Mach's dir leicht, sonst macht's dir keiner. Heidi Wahl
Menschen können sich schlechter konzentrieren als Goldfische
[Übung: »Ich mache« macht vieles leichter
Lust auf Neues und Experimente
Das hilft sicher: Mutig vorwärts gehen
Werte bringen Herzen zum Klingen
Beispiel: Steiler Aufstieg, tiefer Fall
[Übung: Was ist Ihnen wirklich wichtig?
Heute aus dem Gestern für morgen lernen
Das Mariposa-Prinzip: Eins, zwei, drei – mach dich frei!
Halten Sie Ihre »Fressfeinde« auf Abstand!
Ausdauer: Dranbleiben lohnt sich!
[Übung: Durchhalten mit der fünf-Finger-Technik
Ruhe: Runterkommen und auftanken
Initiative: Mehr Dopamin, mehr Glück
Perspektive: Mariposition oder Neutraler (Ein-) Blick
Hilfreich: Stellen Sie sich neben sich!
Offenheit: Bloß keine Dino-Allüren!
[Übung: Aller Anfang gelingt leicht mit der A-Z-Liste
Prolog
Haben Sie manchmal das Gefühl, einen Klotz am Bein zu haben? So dicke Eisenkugeln, die schon morgens das Aufstehen erschweren und einem den ganzen Tag vermiesen? Oder vielleicht fühlen Sie sich manchmal gefangen im Hamsterrad und wissen nicht, wie Sie da jemals herauskommen sollen? Zu schnell, keine Bremse, keinen Notausstieg? Dann heiße ich Sie willkommen im Club. Im Club derer, die künftig entspannter, gelassener und leichter durchs Leben kommen wollen.
Sie fragen sich jetzt bestimmt: Wie soll denn das gehen? Ich habe doch schon so viele Dinge ausprobiert, bin in Kurse gegangen, habe den Job gewechselt und mich mit Freundinnen und Partner ausgetauscht und nichts hat etwas geholfen. Immer wieder gibt es Tiefpunkte und Stolpersteine, die einem die gute Laune verhageln. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Bleiben Sie dran, lassen Sie sich nicht entmutigen von Ihrem Vorhaben, mehr Leichtigkeit zu haben, mehr Genuss oder vielleicht mehr Zeit für sich, Ihre Lieben und Ihre Hobbies. Freuen Sie sich auf die Hochzeiten, die da noch kommen.
Klar, manchmal gibt es einfach Phasen im Leben, in denen wir unsere Entwicklung nicht pushen können, durch keine Droge dieser Welt – auch wenn wir es gerne täten. Da ist es nötig, dass wir uns, unseren Kokon, unsere Komfortzone genauer unter die Lupe nehmen und schauen, was eigentlich los ist. Praktisch eine Reise in unser Inneres starten. Und dabei prüfen, ob wir im Leben da angekommen sind und dort stehen, wo wir hinwollen. Im Laufe der Jahre gibt es immer wieder Momente des gefühlten Stillstands: keine Reaktion auf das Dutzend Bewerbungen, die man akribisch ausgearbeitet und abgeschickt hat. In der Hoffnung, den begehrten Job an Land zu ziehen. Oder der Umzug in das neue Büro verzögert sich wegen eines Wasserschadens um Monate. Man sitzt auf gepackten Kartons, null Bock, die Ordner wieder auszupacken und es sich wieder im alten Stil gemütlich zu machen. Doch dann, endlich, kommt der ersehnte Anruf! Von einem Moment auf den anderen fühlen Sie sich voller Energie, Sie machen Freudensprünge und umarmen den nächstbesten, der Ihnen über den Weg läuft. Bedienung, Kollege, Paketdienst, egal. Es geht wieder aufwärts. Ach, wie ist das Leben schön! Ganz besonders toll und fluffig ist das Leben für frisch Verliebte. Wenn Schmetterlinge im Bauch herumtollen und die Herzen höherschlagen lassen.
Schmetterlinge fand ich schon als Kind spannend. Also, ich meine richtige Schmetterlinge, Tiere eben. Und manchmal, aber wirklich ganz selten, ließ sich einer auf meinem Arm nieder. Im Garten meiner Eltern oder auf den Streuobstwiesen meiner Großeltern. Kurze Momente seltenen Glücks. Dabei hatte ich immer die Ermahnung meiner Oma im Ohr: »Keinen Schmetterling anfassen. Sonst kann er nicht mehr fliegen!« Besonders faszinierend ist es, die unterschiedlichen und wirklich eindrucksvollen Entwicklungsschritte bei Schmetterlingen zu beobachten: Erst ist da ein kleines Ei, aus dem eine Raupe wird, die sich schließlich verpuppt und in einem Kokon regungslos verharrt, ehe ein bunter Schmetterling schlüpft und von Blüte zu Blüte gleitet. Lautlos, leicht.
Stimmt das denn? Können Schmetterlinge tatsächlich nicht mehr fliegen, wenn man ihre Flügel betatscht? Ich habe das überprüft und Experten befragt: Nein, Schmetterlinge können dann immer noch fliegen, aber es ist viel mühsamer für die kleinen Insekten. Denn durch die Berührung verlieren sie Flügelschuppen, was sich beim Fliegen ungünstig auf die Strömungsverhältnisse auswirkt. Sie haben dann praktisch kleine Eisenkügelchen an ihren Beinen. Je mehr ich mich mit den Eigenschaften und Fähigkeiten von Schmetterlingen beschäftigte und je tiefer ich in die Lepidoptera-Materie einstieg, umso mehr beeindruckten sie mich und ich dachte: Wow, von denen kann man ja noch einiges lernen! Sie sind beispielsweise äußerst kreativ und offen für neue Lösungen, wenn sich die Umgebungsbedingungen ändern. Fällt kein Regen und sind alle Pfützen vertrocknet, dann löschen einige Spezialisten ihren Durst eben mit Tränenflüssigkeit anderer Tiere. Auch in Sachen Tarnung, Täuschung und Abwehr sind Schmetterlinge Ausnahmekönner. Alles nur um zu überleben.
Menschen, die gerne mal »Ja« sagen, aber »Nein« denken, ärgern sich hinterher oft grün und blau. Wenn sie es mal wieder nicht geschafft haben, die zuvor akribisch ausformulierten und zurechtgelegten Sätze wie »Nein, ich kann dieses Mal keinen Kuchen backen« oder »Heute kann ich die Präsentation nicht mehr ändern, ich muss meinen Sohn zum Fußballtraining fahren« über die Lippen zu bringen. Und dann ganz bedröppelt dastehen, mit hängenden Schultern, niedergeschlagen und sich fest vornehmen: »Beim nächsten Mal mache ich das anders! Ganz sicher!«