Leuchtende Chakren. Barbara Arzmüller

Leuchtende Chakren - Barbara Arzmüller


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Über diesen Punkt sind sie schon hinaus, sie möchten sich stärker auf ihr Innenleben konzentrieren.

      Auch wenn ganz „normale“ Erwachsene schwarze Kleidung bevorzugen, hat dies häufig mit dem Wunsch nach Abgrenzung zu tun. Denken wir nur an die ungeheure Enge, in die wir tagtäglich gepresst werden! Es gibt fast keine Möglichkeit mehr, irgendwo allein zu sein. Die Straßen sind überfüllt, die Bebauung wird immer enger, sogar draußen in der Natur kann man kaum einen Kilometer gehen, ohne eine Ortschaft zu sehen oder anderen Spaziergängern zu begegnen. Die Gegenden, die Ruhe und Ungestörtheit bieten, sind äußerst rar geworden. Schwarz kann durch die abgrenzende Wirkung dabei helfen, das lange vermisste Alleinsein ein wenig spürbarer zu machen.

      Wer sich für schwarze Kleidung entscheidet, nimmt durch sie Kontakt zur Saturnenergie auf. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein, der sich oft und gerne in dieser Farbe kleidet: Die ganze Palette der schwarzen, also der saturnischen Eigenschaften kommt zur Wirkung, nicht nur eine einzelne. Wer allzu gerne Schwarz trägt, darauf nicht verzichten mag und dennoch hin und wieder einen Anflug von Angst oder anderen stark negativen Kräften spürt, könnte sich selbst durch regelmäßige Aurareinigungen, Yogaübungen oder Gebete dabei unterstützen, diese Energien zu bannen. In Phasen der Entmutigung und Übermüdung wäre es allerdings ratsamer, auf pures Schwarz zu verzichten. Es würde zur Lebensverneinung führen und negative Schwingungen und Einflüsse anziehen.

      Was zu viel ist, ist eben zu viel. Dies gilt für alles, und erst recht für Schwarz, das solch eine mächtige Kraft in sich trägt. Wenn man es mit der Farbe Schwarz übertreibt, kann es durchaus passieren, dass man in die Saturnfalle gerät: Seine negativen Eigenschaften, seine ungewollten Wirkungen überwiegen dann. Die Gefahr bei einem Zuviel an Schwarz ist, dass man sich dadurch zu stark abgrenzt, und wer keine Kontakte mehr zulässt, ist irgendwann allein – in der Einsamkeit gefangen, voller Angst und Gefahr laufend, in eine Depression zu verfallen. Saturn ist eben konsequent. „Schwarz“ ist eine perfekte Übersetzung für eine Depression, denn das althochdeutsche Wort „swarz“, von dem sich unser „schwarz“ ableitet, bedeutet „dunkler Nebel“.

      In der Aura würde die Farbe Schwarz auf starke Probleme hindeuten, die sich physisch und psychisch auswirken können. Daher hat Schwarz dort rein gar nichts zu suchen. Die Gesundheit ist in Gefahr! Spätestens dann, wenn die Farbe der Kleidung auf die Gedanken, die Gefühle und die Aura ausstrahlt, gilt es dringend gegenzusteuern. Ausgleichende Farbenergien einfließen zu lassen, führt aus dieser dunklen Falle.

      Unser Körper, unsere Aura und damit unsere Seele reagieren sehr stark auf Farben. Immerhin symbolisieren sie, genau wie die Planeten, wertvolle Eigenschaften und Qualitäten – wie Aktivität, Lebendigkeit, Mitgefühl oder Gelassenheit. Von diesen brauchen wir reichlich, genauer gesagt alle und nicht nur die Eigenschaften von Schwarz, um uns gesund zu erhalten! Wie erfrischend ist es, sich mit der Lebendigkeit von Orange zu verbinden, mit der Freundlichkeit von Hellblau oder dem Mitgefühl von Rosa. Und wie heilsam wirken Grüntöne, Türkis oder Hellbraun!

       »Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind.«

      Rainer Maria Rilke

      Der Regenbogen enthält, wie bereits erwähnt, kein Weiß – alle seine Farben zusammengenommen jedoch ergeben ein reinweißes Licht. Weiß ist die Summe aller Lichtfarben. Es ist hell und klar, wirkt rein und strahlend. Jede kleinste Verschmutzung fällt auf. Schon allein dadurch liegt es nahe, Weiß mit Reinheit und dadurch auch mit Unschuld in Verbindung zu bringen. Hat man eine „weiße Weste“, zeigt man sprichwörtlich seine Unschuld – zumindest nach außen.

      Ein Raum, in dem Weiß die vorherrschende Farbe ist, vermittelt Stille und Ruhe. Weiß lässt durchatmen, es bringt die Gefühle der Freiheit und Größe mit sich und sorgt für eine heitere und gelassene Atmosphäre. Hier verdichtet sich nirgends die Energie, alles ist leicht und freundlich. Weiß ist grundsätzlich für jeden Raum geeignet, lässt ihn durch seine Helligkeit strahlen.

      Ein Zuviel an reinem Weiß wirkt allerdings steril, sachlich und unnahbar. Das Gefühl von Kälte, Leere und Verlorenheit taucht auf. Besonders ein weißer Boden kann äußerst verunsichernd wirken, denn die gleißende Helligkeit lässt einen schweben – es fehlt das tragende Element, es fehlen Halt und Festigkeit. Diese wiederum könnte Saturn vermitteln, also Schwarz. Eine Spur Schwarz in die weiße Farbe zu geben „bricht“ das Weiß und nimmt ihm die Kälte. Daraus wird jedoch noch lange kein Grau – es bleibt immer noch Weiß, allerdings empfindet man es als gediegener und tragfähiger. Auch ein wenig Gold oder Silber würden das Weiß perfekt ergänzen. Kalkweiß, Milchweiß, Cremeweiß, Schneeweiß, Wollweiß und Perlmuttweiß können aus solchen Beimischungen entstehen. Wirkungsvoll ist auch eine Kombination mit Braun, das erdet, mit Gelb, das die Gemüter erhellt, oder mit Grün, das Ausgleich und Frieden schenkt.

      Haben Sie schon mal ausprobiert, sich vollständig in Weiß zu kleiden? Von der Wäsche bis zum Mantel? Was haben Sie dabei empfunden? War es ein angenehmes Gefühl? Wie haben andere Leute auf Sie reagiert? So friedlich und erhaben es sich anfühlt, wenn man zu Hause vollständig weiß angezogen ist, so anstrengend kann es wiederum sein, mitten im Gewühl einer Einkaufsstraße Weiß zu tragen. Denn: Mit Weiß fällt man auf! Es strahlt nach außen. Helle Farben, insbesondere Weiß, erfordern Stärke und Selbstbewusstsein. Vielleicht ist das ein Grund, warum manche ältere Menschen nicht mehr so gerne helle Farben tragen – sie wollen gar nicht mehr auffallen und im Mittelpunkt stehen.

      Kaum jemand trägt ausschließlich Weiß, mal abgesehen von bestimmten Gelegenheiten wie Hochzeiten oder an strahlend hellen Sommertagen und im gleißenden Schnee. Auch spezielle Berufsgruppen wie die des Malers oder Arztes tragen weiße Arbeitskleidung. Zu anderen Jahreszeiten und Gelegenheiten erscheint diese Farbe meist zu grell und zu leuchtend.

      Sicher kennen Sie folgende Situation: Sie gehen durch eine belebte Straße und wühlen sich durch Kaufhäuser. Gut gelaunt sind Sie in Ihren Einkaufsbummel gestartet. Nach einiger Zeit aber ändert sich Ihre Stimmung. Sie werden aggressiv, leidend, gierig, genervt, gestresst. Ganz so, wie die Mehrheit der Leute um Sie herum. Sie haben nämlich unbewusst die Energie anderer Menschen in sich aufgenommen! Sie haben sich einfach anstecken lassen vom Sog der Masse. Nur selten ist die Stimmung der Masse fröhlich und aufmunternd, zumindest nicht in der Haupteinkaufszeit. Diese Flut an Energien kann Sie treffen, egal welche Farbe Sie tragen – und zwar einfach, weil Sie dafür offen sind.

      Aufzufallen muss man ertragen können – denn die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Wo wir hinschauen, fließt die Energie hin. Wer sich also so kleidet, dass er von vielen Menschen wahrgenommen und häufig angeschaut oder gar angestarrt wird, der muss auch mit viel Aufmerksamkeit umgehen können. Wer stabil ist, dem macht das nichts aus, er wird sich darüber freuen und das, was ihn belasten könnte, einfach an sich abprallen lassen. Wessen Psyche jedoch angeschlagen ist, der würde bei so viel Aufmerksamkeit zu viele Emotionen aufnehmen, Kommentare und Urteile anderer Menschen spüren und mit Unsicherheit reagieren. Die Auraschicht wird schließlich noch löchriger, das Selbstwertgefühl noch brüchiger. Diesen Effekt bringt die Farbe Weiß mit sich und hat ihn sogar mit dem Mond gemeinsam.

      In der Astrologie gelten Weiß und Silber als die Farben des Mondes. Der Mond wirkt schon am Himmel wie ein Spiegel – er fängt das Licht der Sonne auf und spiegelt es wider. Im Mond sind, astrologisch gesehen, die Gefühle und die Psyche beheimatet. Und mit Emotionen aller Art wird man zwangsläufig konfrontiert, wenn man Weiß trägt.

      So, wie helle Farben für Verschmutzungen im materiellen Sinne anfällig sind, so gilt das auch in einem übertragenen Sinn: Mit hellen Farben ist man offener und aufnahmefähiger für Gedanken und Gefühle, die herumschwirren. Man grenzt sich nicht ab, wie es mit Schwarz möglich ist, und geht auch nicht in der Menge unter, wie es mit Grau geschieht.

      Ganz anders ist die Wirkung von weißem Licht. Hiermit lässt sich alles bannen, jegliche Dunkelheit und Düsternis verschwindet. Von der sprachlichen Herkunft her hat „weiß“ eine gemeinsame Wurzel mit „leuchtend, licht, hell“. Vermutlich stammt dies aus der Zeit, als die Menschen noch die Aura sehen konnten und daher nicht zwischen „weiß“ und „leuchtend“ unterschieden.

      Die


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