Die 12 Salze des Lebens. Biochemie nach Dr. Schüßler. Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg
9 Natrium phosphoricum
Die biochemischen Ergänzungsmittel
Krankheiten und ihre Behandlung
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Dr. Schüßler und seine Zeit
Im 18. und 19. Jahrhundert führten grundlegende Erkenntnisse in den Naturwissenschaften zu einem neuen Denken und damit zu veränderten, neuen Konzeptionen in der Medizin.
Die Zeit war geprägt von einer Abkehr der bis dahin herrschenden naturphilosophischen Betrachtungsweise des Menschen und der Krankheiten – hin zu einer naturwissenschaftlich begründeten Medizin. Es wurde erkannt, dass Veränderungen, die das sogenannte innere Milieu eines Organismus – das heißt die biochemischen Abläufe in den Zellen – stören, maßgeblich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind.
In dieser Zeit lebte auch Dr. Wilhelm Schüßler, Begründer der Biochemie.
Schüßlers Lebensweg
Wilhelm Heinrich Schüßler wurde am 21. August 1821 in Bad Zwischenahn im Großherzogtum Oldenburg geboren. Aus finanziellen Gründen konnte er erst im Alter von 30 Jahren mit dem Medizinstudium beginnen. Obwohl die damalige Schulmedizin die Homöopathie stark bekämpfte, erfuhr sie in der Bevölkerung wegen ihrer Heilerfolge großen Zuspruch.
Als homöopathisch arbeitender Arzt eröffnete Schüßler 1858 in Oldenburg seine eigene Praxis und arbeitete dort als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. Durch die beginnende naturwissenschaftliche Einsicht, dass Mineralstoffe für den Zellstoffwechsel und die Krankheitsentstehung eine sehr große Bedeutung besitzen, begann Schüßler, sich mit den in der Homöopathie gebräuchlichen Mineralstoffen vermehrt auseinanderzusetzen. Seine Forschungen führten ihn zu der Erkenntnis, dass 12 Mineralstoffe besonders wesentliche Funktionen ausüben. Diese setzte er dann in homöopathisch potenzierter Form ein.
DER BIOCHEMISCHE VEREIN
1885 wurde durch Rechnungsrat August Meyer in Oldenburg, einen guten Freund Wilhelm Schüßlers, der erste Biochemische Verein gegründet, eine Institution, die die biochemische Heilweise und die sanfte, naturgemäße Medizin in Laienkreisen bekannt machen wollte und die noch heute existiert.
Trotz großer Skepsis seitens der Kollegen, auch der homöopathisch tätigen, verbreitete sich die Behandlung mit den »biochemischen Funktionsmitteln« rasend schnell. Am 30. März 1898 verstarb Dr. Schüßler.
Sein Vermächtnis an die Nachwelt besteht vor allen Dingen in der von ihm vertretenen ganzheitlichen Heilweise, die auf die Funktionen und Lebensvorgänge des menschlichen Organismus wirkt.
Einführung in die Biochemie nach Schüßler
Das Lehrgebäude Dr. Schüßlers baut zunächst auf drei bereits damals bekannten Grundsätzen auf:
1. Die kleinste Lebenseinheit ist die Zelle.
2. Das Wesen der Krankheit ist die pathogen (krankhaft) veränderte Zelle (Virchow).
3. Gesund bleiben kann der Mensch nur, wenn er die nötigen Mineralstoffe in der erforderlichen Menge und im richtigen Verhältnis besitzt (Moleschott).
Aus diesem Wissen heraus entwickelte Schüßler dann seine eigenen Lehrsätze:
1. Lehrsatz: »Alle Krankheiten entstehen durch einen Mangel an bestimmten lebensnotwendigen Mineralstoffen in der Zelle.«
2. Lehrsatz: »Durch Zuführung der fehlenden Mineralsalze tritt die Heilung ein.«
3. Lehrsatz: »Die Zuführung der Mineralstoffe darf nur in allergeringsten Mengen erfolgen.«
4. Lehrsatz: »Die Zuführung der fehlenden Stoffe muss in solch einer Verdünnung erfolgen, dass der Übertritt des funktionssteigernden Salzes unmittelbar durch die Schleimhäute in Mundhöhle, Schlund und Speiseröhre direkt ins Blut erfolgen kann.«
Die Bedeutung von Mineralstoffen im Stoffwechsel
Für den Stoffwechsel sind Mineralstoffe ein lebensnotwendiger Bestandteil. Mineralstoffe nach Schüßler sind keine Mineralien im üblichen Sinne, wie wir sie in Lebensmitteln finden. Im menschlichen Körper treten Mineralien zum einem als Feststoffe auf, zum anderen in den Körperflüssigkeiten in Form von Ionen. Diese werden für viele Vorgänge im Körper benötigt.
Da die Mineralstoffe im Organismus für lebenswichtige Funktionen notwendig sind und durch ihre spezifische Gabe gestörte Funktionen wieder in Gang bringen, spricht man bei diesen Arzneien in potenzierter Form auch von biochemischen »Funktionsmitteln« oder von den »Salzen des Lebens«. Diese Mineralsalze können,
da sie »anorganisch« sind, nicht vom Körper hergestellt werden.
»Gesundheit ist das quantitative Gleichgewicht der einzelnen Mineralsalze, Krankheit entsteht erst durch das Ungleichgewicht dieser Mineralsalze.« Dr. Schüßler
Von anderen Therapien mit Mineralstoffen unterscheidet sich die Schüßlersche Therapie in einem ganz wesentlichen Punkt: der Dosierung. Während man üblicherweise einen Mineralstoffmangel durch hohe Dosen auszugleichen versucht (Substitution), wählte Schüßler einen anderen Weg: Durch Gabe der Mineralsalze in potenzierter Form wird ein sanfter Reiz ausgeübt, der die Zellen dazu anregt, die lebensnotwendigen Mineralsalze vermehrt aus der Nahrung aufzunehmen