Tierisch angedichtet. Hermann Forschner

Tierisch angedichtet - Hermann Forschner


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      Hermann Forschner,

      gebürtiger Heidelberger und in Neckarsulm lebend, ist promovierter Musikwissenschaftler und pensionierter Musik- und Biologielehrer. Außerdem dichtet, komponiert, malt und zeichnet er seit seiner Kindheit mit großer Begeisterung. In den letzten Jahren treten er und seine Frau Renate mit selbst gestalteten Kabarett-Programmen in die Öffentlichkeit.

Kontakt:[email protected]
Homepage:www.die-forschners.jimdosite.com

       Zum Buch

      Verschmust und bissig sind wir Menschen – wie die Tiere. Manche möchten wir in den Arm nehmen und verknuddeln, anderen gehen wir in weitem Bogen aus dem Weg. In den über 200 Tiergedichten steht der Mensch im Mittelpunkt. Bald spöttisch, bald verständnisvoll milde geht es zu, dann wieder werden in Forschners animalischem Kosmos die Zähne gefletscht. Seine Zeichnungen kommentieren die Szenen treffend und witzig.

       Danksagung

      Ich danke posthum dem verehrten Meister Wilhelm Busch, dessen Gedichte mit den wunderbaren Zeichnungen ich schon als Kind verschlang. Anderen humoristischen Dichtern wie Robert Gernhard, Ernst Jandl, Erich Kästner, Christian Morgenstern, Heinz Erhardt verdanke ich stilistische Anregungen und den Mut zur Formenvielfalt.

      Dann gilt mein Dank meiner lieben Frau Renate, die sich immer als erste meine Tagesergebnisse anhört und meine erste Kritikerin, aber auch Ermutigerin und Muse ist. Sie hat die Texte in gewissenhafter und mühevoller Arbeit lektoriert.

      Hermann Forschner

       Tierisch angedichtet

      Ein Bestiarium für Erwachsene, die Kinder geblieben sind

      © 2021 Hermann Forschner

Umschlag, Illustrationen:Hermann Forschner
Lektorat:Renate Forschner
Verlag & Druck:tredition GmbH
Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN:Paperback978-3-347-35690-0
Hardcover978-3-347-35691-7
e-Book978-3-347-35692-4

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

       Inhalt

      Vorwort

      1. Tiere sind auch nur Menschen

      2. Tierliebe und liebe Tiere

      3. Vom Fressen und Gefressenwerden

      a. Nahrungsketten

      b. Kulinarisches

      4. Schädlinge und Schmarotzer

      5. Aphoristisches Tieralphabet

      6. Zoo-unlogische Merkwürdigkeiten von A bis Z

      7. Risiken

      8. Klarstellungen und Kehrseiten

      9. Die Moral von der Geschicht

      Making-of Anstelle eines Nachwortes

      Inhalt im Detail

      Das Tier im Menschen – oder

      der Mensch im Tier. Was stimmt?

      Wohl beides.

      Schauen wir genau hin und lernen von unseren Mitgeschöpfen einiges über uns selbst.

       Vorwort

      Wer je einer Stubenfliege längere Zeit zugeschaut hat, wie sie tastet, trinkt, sich putzt und abdüst, wenn man ihr zu nahe gekommen ist, der muss vor ihr großen Respekt haben. Als Biologe weiß ich, wovon ich rede. Tiere sind nicht weniger perfekt als Menschen. Doch während der Mensch mehr ein biologischer Allrounder ist, sind Tiere spezieller: Die Stubenfliege beispielsweise reagiert schneller, der Hund riecht besser (aber nicht, wenn er mit nassem Fell aus dem Regen kommt), der Adler sieht, der Fisch schwimmt besser usw.. Wir Menschen sind angeblich die Denkspezialisten. Ganz sicher bin ich mir dabei aber nicht. Wahrscheinlich wäre es gut, wenn manche das Denken anderen überließen. Dumm ist nur, wenn die andern es auch nicht können.

      Worin sind wir sonst noch besonders gut? Die menschliche Hand sei das geschickteste Werkzeug. Das mag nicht jeder von sich behaupten, der sich beim Heimwerken schon mal auf den Daumen gehauen hat. Das Mundwerk, ja, das ist wirklich ein Spitzenprodukt der Evolution. Was da alles geredet wird, bis der Tag lang ist, geht auf keine Kuhhaut.

      Wir Menschen sind auch nur Tiere und in den meisten Fähigkeiten, die wir zum Überleben brauchen, durchschnittlich veranlagt. So jedenfalls würden es unsere Haustiere ausdrücken, wenn sie sprechen könnten. Mein Herrchen? Riecht nix, hört nix und – totaaal langsam!

      Es hat eine lange Tradition, uns selbst im Spiegel der Tierwelt zu betrachten. Die alten Sumerer scheinen vor mehr als 4000 Jahren damit angefangen zu haben. Äsop, Horaz und andere Schriftsteller der Antike haben Verse über Tiere geschrieben. Sie zeigen: „Tiere sind auch nur Menschen!“ – eine herrliche Möglichkeit, uns selbst aufs Korn zu nehmen. Anders gesagt: Es tut nicht so weh, unsere Fehler zu ertragen, wenn sie andere machen. Fabeln nennt man das und die sind oft fabelhaft, beispielsweise die von La Fontaine oder Lessing. Meine Tiergedichte wollen daher keiner naturwissenschaftlichen Tiefenprüfung standhalten.

       1. Tiere sind auch nur Menschen

       Der Mensch – die Krone der Schöpfung!

       Nicht alle sehen das so.

       Hund und Herrchen

      Mein Herrchen geht heut mit mir aus.

      Hurra! Gejault, gehüpft!

      Obwohl – er geht nie weit vom Haus,

      und er riecht nicht mal eine Maus,

      die da am Wegrand schlüpft.

      Wie duftet es so wundervoll

      da links und rechts am Steg,

      doch Herrchen findet´s nicht so toll,

      er will nicht, dass ich schnuppern soll,

      und zieht mich immer weg.

      Ja, Stöckchenspringen hat er gern,

      ich tu es ihm zulieb.

      „Ja brav, bring´s Stöckle zu dein´m Herrn!

      Ja aufgepasst, ich will dich´s lehrn!“

      Er hat so´n Bildungstrieb!

      Ich hör von ferne Hundgebell,

      mein Herrchen hört es nicht.

      Ich würde hin gern rasen schnell.

      „Hier bleibst du“, schimpft er, „auf der Stell!“

      Na gut! Und ich verzicht.

      Steigt mir ein Düftlein in die Nas,

      ein fremdes Exkrement,

      dann heißt es gleich „Pfui, pfui!“ Das war´s,

      denn da versteht er keinen Spaß,

      weil er es halt nicht


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