Dart Player's Handbook. Bernhard Gutschreiter
Anfänger sucht sich am besten einen Zielbereich, der links neben/unter dem Bull liegt. Die 16 hat mit 7 und 8 akzeptable Nachbarn. Die 14 grenzt an 11 und 9.
Wurfempehlungen nach spielerischem Niveau.
Ein Wurf auf S20, S1 und S5, der 26 Punkte zählt, wird traditionell als »Chips« bezeichnet (von »Fish and Chips«, manchmal auch »Bed and Breakfast« genannt. Diese beiden britischen Spezialitäten kosteten wohl früher einmal Two Shillings and Sixpence – eine Anlehnung an die 26 Punkte).
So wie »Chips« um die 20 26 Punkte macht, ergibt ein »Chips«-Bild um die 19 analog 29 Punkte, 18-»Chips« 24, 17-»Chips« 22, 16-»Chips« 31, 15-»Chips« 27 und 14-»Chips« gar 34.
À la longue macht das Scoren aber nur auf T20 mit Wechsel auf T19 oder T 18, wenn T20 »verbaut« oder einem einfach danach ist, wirklich Sinn und Spaß.
Zumeist liegt übrigens eine gerade Zahl neben einer ungeraden – aber nicht immer. Dieses Detail ist im Finish nicht unwesentlich. Wir werden später darauf zu sprechen kommen.
Die Anlage
Das Board wird mit dem Zentrum, dem Bullseye, auf 1,73 Meter Höhe aufgehängt. Diese Zahl ergibt sich aus der Beobachtung, dass ein erwachsener männlicher Brite durchschnittlich 6 feet groß ist und daher sein Auge in dieser Höhe liegt (5 feet 8 inch entspricht 1,73 cm)
Die Distanz von der Scheibe zur Wurflinie beträgt 2,37 Meter. Achtung: Niemals von der Wand messen, denn das Board ist 4 cm dick, und das Wandbrett, auf dem das Board befestigt ist, noch einmal 1–3 cm (siehe Abbildung unten).
Eric Bristow am Oche
Aus a² + b² = c² kann man sich die Distanz vom Bullseye zur Oche (der Fußleiste) errechnen, 2,93 m (Pythagoras war also doch nicht umsonst …). Dieser dritte Wert wäre ja eigentlich nicht nötig, ermöglicht aber die Verifizierung der beiden ersten Abmessungen bei der Montage und ist zur Kontrolle sehr empfehlenswert, denn Fehler sind in der »Luftlinie« wesentlich geringer als bei der Messung »ums Eck«.
Das Board wird übrigens an einer einzigen Schraube im Zentrum der Rückseite aufgehängt. Dadurch wird einerseits das Anbringen des Boards in korrekter Höhe erleichtert, andererseits erlaubt es das Drehen des Boards. Da es ja auf speziellen Feldern (T20, T19, …) besonders verschleißt, kann man diese durch Drehen des Boards schonen und es hält länger. Weil es dadurch auch immer etwas locker und wackelig hängt, fixiert man es nach exakter Positionierung, indem man hinten zwei oder drei Keile einklemmt (häufig wird hierfür ein Bierdeckel verwendet).
Die/Das Oche
Die Oche (sprich »oki«) ist die Standleiste. Das 2 × 2 cm Vierkantholz sollte 61 cm lang sein (hier gibt es nationale Unterschiede der Verbände). Das Wort kommt wohl von »hockey«, sollte dann aber zumindest im Schriftbild nicht verwechselt werden (erstaunlich, denn Rechtschreibreformen sind im Englischen eigentlich unüblich).
Viele werden zur Verwendung einer Bodenmarkierung ohne Erhebung (etwa ein Klebeband oder eine Matte) gezwungen sein, wenn Mitbewohner untersagen, die Leiste auf den Parkettboden mitten im Wohnzimmer anzuschrauben.
Diese Leiste ist aber nicht ganz unwichtig für das Ritual der Vorbereitung auf den Wurf. Nach dem Warten hinter der Standing Area mit Konzentrationsaufbau beginnt die Aufnahme mit der Positionierung des Fußes an der Leiste. Michael van Gerwen schlägt zum Beispiel mehrmals zart dagegen, um nur ja keinen Millimeter herzuschenken.
Achten Sie bei der Montage auf die Fehlerquelle: Messpunkt ist der Boden, nicht die Oberfläche des Oche.
Beim E-Darts sind die Vorgaben der Anlage identisch, was den E-Dartspielern die Teilnahme an Steel-Bewerben erleichtert. Früher lag die Höhe des Boards bei 1,72 m, die Entfernung der Oche bei 2,44 m.
Noch immer gilt, dass die Barrels maximal 18 g wiegen und 16,8 cm lang sein dürfen. Sonst sind alle Dimensionen gleich, es sei denn, es handelt sich um ein vom Standard abweichendes Board, etwa mit größerem Bull, Doubles und Triples. Diese sogenannten Bullshooter haben eine Lochreihe pro Bull, Triple und Double mehr.
Steeldart-Profis benutzen hingegen fürs Training Sisal Boards mit kleineren Doubles und Triples.
Wie viel Platz brauche ich?
Bevor Sie sich nun Ihre Anlage im Wohnzimmer planen, sollten Sie noch eines bedenken: Der Spieler, der gerade nicht dran ist, wartet für gewöhnlich hinter dem, der an der Oche steht und zwar in einem fixen Mindestabstand von 1,22 m. Diese Größe markiert die Standing Area hinter dem Oche. In die Standing Area einzutreten und an die Oche vorzurücken, gehört zum Ritual der Aufnahme. 2,37 m plus 1,22 m ergeben schon 3,59 m und hier sollte nun noch ein gemütlicher Wartebereich von mindestens 1,5 m dazugerechnet werden. Man benötigt folglich einen gut vier Meter langen Raum. Alternativ ist natürlich die Anordnung des Wartebereichs auf der Seite möglich. Auf das Feeling vom geraden Vortreten an die Oche muss man dann aber leider verzichten.
Genug Platz eingeplant?
Das Scoreboard
Es gibt eine Reihe von Accessoires im Darthandel, deren Sinnhaftigkeit man in Frage stellen kann. Was man meiner Meinung nach wirklich braucht, ist ein Scoreboard. Eine normale Tafel oder ein Block würden es natürlich auch tun, aber für eine Pub-Atmosphäre in den eigenen vier Wänden wäre ein richtiges Scoreboard förderlich. Falsch merken und falsch rechnen geht nur solange gut, solange man alleine im Training spielt, ansonsten sollte man immer mitschreiben, um Streitereien vorzubeugen (siehe auch »caller« und »chalker«).
Die Darts
Die Pfeile sind das grundlegende Zubehör dieses Sports und werden Darts (Singular: Dart) genannt. Das klingt besser als »Pfeil« – und Pfeil hieße übersetzt ja auch »arrow«. Man sollte mindestens drei Darts besitzen, aber zur gleichen Zeit auch nicht mehr als drei in die Hand nehmen. Auch Profis trainieren immer mit nur drei Darts und holen dieselben drei Darts für die nächste Aufnahme wieder aus dem Board.
The Dart.
Darts wurden anfangs aus Holz hergestellt, die Flights aus Truthahnfedern. Um dem Barrel mehr Gewicht zu verleihen, wurde später Blei verwendet, das in der weiteren Entwicklung dann durch geeignetere Metalle ersetzt wurde: Erst Messing, dann Silber-Nickel, zuletzt Wolfram (engl.: Tungsten), was heutzutage den Standard darstellt. Die Darts wurden dadurch schlanker und schwerer zugleich – beides ist grundsätzlich bis zu einem gewissen Grad erwünscht. Die Flights aus Truthahnfedern wichen gefalteten Papierflights, diese denen aus Nylon in fixer Form. Heutzutage sind sie im Hinblick auf Design und Farbe in allen erdenklichen Varianten erhältlich.
The Point – die Spitze
Sie ist aus Stahl, eingetrieben oder angeschraubt. Sie sollten weder zu spitz noch zu stumpf sein, am besten man rundet sie leicht ab. Das vermindert Fehlwürfe, weil sich nadelspitze Darts leichter in den Draht bohren und dann abprallen, während abgerundete eher am Draht abgleiten und schließlich im Board steckenbleiben. Spezielle Darts-»Spitzer« (»sharpener«) gibt es im Handel.
The Barrel – der Körper
Bei den Barrels gibt es entscheidende Unterschiede. Jeder muss sich da durchprobieren, um