Inspiration 1/2019. Echter Verlag
Kriterium auch im mitgehenden Begleiten ist dies: Es muss zumindest auf Dauer ein Weg sein und immer wieder neu werden, ein Entwicklungsprozess. Im Anfang des Christentums wurde es »der Weg« genannt (Apostelgeschichte 9,2 und 22,4). Wer sich nur noch einrichtet, dauerhaft oder gar grundsätzlich stehenbleibt, also sein Herz verschließt, muss auch die lebensgefährliche Grenze dieser Lebenshaltung angezeigt bekommen, weil die Wirklichkeit Gottes immer größer ist als alle unsere »Positionen« im Glauben. Daher die kraftvollen Wider-Worte Jesu gegen die Pharisäer und ihre GesinnungsgenossInnen in seinen Tagen: »Heuchler, blinde Führer, blinde Narren, wie getünchte Gräber, Nattern und Schlangenbrut« in Matthäus 23 und kurz in Lukas 6: »Weh euch, Ihr Reichen; denn ihr habt euren Trost schon empfangen.« Daher die Notwendigkeit der eindeutigen Stellungnahme gegen jeden starren und lieblosen Fundamentalismus unserer Tage: Allen herzoffen Suchenden eine mitgehende Begleitung, den Glaubensbesitzern aber, den herzverschlossenen »Gottesprotzen« ein prophetisch-kritisches Gegenüber!
Das Verbindende einer Kirche und Religion der Zukunft wird daher meines Erachtens weniger im gottfixierenden Formelbekenntnis bestehen als vielmehr in der gemeinsamen liebesuchenden, herzoffenen Haltung. Der gemeinsame Glaube wird das feste Vertrauen sein, dass das göttlich Liebevolle jeden Menschen wesentlich ausmacht und zum Vorschein kommt, wenn sie und er in aller Freiheit in einen liebenden Beziehungsraum eintreten darf. Wie in Geistlicher Begleitung.
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