Lebendige Seelsorge 2/2016. Erich Garhammer
THEMA
Von Bernhard Fresacher
Predigt als Resonanz-Geschehen
Von Klaus Müller
Reden, Resonanz und Risiko, oder: Von der Lust am Predigen
Von Michael Meyer-Blanck
Von Robert Plum
Kirchengeschichte und ihre Resonanz(en) Von Christian Handschuh
Mystische Beunruhigung und kirchlicher Status quo
Über eine Episode in Jon Fosses Roman „Melancholie“
Von Hans-Rüdiger Schwab
Wiederbegegnungen mit Gedichten von Reiner Kunze
Von Josef Meyer zu Schlochtern
RESONANZ
Thomas Hürlimann
Reiner Kunze
Andreas Maier
Petra Morsbach
Hanns-Josef Ortheil
SAID
FUNDORTE
„Alles im Leben ist eine Brücke…“
Von P. Rockson Chullickal OCD
Zur Resonanzpflicht von Kirche und Gesellschaft
Von Michael Lohausen
Von Ursula Roth
Regensburger Resonanz, oder: „Bitte Abstand halten“
Von Christine Schrappe
Der christlich-jüdische Dialog – ein Theologie und Kirche herausfordernder Resonanzort
Von Heinz-Günther Schöttler
Von Volker Sehy
Von Jörg Seip
Sterne, die nicht bleichen (Rilke), oder: Ganz gewöhnliche Heilige
Von Matthias Sellmann
Von Bernhard Spielberg
Von Hildegard Wustmans
FORUM
Vom „Notnagel“ zur geschätzten Mitarbeiterin und „Frau Pastor“
Von Martin Ostermann
POPKULTURBEUTEL
Von Matthias Sellmann
NACHLESE
Glosse von Annette Schavan
Hinweise zu den Schriftstellern und Lesetipps
Buchbesprechungen
Impressum
Prof. Dr. Jörg Seip
Liebe Leserin, lieber Leser,
wann sind Sie zuletzt ins pralle Leben eingetaucht? Vielleicht bei einem Spaziergang unter blühenden Kirschbäumen, beim Meistern einer kniffeligen Aufgabe oder auf den letzten, kernigen Kilometern der Laufstrecke? Solche Momente sind kostbar. Es sind Momente der Resonanz – so nennt der Jenaer Soziologe Hartmut Rosa diese intensiven Erfahrungen des Verwobenseins mit der Welt. Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung. Das ist der erste Satz und die pointierte These seines gerade erschienenen Buches „Resonanz“. Es sei eben nicht die Menge an Ressourcen und Optionen, die die Qualität eines menschlichen Lebens bestimme, sondern die Liebe zu den Menschen, Ideen oder Werkzeugen, mit denen wir zu tun haben. Wie eine Stimmgabel, die angeschlagen wird, eine zweite in deren eigener Frequenz in Schwingung versetzt, so berühren sich in Resonanzbeziehungen Subjekt und Welt – und lassen den jeweils anderen mit dessen eigener Stimme sprechen.
JProf. Dr. Bernhard Spielberg
Pastoral … ist die Kunst, durch die eigene Anwesenheit den anderen in seiner Einmaligkeit zum Vorschein zu bringen. (Christoph Theobald) Einer, der sich auf diese Kunst versteht, ist Erich Garhammer. Er steht als Pastoraltheologe und Schriftleiter dieser Zeitschrift für eine Theologie, die nicht räsoniert, sondern „resonniert“. Zu seinem 65. Geburtstag, den er in diesem Monat feiert, widmen wir ihm dieses Heft. Es öffnet Resonanzräume. So kommen neben profilierten Theologen aus unterschiedlichen Disziplinen die Stimmen derjenigen zum Klingen, die er auf ihrem akademischen Weg begleitet hat. Sie erzählen von Orten, an denen sie das pralle Leben spüren.
Wohltuende Unterbrechungen sind sechs Resonanzen bekannter Schriftsteller. Informationen zu den Literaten sowie Inspirationen zum Weiterlesen finden Sie ab S. 152. Davor steht die Glosse von Annette Schavan, die in dieser Ausgabe zum ersten Mal von Rom aus auf Welt und Kirche blickt. Unser Dank gilt Wolfgang Frühwald, der diese Rubrik in den vergangenen Jahren mit Leben füllte. Schließlich erinnern wir an dieser Stelle dankbar an Prof. Dr. Werner Rück, der am 14. Januar in Freiburg verstorben ist. Von 1975–2003 hat er mit großem Engagement die Lebendige Seelsorge als Hauptschriftleiter geprägt.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Prof. Dr. Jörg Seip | JProf. Dr. Bernhard Spielberg |
Poesie und Theologie
Die Resonanzmetaphorik des Zweiten Vatikanischen Konzils
Das Wort ist ein zerbrechliches Gut; es verhallt mit der Stimme; es verschwindet zwischen den Seiten. Es verlangt Aufmerksamkeit; es will bemerkt, verstanden,