Schüßler-Salze - Gesichts- und Handdiagnostik. Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg

Schüßler-Salze - Gesichts- und Handdiagnostik - Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg


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Dosierung. Während man üblicherweise einen Mineralstoffmangel durch hohe Dosen auszugleichen versucht (Substitution), wählte Schüßler einen anderen Weg: Durch Gabe der Mineralsalze in potenzierter Form wird ein sanfter Reiz ausgeübt, der die Zellen dazu anregt, die lebensnotwendigen Mineralsalze vermehrt aus der Nahrung aufzunehmen und diese richtig zu verteilen. Das Lutschen der Schüßler-Salze hilft dem Körper, die Mineralstoffe genau an den Ort des Geschehens gelangen zu lassen, an dem sie gerade gebraucht werden.

      Die aus den Lebensmitteln aufgenommenen Mineralien dienen als Baustoffe und bilden die mineralische Grundlage für den Körperaufbau und die Stoffwechselprozesse der Zellen. Unter dem Stichwort »Mangel« ist normalerweise kein mengenmäßiger Mangel zu verstehen, sondern eine Verteilungsstörung. Schüßler nannte das die »Bewegungsstörung« der Mineralstoffe.

      Die Potenzierung

      Die potenzierten Mineralsalze zirkulieren so lange im Blut, bis diese in die Zelle gelangen. Die Potenzierung hat den Vorteil, dass nun das Mineral eine andere Eigenschaft aufweist und in der Lage ist, die Zellfunktion anders zu beeinflussen als das anorganische Mineral in seiner Grundsubstanz. Die von Schüßler gewählten Mineralsalze fördern die Stoffwechselfunktion der Gewebe, Zellen und Organe. Deshalb werden sie auch Funktionssalze bzw. Funktionsmittel genannt.

      Die Wirkung der Salze auf den Organismus

      Wir können die Gesundheit nur erhalten und Krankheiten heilen, wenn der Organismus in der Lage ist, sich auf wechselnde Umweltbedingungen und Anforderungen einzustellen und angemessen darauf zu reagieren. Voraussetzung dafür ist jedoch eine intakte Biochemie der Zelle und der Zwischenzellsubstanz (auch »Zwischenzellmatrix« oder »Interstitium« genannt).

      Mineralsalztabletten nach Schüßler entfalten ihre Wirkung als Funktionsmittel an der Zellmembran (Zellhülle) und innerhalb der Zelle, aber auch in der Zwischenzellmatrix. Es ist erwiesen, dass Stoffe in niedriger homöopathischer Potenzierung die Funktion des Immunsystems unterstützen können. Mineralstofftabletten beeinflussen das Energiepotenzial der Zellmembran und verbessern die Reaktionsfähigkeit der Zelle.

      Wo wirkt Biochemie?

      Die biochemischen Mineralsalze können eingesetzt werden als Entzündungssalze (akut wie chronisch), Nervensalze, Blutsalze, Knochensalze, Muskelsalze, Salze für die Bänder, Salze für die Schutzorgane, Salze für die Blutgefäße, fäulnisverhütende Salze oder auch Drüsensalze.

      Zur Einnahme der Schüßler-Salze wird im Allgemeinen Folgendes empfohlen: Lassen Sie die Tabletten im Mund zergehen, da die heilwirksamen Salze dann bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können. Dies bewirkt eine bessere und schnellere Aufnahme in den Organismus. Eine mögliche Beeinflussung durch die Verdauungssäfte kann so ebenfalls vermieden werden. Am besten lutschen Sie die Funktionsmittel einzeln im Mund. Es können auch zwei Tabletten auf einmal gelutscht werden.

      Alternativ können die biochemischen Funktionsmittel aufgelöst in etwas abgekochtem, heißem Wasser, auf Mundtemperatur abgekühlt, kauend getrunken werden – genannt »Heiße X« (X ist die Nummer des Salzes). Dies empfiehlt sich vor allem bei größeren Einnahmemengen. Die biochemischen Funktionsmittel sollten ca. eine halbe Stunde vor oder nach den Mahlzeiten gelutscht werden.

      Im Rahmen einer Behandlung können im Laufe eines Tages bis zu 3 bis 4 verschiedene Schüßler-Salze zur Anwendung gelangen. In der Regel werden 2- bis 3-mal täglich 1 bis 2 Tabletten verabreicht, im Akutfall auch häufiger und mehr. Langsam wirkende Salze wie Calcium fluoratum (Nr. 1) und Silicea (Nr. 11) können Monate bis Jahre eingenommen werden. Eine Überdosierung ist im üblichen Dosisbereich auch bei einer längeren Einnahme von verschiedenen biochemischen Funktionsmitteln nicht möglich.

      Diabetiker

      Diabetiker sollten die Tabletten wegen des Gehalts an Milchzucker auf ihre Broteinheiten anrechnen.

      48 Tabletten entsprechen dabei ungefähr 1 Broteinheit.

      Akute Erkrankungen

      Bei akuten Beschwerden sollten Erwachsene alle 5 bis 10 Minuten 1 Tablette bis zum Eintritt einer Besserung lutschen. Zur weiteren Behandlung oder auch in chronischen Fällen sollten 3- bis 6-mal täglich 1 bis 2 Tabletten gelutscht werden. Kinder unter 12 Jahren erhalten bei akuten Beschwerden ein- bis zweistündlich 1 Tablette. Zur weiteren nachfolgenden Behandlung oder auch in chronischen Fällen 3- bis 4-mal täglich 1 Tablette.

      Chronische Erkrankungen

      Bei chronischen Beschwerden sollten Erwachsene über den Tag verteilt 5 bis 10 Tabletten auflösen bzw. lutschen.

      Gleichzeitige Einnahme mehrerer Schüßler-Salze

      Das am geringsten im Körper vorkommende Salz bestimmt den Grad der Gesundheit und sollte am dringendsten verabreicht werden. Im Körper kann jedoch durchaus ein Mangel an mehreren Mineralsalzen bestehen. Diese sind dann entsprechend einzunehmen. Eine Obergrenze von vier, maximal sechs verschiedenen Mineralsalzen sollte dabei nicht überschritten werden.

      Die können nicht miteinander!

      Mineralsalze, die sich in der Aufnahme und im Funktionskreis beeinflussen, dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden. Nach Möglichkeit sollten, außer im Akutfall, etwa zwei Stunden Zeit dazwischenliegen. Die drei Schwefelsalze Nr. 6, Nr. 10 und Nr. 12 und ihre entsprechenden Salben sollten nicht am selben Tag eingenommen bzw. angewendet werden. Diese Mineralstoffe sollten Sie nicht gleichzeitig bzw. miteinander nehmen, da sie Antagonisten, also Gegenspieler sind:

      Eisen ↔ Zink, Calcium, Magnesium; Kalium ↔ Calcium, Magnesium, Natrium;

      Calcium ↔ Zink, Magnesium.

      Die 12 Schüßler-Salze und ihre Bedeutung für den Körper

      Wilhelm Heinrich Schüßler hat sich in erster Linie mit den 12 biochemischen Hauptmitteln befasst, den sogenannten Schüßler-Salzen.

      Das Salz für Bindegewebe, Gelenke und Haut Regelpotenz: D 12

      Fluorcalcium ist als Mineral gewöhnlicher Flussspat, also eines der in der Natur am häufigsten vorkommenden Mineralien. Calcium fluoratum ist das wichtigste Mittel für die Stützgewebe, insbesondere für die Skleroproteine der Binde- und Stützgewebe. Skleroproteine sind Gerüsteiweiße, die als Elastin, Kollagen und Keratin in den genannten Geweben vorkommen.

      Elastin ist Hauptbestandteil der elastischen Fasern. Es ist in vielen Bändern und Sehnen zu finden. Eng verknüpft mit dem Elastin sind die Kollagene. Kollagen ist Hauptbestandteil von Bindegewebe, Sehnen, Muskel, Haut, Bändern, Knorpel, Knochen und Zähnen. Keratin, auch als Hornstoff bezeichnet, ist schwefelreich, tritt in der obersten Hautschicht, den Hautanhangsgebilden, den Haaren und Nägeln auf.

      Mangel an diesem Mineralsalz führt zu Gewebsverhärtungen und verstärkter Brüchigkeit. Mangelzeichen sind daher u. a.: Schwielen, Schrunden, Hornhautbildung, bildung, Risse an den Händen und Lippen, Schuppenbildung der Haut, vorzeitige


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