Der Hauch der Ewigkeit. Rosina-Fawzia Al-Rawi
Al–´Awwal
74. Al–Āhir
75. Adh–Dhāhir
76. Al–Bāṭin
77. Al–Wālī
78. Al–Muta‘ālī
79. Al–Barr
80. At–Tawwāb
81. Al–Muntaqim
82. Al–‘Afūw
83. Ar–Ra`ūf
84. Māliku–l–Mulk
85. Dū l–Ğalāli wa–l–Ikrām
86. Al–Muqsiṭ
87. Al–Ğāmi‘
88. Al–Ġanīy
89. Al–Muġnī
90. Al–Māni‘
91. Ad–Ḍār
92. An–Nāfi‘
93. An–Nūr
94. Al–Hādī
95. Al–Badī‘
96. Al–Bāqī
97. Al–Wārit
98. Ar–Rašīd
99. Aṣ–Ṣabūr
Aš–Šāfī
Über die Autorin
Leserservice …
Literaturliste
Aus Gründen der Stetigkeit und Unkompliziertheit wurde in diesem Buch Allāh, Gott, der Ewig Große Geliebte, als „Er“ bezeichnet, obwohl es klar ist, dass die Absolutheit weder männlich noch weiblich ist, sondern ein All–Sein ist, jenseits von allem und beides beinhaltend.
WICHTIGER VERLAGSHINWEIS
Alle in diesem Buch gegebenen Informationen ersetzen keine fachspezifische Beratung oder Behandlung. Wer medizinischen oder sonstigen speziellen Rat oder Hilfe sucht, sollte sich an einen geeigneten Spezialisten, Arzt und/oder Heilpraktiker wenden. Autorin und Verlag machen keinerlei Heilsversprechungen und übenehmen keine Haftung für vermeintliche oder tatsächliche Schäden irgendeiner Art, die in Verbindung mit dem Gebrauch oder dem Vertrauen auf irgendwelche in diesem Buch enthaltenen Informationen auftreten könnten. Alle praktischen Anwendungen durch die Leserinnen geschehen auf eigene Verantwortung.
DANKSAGUNG
Meinen tiefsten Dank an alle großen Seelen, die mir Allāh erlaubt hat kennenzulernen, neben ihnen zu verweilen und von ihrem Licht und ihrer Weisheit zu trinken. Ich möchte Amira A. Jost für ihre stets bereite Unterstützung danken und für die Zeit, die sie dem Korrigieren und Durchlesen gewidmet hat. Mein Dank gilt auch Ute und Werner Lauf für ihre Korrekturen und Inspirationen. Bedanken möchte ich mich auch bei meinem Mann und meinen Kindern für ihre Geduld und Liebe.
ANMERKUNGEN ZUR TRANSLITERATION
Die Transliteration folgt den Vorgaben der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG). Alle unbekannteren arabischen Namen wurden korrekt umgeschrieben, während bestimmte arabische Begriffe wie Koran, Muhammad, Hadith, Scharia nicht umgeschrieben wurden, da sie häufig Verwendung finden und daher bekannt sind. Bei manchen Begriffen wie z. B. Hadith, wird der gebräuchliche Plural Hadithe benutzt, obwohl die korrekte Schreibweise im Plural ahādīt wäre.
ANMERKUNGEN zu DEN WEIBLICHEN UND MÄNNLICHEN PERSONALPRONOMEN
Um den Leserinnen und Lesern eine ausgleichende, gleichwertige Atmosphäre zu vermitteln, habe ich auf eine unübliche bzw. unkonventionelle Weise mal das weibliche, mal das männliche Pronomen verwendet. Dies mag teilweise verwirren, trotzdem wollte ich nicht das ganze Buch hindurch fortwährend beide Möglichkeiten nebeneinander stellen, da mir dies als unvorteilhaft für den Fluss des Lesens erschien. Die angewendete „Mischform“ ist Ausdruck der Anerkennung für alle Frauen und Männer, die dieses Buch lesen werden.
VORWORT
Dieses Buch sieht sich als einführender und einfacher Beitrag zum Verständnis der Göttlichen Namen. Es reflektiert und bringt zusammen das Wissen meines Lehrers Šayh Sidi Muhammad Al–Ğamal Al–Rifā‘ī, anderer Lehrer und Wissender, und ist hier in Bescheidenheit zusammengefasst.
Mein besonderer Dank und meine Liebe gelten meinem Lehrer Šayh Sidi Muhammad Al–Ğamal Al–Rifā‘ī, der mich in seiner unendlichen Geduld und Liebe durch die Täler und Berge meines Ichs begleitet hat und mir immer wieder gezeigt hat, was es bedeutet, Mensch zu werden. Am meisten danke ich ihm für den Samen des Vertrauens, den er in mein Herz gepflanzt hat mit seinen immer wiederkehrenden Worten: „Alles ist in dir, lerne zu lesen!“ Zwölf Jahre lang in seiner Nähe sein zu dürfen, mir zu erlauben, in Stille neben ihm zu sitzen, mich am Licht seiner großen Seele wärmen zu können, waren große Geschenke, die mich mein Leben lang begleiten werden – und ihn auch Schwiegervater nennen zu können, nachdem sein Sohn und ich durch ihn vermählt wurden, entwickelten ein Band der tiefen Verbundenheit.
Sidi kommt aus der Tradition der Šāduliyya–Schule, einer sehr verbreiteten Sufischule, die nach dem großen Sufilehrer Abu Al–Ḥasan Aš–Šādulī benannt ist. Sein Meister war der bedeutende marokkanische Sufimeister ‘Abd As–Salām ibn Mašīš. Durch ihn initiiert, verbreitete er sein Wissen vor allem in Tunesien und Ägypten, wo er auch 1258 begraben wurde.
Die Šāduliyya–Schule ist kein spektakulärer Weg, die äußeren Handlungen sollen ausgewogen, moderat und harmonisch sein und im Inneren soll die/der Suchende durch Gedenken das Herz mit Allāh verbinden. Eine der Grundbedingungen für diesen Weg ist, im Leben zu stehen, einen Beruf, eine Familie, eine Gemeinschaft zu haben und den inneren Entwicklungen in den äußeren Handlungen und Taten Ausdruck zu geben. Es ist nicht so schwer, ausgewogen, würdevoll und friedlich in einer abgeschiedenen Höhle zu sein, doch diese Qualitäten unter den Menschen zu halten und zu leben, das erfordert Großmut, Gelassenheit, Vertrauen, Selbstüberwindung, Selbstbeherrschung, sowie Reflexion, Kontemplation und tiefe Liebe. Zu lernen, aus unserem tiefen Sein zu schöpfen, die Dinge von innen zu sehen, in ihrer Urbeschaffenheit und in der Einheit, erfordert eine tiefe Transformation. Denn das Ich sieht die Dinge gerne von außen und in ihrer Zufälligkeit und demzufolge auch außerhalb des Göttlichen.
WAS IST SUFISMUS?
Der Sufismus ist ein Weg, der den Menschen eine Methode lehrt zur Entdeckung des eigenen Seins, der eigenen Talente und Potenziale, zur Auffindung der eigenen wahren Realität, des eigenen Wunders.
Es ist kein theoretisches System, das durch Schlussfolgerungen oder Betrachtungen erreicht wird, sondern es ist ein zu erfahrender Weg, offenbart und vorgelebt von den Gesandten und Propheten, ein Weg, durch den diese den Zustand absoluter Erkenntnis erreichten.
In uns Menschen bestehen gleichzeitig zwei Kräfte, zwei Sehnsüchte: eine vertikale und eine horizontale. Die eine ist die Liebe zu Gott, und die andere die Liebe zum Menschen, zur Schöpfung.
Schwankend, verwirrt und verloren ist der Mensch, wenn er nicht weiß, wo er steht, wenn er ziellos durchs Leben geht und immer nur japsend auf die äußeren Situationen reagieren muss. Täglich gehen wir durch eine Palette von Zuständen: mal sind wir offen und freundlich, mal genervt und ängstlich, mal heuchlerisch und wiederum ehrlich, mal ängstlich, mal mutig, mal tief zufrieden, dann wieder unglücklich, mal weitherzig, mal kleinlich, mal berechnend, mal großzügig. Wofür und warum all diese Bewegungen, was mache ich damit, was soll das Ganze und wo liegt der Sinn?
Je mehr man Gott erkennt, desto mehr liebt man Ihn, und den Menschen erkennt man vor allem, wenn man ihn liebt. Es sind die Nächstenliebe und das Mitgefühl, die die elementarsten Ausdrücke unserer Bewegung auf die Ganzheit zu sind. Sie haben die Kraft, die Ketten der Isolation zu sprengen und die trotzigen und leidenschaftlichen Trennungen zwischen mir und dem anderen, dem Rest der Welt, aufzuheben. Sie reinigen