Spiralsocken. Bernd Kestler

Spiralsocken - Bernd Kestler


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Socken mit einem hübschen Spiralmuster entstanden. Die Socken trugen sich angenehm und passten erstaunlich genau. Weil es so gut zu den Zahlen im Muster passte, benannte ich die Socken nach der Landstraße 246, auf der ich oft mit dem Motorrad unterwegs bin: „246-Spiralsocken“.

      Die „246-Spiralsocken“ bestehen nur aus rechten und linken Maschen. Da sie keine Ferse haben, kann sie jeder problemlos stricken, und weil sie immer mit derselben Maschen- und Reihenzahl gestrickt werden, passen sie mir mit meinen 28 cm Fußlänge ebenso wie einem Teenie und eignen sich damit optimal auch als Geschenk sowie für Kinder im Wachstum. Und vor allem macht das Stricken einfach Spaß.

      Ich bin gern unterwegs und fahre mit dem Motorrad kreuz und quer durch Japan. Auf Geschäftsreisen nehme ich auch mal den Zug oder den Shinkansen, und dann habe ich immer einen Beutel mit Wolle und Stricknadeln dabei, um unterwegs zu stricken. In Deutschland ist es derzeit Mode, mit anderen Strickfans zusammen im Zug zu stricken. Es gibt sogar einen Namen dafür: Zugsocking. Wahrscheinlich ist er deswegen aufgekommen, weil Socken auch unterwegs leicht zu stricken sind. Man braucht nur ein Knäuel Wolle und Nadeln einzustecken, sich die Zahlen 2-4-6 zu merken, und schon werden die Spiralsocken zu wunderbaren Reisegefährten.

      In diesem Buch möchte ich vor allem die „246-Spiralsocken“ mit verschiedenen Bündchenvariationen vorstellen. Auf den ersten Blick wirken sie zwar ungewohnt und vielleicht sogar etwas seltsam, aber angezogen sehen sie richtig toll aus!

      Am besten fangen Sie mit dem Modell an, das Ihnen zuerst ins Auge gefallen ist. Bestimmt gefällt Ihnen das Ergebnis und Sie möchten gleich noch ein Paar für jemand anderen stricken!

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       Sockenwolle: für Socken optimal

      In Deutschland sind die Winter kalt, und weil Schafe schon früh als Haustiere gehalten wurden, hat man dort schon immer viel gestrickt. Socken aus Schurwolle haben eine lange Tradition, und inzwischen gibt es eine unüberschaubare Anzahl verschiedener Sockengarne. In diesem Buch benutze ich zauberhafte bunte deutsche Garne wie „Schoppel“, „Regia“ oder „Opal“. Da ein Knäuel entweder aus 100 oder 50 g Wolle besteht, kann man prinzipiell aus einem Knäuel entweder ein Paar oder eine Socke für einen Erwachsenen stricken. Die Wolle bekommt man im Fachgeschäft oder im Onlineshop.

      Für das Sockenstricken empfehle ich Sockenwolle mit einer Zusammensetzung aus 70–75 % Wolle und 25–30 % Nylon. Die Wolle wärmt, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, der Nylonanteil macht die Socken haltbarer und maschinenwaschbar. Beachten Sie jedoch bei jeder Wolle die Pflegehinweise auf dem Etikett! Vor allem aber sind Socken aus Sockenwolle ganz besonders weich und angenehm zu tragen.

       Individuelle Muster durch Regenbogengarne

      Für die Modelle in diesem Buch verwende ich oft Sockengarn mit Farbverläufen. Beim Verstricken eines solchen Regenbogengarns entstehen ganz von selbst Muster oder Farbverläufe. Da die Farben je nach Design oder Strickmuster ganz unterschiedlich erscheinen, entstehen ganz individuelle Farbmuster, und das Stricken mit einer solchen Wolle macht außerdem richtig Spaß. Manchmal sehen die rechte und die linke Socke aus einer solchen Wolle unterschiedlich aus, aber für mich haben gerade diese Socken einen speziellen Charme, wie man ihn nur bei Selbstgestricktem findet. Garne mit langen Farbverläufen wie „Zauberball“ sind ursprünglich auch nicht für zwei identische Socken gedacht gewesen.

      Wer aber unbedingt möchte, dass die linke und die rechte Socke gleich aussehen, fängt einfach bei beiden Socken an derselben Stelle des Farbverlaufs an zu stricken. Ganz egal, ob man den Faden von außen aufnimmt oder von innen aus dem Knäuel zieht, man geht bei beiden Socken gleich vor. Verwendet man zwei Knäuel, beginnt man ebenfalls bei beiden Socken entweder mit dem äußeren oder dem inneren Garnende und beginnt an derselben Stelle im Farbverlauf mit der Arbeit. Soll dagegen der Farbverlauf z. B. rechts an der Spitze und links am Bündchen beginnen, fängt man bei der einen Socke mit dem inneren und bei der anderen mit dem äußeren Garnende an. Auch das sieht meiner Meinung nach im Paar sehr schön aus.

      Die Japaner haben einen besonders ausgeprägten Farbsinn, und ihre farbenprächtigen Kimonos faszinieren Menschen auf der ganzen Welt. Dieses Gespür für Farben lässt sich auch auf Socken übertragen! Sie werden beim Stricken genauso in einen Farbrausch geraten wie beim Tragen.

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       Alte Bücher stecken oft voller Ideen für neue Strickmodelle.

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      In Deutschland strickt man Socken überwiegend mit fünf Nadeln, weil sich auf diese Weise eher eine Kreisform ergibt als mit vier Nadeln; außerdem liegt so auch bei kleinen Strickstücken das Gestrickte nicht so eng zusammen und lässt sich besser stricken. Optimal ist eine Nadellänge von 12 bis 15 cm. Ich benutze am liebsten fünf Stahlnadeln, weil die Maschen darauf gut gleiten und ich schneller vorankomme, aber für Anfänger sind Nadeln aus Holz oder Bambus besser geeignet, weil die Maschen nicht so schnell herunterrutschen und sie leichter zu handhaben sind.

      Auf jedem Garnknäuel ist die Nadelstärke in mm angegeben, die für dieses Garn geeignet ist. Weil Sockenwolle sehr dünn ist, strickt man oft mit Nadeln der Stärke 2 bis 3. Ich stricke Socken immer eher fest und verwende daher mit Sockenwolle meistens Nadeln der Stärke 3 (Durchmesser 3,0 mm). Je nach Garn stricke ich aber auch mit dünneren Nadeln, bei dickem Garn verwende ich Nadeln der Stärke 3,5. Wer eher fest strickt, sollte es mit einer halben Nadelstärke mehr als der angegebenen versuchen, wer dagegen zum Lockerstricken neigt, nimmt am besten eine halbe Nadelstärke weniger. Was bei Ihnen besser funktioniert, probieren Sie am besten einfach aus.

       Mein Werkzeugkasten

      AZentimetermaß: Damit messe ich Weite und Länge der Socken.

      BNonius: Je nach Herkunftsland wird die Stärke von Stricknadeln z. B. aus Japan, Europa oder Amerika unterschiedlich benannt. Da ich Nadeln aus verschiedenen Ländern besitze und die aufgedruckte Nummer auf dem Nadelschaft oft irgendwann nicht mehr zu lesen ist, kann ich mit dem Nonius die Nadelstärke bis auf Millimeterbruchteile genau bestimmen.

      CUnterlegscheiben: zum Herstellen kleiner Bommeln. Die aus Stahl verformen sich nicht und lassen sich immer wieder verwenden.

      *Nonius und Unterlegscheiben habe ich im Baumarkt gefunden. Ich verwende gern Dinge, die ohnehin vorhanden oder leicht zu besorgen sind.

      DABS-Stopper: zum Aufbügeln auf die Lauffläche.

      *Da man in Wollsocken schnell ausrutschen kann, sind diese Stopper besonders praktisch für kleine Kinder oder gehbehinderte Menschen.

      ENadelspiel Stärke 3,5, Bambusnadeln und Nadelspielhalter.

      FNadelspiel Stärke 3, Bambusnadeln und Nadelspielhalter.

      GNadelspiel Stärke 2,75, Stahlnadeln.

      Da Socken in Runden gestrickt werden, verwendet man dazu Nadeln mit einer Spitze an jedem Ende. Kleine Strickstücke wie Socken lassen sich mit kurzen Nadeln (12–15 cm) einfacher stricken. Damit keine Nadel verloren geht, kann man sie mit einem Nadelspielhalter an jedem Ende zusammenhalten.

      HNadelmaß: zum Bestimmen der japanischen Nadelgröße.


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