freundlich, machen Sie ihm den ein oder anderen Vorschlag, aber lassen Sie sich nicht in die Rolle eines Entertainers drängen, der die Kinder rund um die Uhr unterhalten muss.
Alles unter Kontrolle?
Sie müssen und können nicht alles mitbekommen, was die Kinder tun. Die kleinen Gäste möchten sich auch nicht unter Beobachtung fühlen! Machen Sie sich im Vorhinein Gedanken über die Sicherheit und schauen Sie immer mal wieder nach dem Rechten, wenn die Kinder beispielsweise im Kinderzimmer spielen.
Manche Erwachsene haben Angst, von Kindern nicht ernst genommen zu werden. Es verunsichert sie, wenn sie eine freche Antwort bekommen oder Kinder nicht darauf hören, was sie sagen.
Sehen Sie es doch einfach so:
Sie sind in keiner Weise für die Erziehung der Kinder verantwortlich!
Sie sorgen für einen möglichst reibungslosen Ablauf, räumen Gefahren aus dem Weg und sind Ansprechpartner für die kleinen Gäste.
Für schlechtes Benehmen sind die jeweiligen Eltern verantwortlich!
Stresssituationen
Durchgängige Harmonie und eitel Sonnenschein erlebt man auf einem Kindergeburtstag nur selten. Zwischendurch gibt es meistens kleinere oder größere Reibereien, Unlust und auch mal Kinder, die sich ausgeschlossen fühlen.
Darauf reagieren Sie je nachdem, was für einen Charakter und was für Vorstellungen vom Umgang mit Kindern Sie haben. Keine Sorge! Ihre Verantwortung ist geringer, als es Ihnen vielleicht vorkommt.
Bei einem Streit: Sorgen Sie dafür, dass es nicht zu körperlichen Tätlichkeiten kommt und dass auch niemand niedergebrüllt oder »fertiggemacht« wird. Wird es zu schlimm, müssen Sie Streithähne trennen. Im schlimmsten Fall können Sie Kinder abholen lassen! Sie haben nicht die Aufgabe, den Streit zu schlichten oder zu lösen. Vielleicht schwelt hier ein Konflikt, den es schon sehr lange gibt und in den Sie keinen Einblick haben.
Bei Außenseitern: Wenn Sie schon im Vorhinein das Gefühl haben, dass ein Kind vielleicht nicht so ganz in die Runde passt, sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und überlegen Sie, ob und wie der Gast in die Gruppe integriert werden könnte. Wenn ein Kind während des Festes ausgeschlossen wird, seien Sie besonders freundlich und ermutigend zu ihm. Nehmen Sie das Geburtstagskind zur Seite und bitten Sie es, das Kind mit ins Spiel zu nehmen. Auch durch die Wahl von Spielen, bei dem jeder etwas zu tun hat, können Sie das Kind mit in die Gruppe holen.
Bei schlechter Laune: Wenn ein oder mehrere Kinder Spiele boykottieren und über alles meckern, lassen Sie den Kindern die Wahl, was sie tun möchten. Passen Sie aber auf, dass Sie dabei nicht die Wünsche Ihres Kindes übergehen! Hat Ihr Kind sich beispielsweise sehr auf ein bestimmtes Spiel gefreut, bieten Sie den »Störenfrieden« etwas anderes an und spielen das Spiel mit dem Rest der Gruppe. Lassen Sie sich von der schlechten Laune nicht anstecken! Sie kann viele Gründe haben und muss keineswegs an Ihrem Spielangebot liegen.
Keine Angst vor Unfällen
Dass auf einem Kindergeburtstag ein schwerer Unfall geschieht, passiert extrem selten, und Sie sollten sich nicht zu viele Sorgen machen. Wichtig ist es, im Vorhinein zu überlegen, wo Gefahrenquellen liegen und wie sie umgangen werden können.
Wenn sich ein Kind eine Schramme oder ein blutiges Knie holt, ist das kein Weltuntergang, sondern meistens der Ausdruck dafür, dass die Kinder sich ordentlich bewegt haben. Lassen Sie sich von niemandem ein schlechtes Gewissen einreden, kleine Blessuren gehören zur Kindheit dazu!
Die Kinder absichern
Das können Sie tun, damit den Kindern nichts passiert:
Die Räume sichern: Gehen Sie die Räume oder den Ort vor der Party einmal bewusst ab und betrachten Sie ihn mit Kinderaugen. Denken Sie auch daran, dass die Gäste Ihre Wohnung nicht so kennen, wie Ihr Kind es tut. Finden Sie heraus, wo Sie etwas absichern oder zuschließen müssen.
Ihre Angebote sicher gestalten: Machen Sie sich bei der Planung der Geburtstagsaktivitäten Gedanken über die Sicherheit. Dies gilt insbesondere für den Umgang mit Herd und Backofen, Scheren und Messern sowie für Spielplätze und den Straßenverkehr. Dieses Buch weist Sie unter den beschriebenen Aktivitäten immer darauf hin, was Sie zum Thema Sicherheit bedenken müssen.
Erste-Hilfe-Kasten bereithalten: Überprüfen Sie, ob Sie Pflaster und Verbände haben. Auch ein Kühlpack kann sehr hilfreich sein, zur Not hilft aber auch irgendetwas anderes aus dem Gefrierfach.
Löschwasser bereitstellen: Immer wenn Kerzen angezündet werden oder Sie ein offenes Feuer veranstalten, sollte ein Eimer mit Löschwasser griffbereit sein.
Sich selbst absichern
So können Sie sich selbst absichern:
Transparenz: Erzählen Sie den Eltern, wenn Sie etwas Größeres wie einen Ausflug oder gemeinsames Backen geplant haben. Sollte