Octagon. Michael Weger

Octagon - Michael Weger


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      Michael Weger

      OCTAGON

      Am Ufer der Seele

      Roman

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      Michael Weger

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      Am Ufer der Seele

      Roman

       Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

      Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

      1. Auflage 2015 | Originalausgabe

      Copyright © 2015 Sheema Medien Verlag,

      Inh.: Cornelia Linder, Hirnsbergerstr. 52, D - 83093 Antwort

      Tel.: +49 (0)8053 – 7992952, Fax: +49 (0)8053 – 7992953

       http://www.sheema-verlag.de

      Copyright © 2015 Michael Weger

      Ebook ISBN 978-3-931560-74-4

      EPDF ISBN 978-3-931560-75-1

      ISBN Buch-Ausgabe 978-3-931560-61-4

      Coverabbildung: © shutterstock | kesipun

      Autorenfotos: © Isabella Weitz

       http://www.isabellaweitz.com/

      Bildmaterial/Zeichnungen im Innenteil: © Archiv Michael Weger

       http://www.michaelweger.com/

      Umschlaggestaltung: Sheema Medien Verlag, Schmucker-digital, http://druckvorstufe.schmucker-digital.de Patrick Connor Klopf | http://www.bluepepper.at

      Gesamtkonzeption: Sheema Medien Verlag, Cornelia Linder

      eBook-Herstellung und Auslieferung:

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       Haftungsausschluss: Dieses Buch dient keinem rechtlichen, medizinischen oder sonstigen berufsorientierten Zweck, sondern ausschließlich Unterhaltungs- und Bildungszwecken. Die hier gegebenen Informationen ersetzen keine fachspezifische Beratung oder Behandlung. Wer rechtlichen, medizinischen oder sonstigen speziellen Rat oder Hilfe sucht, sollte sich an einen geeigneten Spezialisten wenden. Autor und Verlag übernehmen keine Haftung für vermeintliche oder tatsächliche Schäden irgendeiner Art, die in Verbindung mit dem Gebrauch oder dem Vertrauen auf irgendwelche in diesem Buch enthaltenen Informationen auftreten könnten.

       Für Luc und Isa, wie alles

      Ist das innere Octagon im Ausgleich, entspringt aus seiner Mitte ein Fluss, der das Leben trägt und nährt. (Sanskritinschrift, um 650 v. Chr.)

      Wer das ganze All kennt, und kennt sich selbst nicht, der kennt das All nicht. (Thomasevangelium, Logion 67, um 150 n. Chr.)

      PROLOG

      Die alte Frau war auf dem Gipfel angekommen. Ihre dunkle Silhouette hob sich scharf vom Weiß der Schneelandschaft ab. Trotz des hohen Alters bestieg sie einmal jährlich die Nordflanke des Namenlosen Berges. Ihr war bewusst, dass sie dabei jedes Mal ihr Leben riskierte. Doch nahm sie das Wagnis auf sich. Teils um sich selbst und ihren Körper der Prüfung zu stellen, teils um während der langen Stunden des Aufstiegs mit dem Tod an ihrer Seite ein vertrautes Gespräch zu führen.

      So viele Jahre waren vergangen, seitdem sie das erste Mal an das verwitterte Gipfelkreuz gelehnt die dünne Luft eingeatmet hatte. Ihre Augen funkelten aus dem wettergegerbten Gesicht, als sie nun mit Genugtuung den Blick über ihr Land schweifen ließ. Und mehr noch: Sie öffnete den Mund und entließ im kehligen Klang einer uralten Sprache Namen in die Fernen der vier Himmelsrichtungen.

      Als würde sie Kinder zu sich rufen, eigene, fremde und vielleicht sogar ungeborene, stieß sie die Worte mit gesammeltem Atem und langen Vokalen in die Weiten hinaus.

      Und irgendwo, fern, unter den Dächern der Welt, fanden sie zueinander, die Namen mit ihren Menschen, die sie trugen, und die Paare, die sich auf den Weg machen sollten zu ihr und zur ewigen Lehre am Ufer der Seele.

image TEIL 1

      1

      Paul atmete erleichtert aus. Er fuhr sich durchs Haar und brachte dabei den blonden Schopf noch mehr in Unordnung. Als er den stürmischen Applaus bemerkte, huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er verneigte sich kurz und griff nach den Notizblättern.

      Mit einem Blick auf die über hundert Zuhörer im Kemenatensaal des Schlosses trat er zum seitlichen Bühnenrand, übersah jedoch den kleinen Treppenvorsprung und stolperte direkt in die Arme von Lena Kessler.

      Die engagierte Tagungsleiterin war gerade auf ihn zugekommen, um sich für den beeindruckenden Vortrag zu bedanken. Im letzten Moment konnte sie seinen Sturz noch abfangen. „Doktor Stenson, nicht so schüchtern“, flüsterte sie ihm lächelnd zu. „Das war ganz hervorragend. Kommen Sie doch noch mal mit auf die Bühne und genießen Sie Ihren Applaus.“

      Paul starrte sekundenlang in ihr Gesicht und fragte sich, warum ihm diese klaren, dunklen Augen nicht bereits früher aufgefallen waren.

      Schließlich folgte er ihrer Aufforderung und ließ sich zurück vor das Auditorium führen.

      In den folgenden Minuten unter anhaltendem Applaus hielt er ihren Arm so fest, als wollte er nie mehr loslassen.

      Mit den vielen Worten des Lobes, die er während der Signierstunde zu hören bekam, löste sich langsam die Anspannung. Immer wieder blickte er auf die eindrucksvolle Schlange, die sich mittlerweile gebildet hatte. Er war stolz über jeden Teilnehmer, der ihm eines seiner druckfrischen Bücher vorlegte, und nahm sich ausgiebig Zeit für persönliche Widmungen. Zusehends fühlte er sich wieder wohl in seiner Haut.

      Zuletzt trat Lena strahlend an ihn heran: „Ich freue mich sehr über Ihren Erfolg. Noch mehr würde ich mich freuen, wenn Sie auch mir eine kleine Zeile widmen.“ Lächelnd reichte sie ihm den Band und während Paul besonders ausführliche Dankesworte formulierte, setzte sie sich elegant auf eine Seite des Tisches. Sein Blick streifte über die grazile Silhouette ihrer Hüften und eine Hitzewelle jagte ihm durch den Körper. Die eben gewonnene Sicherheit geriet sofort wieder ins Wanken. Zugleich erlebte er erneut ein Gefühl tiefer Vertrautheit mit ihr.

      „Sie sind nicht sehr geübt im Umgang mit Frauen, nicht wahr, Doktor Stenson?“, sprach sie ihn kokett auf seine Verunsicherung an und fuhr, ohne eine Antwort abzuwarten, fort: „Erstaunlich für einen so attraktiven Mann.“ Sie lächelte verführerisch. „Die Tagung ist zu Ende. Ich muss mich nur noch von


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