Tai Chi für zwischendurch. Kompakt-Ratgeber. Barbara Reik
Wolken teilen
Übung 5: Rudern über den See
Übung 6: Die Fäuste ballen und stoßen
Übung 7: Der gelbe Drache
Übung 8: Unartige Kinder treten mit dem Fuß
Übung 9: Wie eine Wildgans fliegen
Übung 10: Die Welle schieben
Übung 11: Den Chi-Ball prellen
Übung 12: Die innere Kraft auf das Dantien lenken
Übung 13: Das Qi in den Körper füllen
Übung 14: Die Wolkenhände
Die Form der fünf Elemente
Die gesundheitliche Wirkung der Elemente
Die Entsprechnungen der fünf Elemente
Übung 1: Der Anfang – Das Chi wecken
Übung 2: Das Wasser-Element
Übung 3: Das Holz-Element
Übung 4: Das Feuer-Element
Übung 5: Das Erd-Element
Übung 6: Das Metall-Element
Übung 7: Der Schluss – Zum Himmel öffnen
Zusammenfassung
Hilfe zur Selbsthilfe: Jin Shin Jyutsu®
Die Energietore auf der Körpervorderseite
Die Energietore auf der Körperrückseite
Die Fingergriffe
Schlussbemerkung
Danksagung
Infoservice
Register
Einleitung
Dieses Buch wird Ihnen Entspannung und Regeneration mit dem Wissen aus dem »Reich der Mitte« vermitteln. Ich schreibe bewusst nicht aus China und Japan, sondern ich wähle den alten Begriff: Reich der Mitte. Denn »in unserer Mitte zu sein«, das wünschen wir uns, wenn der Tag uns zu viel abverlangt, wenn wir nicht über die Runden kommen, es einfach nicht schaffen; wenn wir das Gefühl haben, neben uns zu stehen. Dann suchen wir unsere Mitte, unser Zentrum, aus dem heraus wir sicher agieren können.
Dieses Wissen, das uns weiterhelfen kann, beschreibt Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu in seinem Buch der Chinesischen Heilkunst so:
»Tai Chi hilft dabei, zu Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Das regelmäßige Training stärkt Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenke. Auch bei Rückenbeschwerden und Bandscheibenvorfällen wirken die Übungen lindernd und stabilisierend. Darüber hinaus stärken die Übungen den Gleichgewichtssinn, das Immunsystem, Herz und Kreislauf sowie die Verdauung. Sie wirken blutdrucksenkend, helfen bei Angstzuständen und Depressionen und lindern Stressfolgen.
Als ganzheitliches Übungssystem stärkt Qi Gong den Menschen innerlich und äußerlich. Man wird ruhiger, konzentrierter und fühlt sich zugleich leicht und beschwingt. Ihr Geist sammelt sich, Sehnen und Knochen werden gestärkt und Ihre Haut besser durchblutet. Zudem werden die Funktionen von Herz und Kreislauf sowie die Verdauung gefördert, und die Regeneration des Körpers wird angeregt.«
Jin Shin Jyutsu®: Durch ein gezieltes Auflegen der Hände kann jeder Mensch seine Lebensenergie harmonisieren und seine Gesundheit stärken. In Verbindung mit Tai Chi und Qi Gong ist dies eine ideale Möglichkeit, in kurzer Zeit wieder in Harmonie mit sich selbst zu kommen.
Dieses Buch wird Ihnen dabei helfen, dass Sie all diese Vorzüge nun täglich in Ihr »Zwischendurch« packen können!
Dem Wasser-Element sind Niere und Blase zugeordnet.
GRUNDLAGEN
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die nicht viel freie Zeit haben, finden Sie auf den folgenden Seiten wichtige Grundlagen. Diese werden Ihnen helfen, schneller den Sinn der Übungen zu verstehen und Ihre Körperwahrnehmung von Anfang an in die richtige Richtung zu lenken. Das Lesen der nächsten Seiten erspart Ihnen also die chinesische Didaktik: Der Schüler soll üben, bis er versteht, worum es geht. Sie werden mit Üben beginnen, wenn Sie informiert sind, worum es geht. Dies spart Zeit und bringt Ihnen schneller ein Erfolgserlebnis. Also: Bitte überblättern Sie die folgenden Seiten nicht!
Theorie und Begriffe
Die Bedeutung von Tai Chi, Qi Gong und Jin Shin Jyutsu®
Tai Chi Chuan oder Tai Ji Quan (die höchste Form des Faustkampfes) wurde im 12. Jahrhundert als innere Kampfkunst zur Selbstverteidigung von dem taoistischen Mönch San Chang Feng entwickelt. Heute werden seine sanften, harmonischen und meditativen Bewegungsabläufe in erster Linie zur Entspannung und Regeneration eingesetzt. Deshalb wird auf den Zusatz quan (= Faust) verzichtet.
Qi Gong ist wesentlich älter und eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es bedeutet: die Arbeit oder Pflege der Energie. Diese Vielzahl von Übungen wird zur Gesunderhaltung, zur Vermehrung des Qi und zur Beruhigung des Geistes ausgeführt. Es gibt viele unterschiedliche Übungsreihen. »Die 18 Bewegungen des Tai Chi Qi Gong« sind eine relativ leicht erlernbare Reihe zur ganzheitlichen Regulation von Körper, Geist und Seele.
Das Qi wird oft als Lebensenergie bezeichnet. Man könnte aber auch auf den alten Begriff »Odem« aus der Bibel, Psalm 150 Vers 6, zurückgreifen: »Alles, was Odem hat, lobe den Herren.« Das stellt klar: Alles, was Odem oder Qi hat, lebt.
Jin Shin Jyutsu® wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Japaner Jiro Murai entwickelt. Es wird auch als die Heilkunst des sanften Handauflegens oder als »japanisches Heilströmen« bezeichnet. Es basiert auf der Kenntnis um die 26 Energietore und den Energiefluss im menschlichen Körper. Zur Ausführung der Methode brauchen Sie nur Ihre Hände, das Wissen um diese 26 Energietore und Ihren Atem.
Die fünf Elemente oder Wandlungsphasen
In der TCM gründen alle Aspekte des Lebens auf der Lehre der fünf Elemente. Dabei handelt es sich um die Naturkräfte Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Diese sind untereinander verbunden und stehen im Zusammenhang mit den Jahreszeiten, den Emotionen, den Organen, dem ganzen Leben. Dieses Wissen ist in Europa vor allem durch das Feng Shui bekannt geworden. In der Form der fünf Elemente werden nicht nur alle Organe harmonisiert, sondern auch die Emotionen.
Dem Holz-Element sind Leber und Gallenblase zugeordnet.
Das Meridiansystem
Unser Körper ist von einem unsichtbaren Meridiansystem durchzogen, in welchem unsere Energie, das Qi, fließt. Es ist wichtig, dass diese Energie frei und ungehindert fließen kann, denn nur dann fühlen Sie sich wohl und sind gesund. Ist der Qi-Fluss über längere Zeit gestaut oder blockiert, fließt zu viel oder zu wenig Energie, dann fühlen Sie sich unwohl und dies kann das Anzeichen für eine Krankheit sein. Das Meridiansystem besteht aus zwölf Hauptleitbahnen und acht Sonderleitbahnen. Hier die zehn wichtigsten Meridiane:
Der Nieren- und der Blasenmeridian