Spiritualität der Ökumene - Ökumenische Spiritualität. Группа авторов

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      Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität

       Spirituelle Theologie

      Band 2

      Corinna Dahlgrün (Hg.)

       Spiritualität der Ökumene – Ökumenische Spiritualität

       echter

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

      in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten

      sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

      © 2011 Echter Verlag GmbH, Würzburg

      www.echter-verlag.de Gestaltung: Hain-Team, Bad Zwischenahn (www.hain-team.de) ISBN 978-3-429-04622-4 (PDF) ISBN 978-3-429-06002-2 (EPUB)

       Inhalt

       Corinna Dahlgrün

       Vorwort

       Josef Freitag

       Spiritualität der Ökumene

       Manfred Seitz

       Bibelarbeit zu Eph 4,1–6.11–15

       Kees Waaijman

       Ökumenische Aspekte in säkularer Spiritualität

       Corinna Dahlgrün

       Der Ökumenische Kirchentag in München

       Corinna Dahlgrün

       Ökumenische Spiritualität in der AGTS – Gestalten und Visionen

       Josef Freitag

       Bibelarbeit Eph 2,11–22: Die Einheit von Juden und Heiden in Christus

       Corinna Dahlgrün

       Iona – Ökumenische Spiritualität in der Praxis

       Rowan Williams

       The Fellowship of the Baptized

      Vorwort

       Corinna Dahlgrün

      Die „Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität (AGTS)“ ist seit ihren Anfängen ökumenisch zusammengesetzt, mittlerweile ist sie eine von ihrer Intention wie ihrer Struktur her ökumenische Gemeinschaft. Nun hat es ökumenisches Bemühen gegenwärtig nicht leicht: Missverständnisse erschweren die Gespräche, Irritationen bei allen Partnern weisen auf das Noch-nicht-Verheiltsein alter Verwundungen hin, verschiedentlich werden Stagnation der Bemühungen und Abkühlung der Kontakte konstatiert. In dieser Situation schien es uns sinnvoll, innerhalb der AGTS die Frage der Ökumene, genauer: des Zusammenhangs von Spiritualität und Ökumene zum Thema zu machen. Während der Tagung im September 2010 in Würzburg bedachten wir also in Form von Vorträgen, Bibelarbeiten (eine vom Deutschen Evangelischen Kirchentag her vertraute Form der Eröffnung des Tages) und substanzreichen Diskussionen, wie die Spiritualität der Ökumene und wie eine spezifisch ökumenische Spiritualität aussehen könnten. Der Ertrag unseres Nachdenkens ist in diesem zweiten Band der Reihe „Spirituelle Theologie“ dokumentiert.

      Der Eröffnungsvortrag von Josef Freitag zur „Spiritualität der Ökumene“ weist mit Nachdruck auf das allen ökumenischen Partnern gemeinsame Fundament in Christus hin, auf die allen in der Taufe gegebene neue Wirklichkeit. Von dorther bestimmt er die Sensibilisierung für den Schmerz, der aus der Trennung erwächst, und die Achtsamkeit für die jeweiligen Verwundungen als unverzichtbar, ebenso aber das Bemühen um ein ‚Leben aus der Begegnung’. Ein solches Leben könne in konkreten ‚ökumenischen Haltungen‘ realisiert werden, wie sie etwa im Gebet als ‚Zugangsweg zum Anderen‘ oder in der Wertschätzung der ‚Ökumene vor Ort‘, der Ökumene mit konkreten Partnern gegeben seien.

      Die Bibelarbeit von Manfred Seitz zu christlicher Einheit (Eph 4,1–6.11–15) fordert mit dem Verfasser des Epheserbriefes Respekt für den anderen, wenn Einheit fehle, und bestimmt weiterhin ‚Einheit‘ als ‚Pluralität mit einem tragenden Grund’, der in Christus gegeben sei.

      Kees Waaijmans Vortrag „Ökumenische Aspekte säkularer Spiritualität“ weitet den Blick auf primordial bestimmte inidigene (im Sinne von dem Menschen in seiner geschöpflichen Ausstattung mitgegebene) Spiritualitäten, die sich gleichermaßen in den biblischen Schriften, etwa den Psalmen, in der Areopagrede des Paulus (Act 17), in den „Werken der Barmherzigkeit“ und in heutiger säkularer Spiritualität fänden, wie sie in Interviews mit Bauern oder Mitarbeitern im Gesundheitswesen wahrzunehmen sei. Dabei lässt die Konzentration auf die gemeinsamen Strukturen die ökumenische Übereinstimmung und nicht mögliche Differenzen in den Vordergrund treten.

      Einige Beobachtungen zu Ökumenischen Kirchentagen stellt Corinna Dahlgrün an. Sie fokussiert dabei einige besondere Formen ökumenischer Annäherung und resümiert: Eine solche Bewegung aufeinander zu, wie im Vorschlag Philipp Harnoncourts zum punktuellen eucharistischen Fasten oder in der gemeinsamen Mahlfeier von Altkatholiken und Anglikanern, bedeute für die jeweils Beteiligten immer auch ein partielles Aufgeben von Vertrautem, eine Veränderung des eigenen Standpunktes. Dies aber ermögliche Verbundenheit trotz differierender Meinungen.

      Die verschiedenen Impulse wurden in einer immer wieder auch kontroversen Diskussion aufgenommen, über die Corinna Dahlgrün berichtet. Die positiven Erträge der Gespräche werden wegen ihrer möglichen Bedeutung für die Anliegen der Ökumene hier wiedergegeben: Die ökumenischen Partner seien um der Ganzheit willen aneinander gewiesen; dies könne in gemeinsamem Tun und Beten und in einem wechselseitigen Mitleben und Mitfeiern der jeweiligen Gottesdienste zum Ausdruck kommen.

      Eine weitere Bibelarbeit zum Epheserbrief (Eph 2,11–22) von Josef Freitag ergänzt das Bisherige um die wesentliche Frage, wie denn die Feindschaft untereinander zu überwinden sei, und betont mit der Perikope, dass dies nur in Christus geschehen könne, in dessen Person allein die Versöhnung bereits geschehen sei: „Denn er ist unser Friede.“

      Schließlich erfolgt ein Blick auf eine tatsächlich gelebte Form ökumenischer Spiritualität, wie sie sich in der Kommunität von Iona zeigt. Corinna Dahlgrün zeichnet anhand der ‚rule of life‘ die besonderen Akzente dieser Gemeinschaft nach, die darin gesehen werden könnten, dass hier jeder seine Mitchristen als ebenso ernsthaft in der Gottesliebe und auf dem Weg der Nachfolge Christi befindlich ansehe wie sich selbst.


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