Your Wardrobe. Arndt Susmann
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——— Qualität erkennen
Die Qualität der Sportjacke steht und fällt mit der Möglichkeit, sie zu kombinieren. Die hochwertigste Sportjacke wird Ihnen keine Freude machen, wenn sich ihr Stoff nicht mit dem der Hose verträgt. Eine solche Jacke wird die meiste Zeit im Schrank hängen. Zu den seltenen Gelegenheiten, an denen Sie sich dazu durchringen, sie zu tragen, wird sie Ihnen das ungute Gefühl geben, „nicht gut gekleidet zu sein“. Bevor Sie sich mit der Verarbeitung und der Passform beschäftigen, gilt es daher, in Gedanken den Kleiderschrank zu öffnen und nach den passenden Kombinationen zu suchen. Wenn Sie dort nicht fündig werden und wenn auch die Regale der Herrenausstatter keine Antworten bereithalten, dann ist die Jacke – sei sie noch so gut gefertigt – von schlechter Qualität. Im Übrigen gilt für die Sportjacke in Sachen Qualität das Gleiche wie für die Anzugjacke.
——— Kaufempfehlung
Für den Anfang sollten Sie auf eher dezente Stoffe setzen. Diese sind leichter zu kombinieren als starke Muster und geben Ihnen bessere Flexibilität vor allem, wenn Sie erst eine kleine Auswahl an Hosen in Ihrer Garderobe haben. Mit weiteren Sportjacken können Sie Ihr Fingerspitzengefühl im richtigen Kombinieren verfeinern, um danach mit etwas gewagteren Mustern und Farben zu experimentieren.
Für weitere Einkäufe sollten Sie folgende Optionen berücksichtigen:
——— Interessante Adressen
Da eine Sportjacke, mal abgesehen vom Stoff und einigen Details wie aufgesetzen Taschen, einer Anzugjacke gleicht, sind die Adressen im Kapitel Anzüge auch für den Erwerb einer Sportjacke hilfreich. Wer nach einer authentischen Tweedjacke von der Stange Ausschau hält, der sollte mal dem Hause Cordings einem Besuch abstatten.
Cordings
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Blazer
Der Blazer ist eines jener essenziellen Kleidungsstücke in Ihrer Garderobe, mit dem Sie die verschiedensten Outfits kreieren können. Er sollte daher zu Ihren ersten Einkäufen zählen. Der Blazer wird sowohl in der einreihigen Version wie auch als Doppelreiher angeboten. Von den beiden hat, geschichtlich gesehen, nur die doppelreihige Version einen maritimen Hintergrund. Der einreihige Blazer ist ein Nachfahre der Clubjacke.
——— Grundlagen
Aufgrund seiner Herkunft hat der doppelreihige Blazer Anklänge an eine Marineuniform. Damit geht eine gewisse Förmlichkeit einher, die ihn etwas weniger kombinationsfreudig macht als die einreihige Variante. Vor dem Kauf sollten Sie sich daher Gedanken darüber machen, zu welchen Anlässen und in welchen Kombinationen Sie den Blazer tragen möchten. Die Kombinationsmöglichkeiten des Doppelreihers liegen eher im Bereich „updressed“, was nicht heißen soll, dass man ihm mit einem Paar gut getragener Loafer und einer Chino nicht auch einen etwas legereren Charakter verleihen kann.
Generell lässt sich die Position in der Bandbreite zwischen „downdressed“ und „updressed“ durch die Wahl der Kleidungsstücke bestimmen, die den Blazer begleiten. Mit Flanellhose, Krawatte, Einstecktuch und schwarzen Oxfords sind Sie für eine abendliche Geburtstagsfeier gut gekleidet. Kombiniert mit einer altrosafarbenen Baumwollhose und ohne Strümpfe getragenen Bootsschuhen sind Sie reif für die Strandparty.
Der Unterschied zwischen einem einfachen marineblauen Jackett und dem Blazer liegt nur in den Knöpfen. Diese bilden hier, im Gegensatz zu den Knöpfen der Anzugoder Sportjacke, immer einen möglichst starken Kontrast zum Stoff. Es bleibt Ihren persönlichen Vorlieben überlassen, ob Sie die klassischen Goldknöpfe tragen möchten oder beispielsweise helle Perlmutt- oder Hornknöpfe bevorzugen.
Goldknöpfe gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Vor allem Marinemotive wie etwa der Anker oder auch Wappen und Symbole von Universitäten und Clubs sind sehr beliebt. Solche Motive sollten Sie jedoch nur tragen, wenn Sie wahlweise Mitglied oder Absolvent der motivgebenden Organisation sind. Sich mit fremden Federn zu schmücken kann nie guter Stil sein.
Die klassische Farbe für den Blazer ist Marineblau. Für den einreihigen Blazer wären auch andere Farben wie zum Beispiel Flaschengrün denkbar. Besonders auffällig gestreifte Exemplare der Clubjacke in den kräftigsten Farben lassen sich alljährlich bei traditionellen Ruderregatten wie der Henley Royal Regatta oder der Eights-Week in Oxford finden. Die breiten Streifen und knalligen Farben sind für diese traditionsreichen Veranstaltungen genau das Richtige. In einem anderen Kontext getragen werden solche Jacken schnell zu einer Verkleidung.
Einreihiger Blazer oder Clubjacke mit aufgesetzten Taschen (engl. Patch Pockets)
Doppelreihiger Blazer
Eine weniger bekannte, aber sehr gut für Blazer geeignete Webstruktur ist das „Hopsack“. Die offene Webart dieses Stoffes gibt dem Blazer eine interessante Textur.
Ein Klassiker für den Blazer ist „Serge“. Dieses Gewebe ist mit seiner etwas feineren Struktur gut für den zweireihigen Blazer geeignet.
——— Qualität erkennen
Da der Blazer sich, abgesehen von den Knöpfen, nicht von einem Jackett unterscheidet, kann man hier die gleichen Qualitätsmaßstäbe anlegen wie an die Anzugjacke. Es ist daher sinnvoller, sich an dieser Stelle noch einmal mit den unterschiedlichen Stoffqualitäten zu befassen. Sowohl die Clubjacke wie auch das Reefer Jacket, das Vorbild für den doppelreihigen Blazer, sind von schwerer, letzteres sogar sehr schwerer Qualität. Diesem Umstand