Rette die Welt. Aleksey Igudesman
ist Kreativität.
DAS IST KEIN BUCH.
Hyung-ki: Fangen wir damit an, dem hier einen Namen dafür zu geben, was es nicht ist:
Pinguin,
Raumschiff,
Schlagsahne,
seismisches Messverfahren,
ein Dieb …
(trag deine eigenen Vorschläge ein)
Aleksey: Das ist kein Buch. Das ist eine Banane.
Ja, du liest gerade eine Banane mit deinen eigenen Ohren. Das ist alles, was du wissen musst.
Und aus.
„Was meinst du damit?”, hören wir dich mit deinem Fuß flüstern.
Aleksey: Keine Sorge, es wird alles erklärt werden. Vielleicht.
Naja, du wirst es dir selber erklären.
Aber darauf kommen wir noch zurück.
Hyung-ki: Aleksey, warum erklärst du nicht, wie man diese Banane liest?
Aleksey: Lies diese Banane auf kreative Weise. Eigentlich solltest du diese Banane gar nicht lesen, sondern spielen. Spring von einem Kapitel zum nächsten. Und wieder zurück. Lies Dinge mehrmals. Markier sie. Stell sie in Frage. Und bleib dabei immer aufgeschlossen. Zeichne Bilder. Ja, zeichne ein Bild.
Jetzt sofort!
Hyung-ki: Hier ein Bild, das Andrew Melvin, ein Freund von uns, gezeichnet hat:
WIR HABEN DIESE BANANE AUF KREATIVE ART GESCHRIEBEN.
Aleksey: Zuerst haben wir monatelang Brainstorming gemacht und dabei jede Idee aufgeschrieben, die uns eingefallen ist. Ab einem gewissen Punkt hat jeder von uns seine eigenen Beiträge verfasst und sie dann sofort an den anderen weitergeleitet, der sie nach Belieben bearbeitet und ausgeschmückt hat.
Hyung-ki: Dann haben wir uns gemeinsam hingesetzt und darüber diskutiert, wie wir daraus ein Buch, ich meine eine Banane, formen und sie strukturieren und mit der Form rumspielen können.
Aleksey: Wir haben unsere eingestreuten Dialoge gemeinsam geschrieben.
Hyung-ki: … manchmal aber auch alleine.
Aleksey: … und dabei die Antwort des anderen teilweise nachgeahmt, entweder weil wir genau wussten, was der andere sagen würde …
Hyung-ki: … oder um so zwei Seiten des vorliegenden Themas zu illustrieren.
Aleksey: Deshalb ist fast alles in dieser Banane ein Amalgam unserer aneinanderschlagenden Köpfe,…
Hyung-ki: … und während manche Passagen in der ersten Person gehalten sind und eindeutig Aleksey…
Aleksey: … oder Hyung-ki…
Hyung-ki: … zugeordnet werden können, haben wir beide so viel zu den Ideen des anderen beigetragen, dass das Ergebnis eine hybride Chimäre und eine symbiotische, bisoziative Kollaboration geworden ist.
Hyung-ki: Falls du zu den 1,6 Milliarden Menschen gehörst, die Alekseys Handschrift nicht lesen können und vielleicht auch Englisch nicht perfekt beherrschen, findest du auf Seite 24 ein Transkript, das seine seismographischen Hieroglyphen entziffert.
Aleksey: Schon in Ordnung, wir müssen die handschriftliche Version wirklich nicht im Buch haben, wenn du sie zu unordentlich findest.
HyUn6-kii: Aber schreiben wir dieses Buch nicht, um die Einzigartigkeit jedes Menschen zu feiern und zu fördern?
Schließlich ist jede Handschrift einzigartig.
AkXXL%$5y: Ja, aber wir wollen die Menschen auch motivieren, besser zu werden, und nicht unbedingt zeigen, dass wir immer noch die Handschrift eines Sechsjährigen haben.
hYuckee: Ah ja, da ist was dran.
LXSwissAir: Sollen wir es trotzdem mit reinnehmen?
HKongPhooey: Ja, es lässt das Buch gewichtiger erscheinen.
disLeXia: Naja, in diesem Fall sollten wir das Transkript dieses Gesprächs auch drin lassen.
YoungKey: Das klingt wirklich sehr redundant.
ALX1552: Genau.
Redakteur: Meine Herren, das wird gerade etwas dumm und verwirrend, und die Layouter haben Schwierigkeiten mit euren Namen. Lasst uns ab jetzt ein Kürzel für jeden von euch verwenden, Aleksey ist LX, und Hyung-ki ist HK.
LX: Warum bin ich LX? Ich meine, wo ist denn da die Logik? Mein Name beginnt nicht mit einem L und es ist überhaupt kein X darin enthalten!
HK: Und was ist mit meinem Namen? Die Leute werden alle glauben, dass das Land Hong Kong gemeint ist.
LX: Naja, technisch gesehen ist Hong Kong kein Land. Es ist eine spezielle administrative Region der Volksrepublik China.
Redakteur: Leute, eure Gedanken strömen über wie Flüsse.
Darf ich um ein bisschen Fokus bitten, eure Leser warten auf euch.
Like A River
(Wie ein Fluss)
(abgedruckt für die 1,6 Milliarden Menschen, die Alekseys Handschrift nicht lesen können und Englisch nicht so gut verstehen)
Unser Geist fließt wie ein Fluss
Jeder Gedanke der Ast eines Baumes
Jeder Moment eine Wolke am Himmel
Die vorüberzieht und dann verschwindet
Unser Körper ist wie eine Skulptur
Jedes Bein eine Wurzel in der Erde
Jeder Finger ein Pfeil in die Luft
Der seine Energie Richtung Sonne schießt und dann verdunstet
Wir sind die Erde.
Wir sind die Sonne.
Wir sind das Universum.
WER GLAUBEN WIR EIGENTLICH, WER WIR SIND?
HK: Aleksey hat ein ganzes episches Kapitel namens „Wer glauben wir eigentlich, wer wir sind” als eine Art „Ursprungsgeschichte” geschrieben.
LX: Aber der Herr Redakteur war der Meinung, dass es für die Druckversion dieser Banane zu lang ist.
HK: Dennoch ist es ein wichtiges Kapitel, das den Bogen unserer Reise von unserer ersten Begegnung bis zu diesem Buch beschreibt, und zeigt, wie viel Kreativität es brauchte, um bis hierher zu kommen.
LX: Und das nicht nur von uns, sondern auch von einigen unserer großartigen Mentoren, wie Kevin Jones, Simon Parkin, Malcolm Singer, Peter Norris, Boris Kuschnir, Nina Svetlanova, Yehudi Menuhin, Gidon Kremer und vielen Anderen.
HK: Diejenigen von euch, die herausfinden wollen, wer wir glauben, wer wir sind, können die komplette Version des Kapitels online auf unserer Homepage lesen: